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„I am sorry for all that I have done. I would ask for forgiveness in person but I am not allowed to go back on campus for what I did. I was being a dumbass for thinking I could get away with something like this [...].“

Wo steht das denn?  In der E-Mail eines Laptopdiebes, der sich bei seinem Opfer, Mark Bao, entschuldigt. Bao’s MacBook wurde im März gestohlen. Der Dieb machte Fotos und ein Video von sich mit der integrierten Kamera. Was er nicht wusste: Bao hatte auch ohne Laptop Zugriff auf sein Programm Photobooth, das die Bilder speicherte. Da er dadurch aber immer noch nicht den Namen des Diebes kannte, stellte er kurzerhand ein Video auf Youtube, das den Übeltäter beim Tanzen in seiner Küche zeigt. Das Resultat: rund 1,6 Millionen Klicks. Der Dieb stellte sich selbst und schrieb oben zitierte E-Mail an Bao, mit der Bitte, das Video wieder zu entfernen – er habe Angst seine zwei Jobs zu verlieren, wenn man es dort sehen würde. Bao’s Meinung dazu: „He's not in a position to bargain.“

 Ähnlich erging es einem Mann aus Oakland, Kalifornien. Nur, dass er sein Gesicht inzwischen nicht auf Youtube, sondern auf verschiedenen Blog, auf dem er die Fotos des aktuellen Besitzers veröffentlichte. Dort sieht man auch, wie die der Mann das Profil des Vorbesitzers löscht und ein eigenes erstellt oder wie er sich mit eigener E-Mailadresse in seinen Account einloggt (siehe oberes Bild). 

Kaufman mailte die Fotos an die örtliche Polizei, die dem Fall aber scheinbar nicht nachging. Erst als das Blog überregionale Aufmerksamkeit in der Presse auf sich zog, wurde man dort aktiv: Am 1. Juni, drei Stunden nachdem der Nachrichtensender ABC bei der Polizeistation angerufen hatte, war der Mann verhaftet. Der Mann auf den Fotos ist vermutlich nicht der Dieb. Er gab an, den Laptop auf der Straße gekauft zu haben.

 

Über Twitter hielt Kaufman seine Leser in Echtzeit auf dem Laufenden: „Just spoke to two Oakland police officers who are going after my MacBook, RIGHT NOW.“ Um dann wenig später zu verkünden: „ARRESTED! An Oakland police officer just called me to let me know that they arrested the guy in my photos! BOOYA!“

 

Der mediale Ansturm war daraufhin so groß, dass Kaufman inzwischen weitere Interviews mit Zeitungen und Nachrichtensendern ablehnt. Obwohl die ihn mit ungewöhnlichen Angeboten überreden wollen: „After declining an interview with an Irish radio station, they emailed me back and said there are 10 pints of Guinness in it for me. Hmm...“

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