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Mehr Sex für Piraten!

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Angestrichen:
Der durchschnittliche, männliche Pirat hat in der Vergangenheit meist nur starke Frauen erlebt, wurde verschmäht, unterdrückt, verhöhnt. Der Vorwurf der Frauenfeindlichkeit trifft ihn ins Mark, haben doch die Jahre der Suche nach einem respektvollen Umgang beim Flirten eine hohe Frustration aufstauen lassen.

Wo steht das denn?
In einem Text der Piratin Julia Schramm in der Wochenzeitung Freitag. Die 26-Jährige versucht dabei die bisher unversöhnlichen Welten Nerds und Nerdine zusammenzubringen. So beschreibt sie Feministinen ("Femi-Nerds") als Gegenpol zu den oben eingeführten durchschnittlichen männlichen Piraten-Nerds. Ob diese Konstrastierung tatsächlich hilfreich ist, um eine Antwort auf die Frage zu finden, warum sich die Piratenpartei so schwer tut, welbliche Mitglieder anzulocken, erklärt Schramm nicht. Stattdessen ergeht sie sich in Klischees, deren Eisbergspitze in der Formulierung erklommen wird: "In der Pubertät gemobbt und verprügelt, ausgestoßen und exkludiert trifft der Vorwurf des „Privilegienpenis“ auf blankes Unverständnis."

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Verschmäht, unterdrückt, verhöhnt: Piraten des Saarländischen Landesverbands bei ihrem Parteitag Ende Oktober

Wer es trotz lauter Mitleid für die armen Piraten-Opfer fertig bringt, den Text weiterzulesen, schüttelt den Kopf über so viele Stereotypen auf so wenig Platz. Würden diese von RTL und nicht von einer Piratin verbreitet, der Sturm der Entrüstung wäre laut und dreckig.

Denn in Wahrheit gibt Julia Schramms Text allen Frauen, die gegen die gesellschaftliche Unterdrückung kämpfen, den absurden Rat: "Seid auf dem Schulhof nett zu den Nerds, dann sind sie später auf eurer Seite."

Wer so argumentiert, glaubt auch, dass ein Puff-Besuch aus einem Piraten einen Feministen macht.

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