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Textmarker: Raus aus der Partnerfalle

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Angestrichen: „Solange Frauen im Privaten eher einen im Status überlegenen Mann suchen, wird sich gesellschaftlich nicht viel ändern. Das persönliche Beuteschema hat ganz starke soziale Auswirkungen, zum Beispiel hinsichtlich der Überbesetzung von Führungsrollen mit Männern, weil die Frauen ihre Partner dort praktisch hineindrängen. Wenn die Frau aber für Mann und Kinder Geld verdienen muss, dann hat sie auch eine ganz andere Motivation, beruflich voranzukommen, als wenn ihr Gehalt nur ein Zubrot ist zum Verdienst des Mannes. Ich versuche, die Emanzipation sinnvoll zu Ende zu denken.“ Wo steht das denn? In einem „Spiegel“-Interview mit dem Münchner Paartherapeuten und Autor Stefan Woinoff über die archaischen Kriterien der Menschen bei der Partnersuche. Woinoffs These ist nicht neu, aber immer wieder interessant zu lesen: Frauen orientieren sich seiner Aussage nach auch in heutigen Zeiten nach oben, wenn es um die Partnerwahl geht. Sie wählen also im Zweifel keinen gleichberechtigten Partner, sondern einen, der ihnen auf der Karriereleiter überlegen ist. Diese Wahl hat vielfältige Auswirkungen auf das Leben der Frauen, aber auch auf die Gesellschaft. Zum einen sei dies mit ein Grund dafür, dass es kaum Frauen in den oberen Chefetagen gebe. Einerseits, weil sie in ihrer Berufswahl und im Karrierestreben nicht davon ausgehen, einmal eine Familie ernähren zu müssen. Und zum anderen, weil hinter vielen Männern in vergleichbaren Positionen Frauen stünden, die ihre Männer in die Führungspositionen pushen würden. Dementsprechend viele Frauen arbeiten nach der Geburt eines Kindes entweder gar nicht mehr oder in Teilzeit, weil aus Vernunftgründen fast immer der Elternteil auf die Karriere verzichtet, der weniger verdient – in solchen althergebrachten Mustern ist das immer die Frau. Woinoff will mit seinem Buch Frauen helfen, aus dieser Falle auszusteigen und neue Wege in der Lebensgestaltung und vor allem in der Partnerwahl aufzeigen. Und damit nicht nur den Frauen aus der Single-Falle helfen, sondern auch den Männern und - als wäre das nicht genug - auch die Wirtschaft neu ankurbeln. Denn, so Woinoff, in Zeiten der Globalisierung kann es sich keine Gesellschaft leisten, gut ausgebildete Arbeitskräfte zu verlieren. Stefan Woinoff „Überlisten Sie Ihr Beutschema“, Mosaik bei Goldmann, 240 Seiten, 14,95 Euro.

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