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Romneys stramme Jungs

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Angestrichen:

As the 2012 political season heats up, it's important that we don't lose sight of what's really important in the election cycle: the fuckability levels of candidates' sons.  


Die Kolleginnen von jezebel.com begleiten den US-Vorwahlkampf mit ihrer erfrischend pragmatischen Art und unterziehen erstmal die Söhne des designierten Obama-Herausforderers Mitt Romney einer Leibes- und Liebesvisitation: Kein Wunder, mit fünf strammen Jungs hat Romney für genügend Material für das beliebte Fuck/Marry/Kill-Spiel gesorgt. Ergebnis des Redaktionsvotings auf jezebel.com: Zwei der Söhne werden als absolut fuckable, einer als Heiratskandidat eingestuft und zwei scheiden aus.

Ernst muss man diesen para-politischen Beitrag nicht nehmen, aber er beleuchtet doch einen interessanten Unterschied in der Politikkultur zwischen den USA und Deutschland. Dort gehören die ganze Familie und vor allem die Sprösslinge von Beginn an zum Erscheinungsbild eines politischen Anwärters und werden so zum nicht ganz unwesentlichen Erfolgsfaktor in einem Wahlkampf, der traditionell viel mit Show und Inszenierung zu tun hat. Obama-, Clinton- und Bush-Töchter und ihr jeweiliger Lebenswandel sind deshalb jedem halbwegs Informierten ebenso vor Augen wie natürlich das historische Topgeschoss unter den Präsidentensöhnen: Der tragische Kennedy-Sohn John-John.

In Deutschland hingegen, würde man sich mit Fuck/Marry/Kill beim Politikernachwuchs mehr als schwer tun, Schröder-Kinder, Kohl-Söhne, äh, war da was? Man könnte vermutlich schon neben Joachim Sauer im Bus sitzen und würde ihn nicht als Ehemann der Kanzlerin erkennen.

Nun wird derlei familiärer Anhang hier eben für privat und deshalb als nicht politisch erachtet (aber nur solange er sich korrekt verhält), ein Politiker hierzulande überzeugt im Wahlkampf eben lieber durch einsames Herumsitzen in Talksshows und das Verteilen von Steuerversprechen und Fähnchen, als dass er sich von seiner Familie auf der großen Bühne umarmen ließe. Dabei täte ein bisschen menschliche Unterfütterung manchen Volksvertretern gar nicht so schlecht und genau dafür sind Kinder und Hunde in den USA seit jeher ein zuverlässiges Hausmittel. Sie gehören zu den wichtigsten Zugpferden eines Wahlkampfteams - so lässt ein anderer Obama-Herausforderer, Newt Gingrich, sogar seine Enkel für sich auftreten. Zehn und 13 Jahre alt sind die und stehen auf Bühnen oder in Fernsehinterviews stellvertretend für das, was der Opa nicht mehr so gut darstellen kann: Sprungkraft und unschuldiges Lächeln.

Was den Romney-Clan angeht: Auch wenn Mitt Romney in der Gruppe der verheirateten Frauen laut Umfrage schon doppelt so viele Fans hat wie etwa Newt Gingrich - den Kennedys macht die Sippe aus Detroit in Sachen Sexappeal bestimmt keine ernsthafte Konkurrenz. Auch die Obamas sind in dieser Disziplin eine harte Nuss und zudem als Paar so verflixt sympathisch, dass man das Fuck/Marry/Kill-Spiel mit ihnen gar nicht erst spielen möchte.

Text: fabian-fuchs - Foto: AFP

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