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Lahme Lohas: Was wirklich hinter der Umweltbewegung steckt

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[b]Wo steht das?[/b] In einem Artikel von Peter Unfried auf taz.de. Kritisiert wird darin die Haltung der so genannten Lohas („Lifestyle of health and Sustainability“), die sich für eine Umkehr der Lebensweise hin zum Prinzip von Nachhaltigkeit und dem Konsum von „wirtschaftlich, gesundheitlich und ökonomische sinnvollen Produkten“ einsetzen. Lohas gehen nicht, wie klassische Ökos auf politische Demos oder boykottieren Marken und Unternehmen, sondern tummeln sich lieber auf Portalen wie Utopia.de, wo sie untereinander Tipps zum richtigen Einkauf von Naturkosmetik, fair gehandeltem Kaffee und für den perfekten Ski Urlaub austauschen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ski Urlaub? War da nicht was von wegen Umweltbelastung durch Skifahrer? Genau diese Unebenheiten im Profil der Lohas hat jetzt eine Studie der Beratungsagentur Stratum und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt untersucht. Das Ergebnis besagt, dass die Lohas-Bewegung, der in Deutschland bereits geschätzte zehn bis zwanzig Millionen Menschen angehören, außer durch „Nachhaltigkeit“ vor allem durch Ichbezogenheit und Politikträgheit besticht. Cordula Krüger, Leiterin der Studie, bemängelt im Artikel der taz, dass sich das Engagement der Lohas auf die kleinen Bereiche des Lebens reduziere, wo Einschränkung nicht schmerzt. Genauer: Wenn es um reinen Verzicht zugunsten der Umwelt geht, wie den oben genannten Ski Urlaub, dann sind sie nur ungern bereit, sich einschränken zu lassen. Radikalität und subversives Vokabular seien ihnen fremd, erläutert Cordula Krüger weiter. Die Lohas seien nette Menschen mit Hang zur Faulheit, die sich auf den bequemen Weg beschränken: Was gut für die Umwelt ist, muss gleichzeitig gut für mich sein. Was hingegen nur gut für die Umwelt ist, wird nicht diskutiert.

Text: christiane-lutz - Bild: dpa

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