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"Wir wollen ein normales Leben leben!"

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Fuck Hamas. Fuck Israel. Fuck Fatah. Fuck UN. Fuck UNWRA. Fuck USA! We, the youth in Gaza, are so fed up with Israel, Hamas, the occupation, the violations of human rights and the indifference of the international community! We are really living a nightmare inside a nightmare. During the war we got the unmistakable feeling that Israel wanted to erase us from the face of the earth. During the last years Hamas has been doing all they can to control our thoughts, behaviour and aspirations.  

Wo steht das?
Auf der Facebook-Seite Gaza Youth Breaks Out

Der Nahost-Konflikt gilt als unlösbares Puzzle. Jeder, der sich damit eingehender beschäftigt, kommt am Ende zu dem Schluss: Es ist sehr kompliziert. Auf beiden Seiten verhindern Hardliner immer wieder eine Verständigung. Religiöse Extremisten wie die Hamas erkennen dem Staat Israel sein Existenzrecht ab, rechtskonservative und orthodoxe Israelis träumen von einem „Groß-Israel“. Auf Raketenangriffe der Hamas folgen Militäroperationen des israelischen Militärs, so geschehen zuletzt bei der Operation „Gegossenes Blei“ im Dezember 2008.  Am meisten trifft dies die Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens, eines nur 40 Kilometer langen Streifens am Mittelmeer. Der wird im Gegensatz zum Westjordanland von der radikalislamischen Hamas regiert. Die Menschen dort  leiden sowohl unter der von Israel und Ägypten verhängten Blockade als auch unter der rigiden und autoritären Herrschaft der Hamas.  Vor drei Wochen tauchte dieses Manifest im Internet auf. Verfasst haben den Text drei junge Frauen und fünf Männer aus Gaza, die aus Furcht um ihr Leben und das ihrer Familien anonym bleiben möchten.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Das Bild zeigt die Zerstörungen in Rafah im Januar 2009.

Dass die Reaktionen so groß sein würden, haben die Cyber-Aktivisten nicht erwartet, heißt es im Guardian. Eigentlich wollten sie sich ein Jahr Zeit geben, um über weitere Schritte nachzudenken. Die Facebook-Gruppe zählt bereits knapp 8000 Mitglieder. Zwei der Aktivisten saßen bereits mehrmals im Gefängnis wegen „unmoralischen Verhaltens“. Sie sagen, physische und psychische Gewalt seien dort alltäglich.  Alle acht, heißt es im Guardian, sind Studenten und bezeichnen sich selbst als unpolitisch. In einer Region wie dem Nahen Osten, wo jede Äußerung politisch sein kann, jede Position die irgendeiner Partei ist, und Vorurteile und Verschwörungstheorien überall kursieren, ist das vielleicht die größte Herausforderung. Der Text schließt mit den Worten: „We want to be free, we want to live, we want peace.“

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