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Dr. Sommers Tierleben: Die Seeschnecke betreibt Samenhandel

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Damit bei der tropischen Tiefseeschnecke kein Geschlechterkampf entstehen kann, hat sich die Natur eine Seltenheit einfallen lassen: Bei den Tieren handelt es sich um Zwitter, bei denen beide Geschlechtspartner Samen abgeben, aber auch beide schwanger werden können. Ein Problem gibt es allerdings dabei: Die Spermaproduktion ist für die kleinen Tiere sehr anstrengend und es ist daher deutlich angenehmer, die weibliche Rolle zu übernehmen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie du mir, so ich dir - die tropische Tiefseeschnecke Foto:afp Deshalb müssen beim Liebesspiel auch beide Partner in einer Art Tauschhandel Sperma abgeben. Kommt einer auf die Idee, beim Sex einfach zu schummeln und kein Sperma zu produzieren, wird er sofort bestraft – nämlich mit Coitus Interruptus. Wer nicht zahlt bekommt hier auch keinen Sex, so einfach ist das bei den Seeschnecken. Sie bestehen auf das Prinzip der Gegenseitigkeit. Vielleicht sollte sich auch der Mensch daran ein Beispiel nehmen. Wie viele Frauen beschweren sich schließlich ständig über zu wenig Entgegenkommen seitens des Partners? Den Samenhandel hat ein Forscherteam von der Universität Tübingen im Labor aufgedeckt. Dabei haben sie das Paarungsverhalten von 200 Schnecken beobachtet, 50 von ihnen waren kastriert. Bei diesen Schnecken konnten die Forscher beobachten, dass sich die Sexualpartner ihnen sofort entzogen, sobald sie dem Betrug auf die Schliche kamen.

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