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1. Von schweißgetränkten Männer-Muskeln träumen Ute tut das. Ute ist Anfang Dreißig und Hauptfigur in Martina Brandls Roman Halbnackte Bauarbeiter. Und Ute gehört zu den Frauen, für die dies das Größte sein soll: schweißgetränkte Männer-Muskeln in den Blaumann gepackt – gerade zu Zeiten der neu ausgerufenen Digitalen-Bohème, in denen die Spezies des ehrlichen Malochers zum Aussterben ausgerufen ist. Ute lebt in Berlin, also von der Hand in den Mund, und hat neben einem unerfülltem Sexualleben auch noch ein paar launig-vulgäre Fantasien: "... Wenn er sich den groben Lederhandschuh auszöge und ohne den gierigen Blick von dir zu wenden nach der eiskalten Coladose griffe, sie mit einer Hand öffnete und sich das schäumende Zuckerwasser in den weit geöffneten Mund gösse. Du würdest einen Schritt näher ran gehen und mit der eigenen Zunge auflecken, was ihm in einem dünnen Rinnsaal den zurückgebogenen Hals runterliefe. Dann würde er die Dose absetzen und mit starrem Blick einen ohrenbetäubenden Rülpser von der Rampe lassen. Und wenn du ihn darauf entsetzt anblicktest, würde er sagen: 'Reine Selbstbeherrschung. 'n anderer hätte jekotzt.'

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

"Mit starrem Blick einen ohrenbetäubenden Rülpser von der Rampe lassen"; Foto: Scherz-Verlag 2. Am Drüsensekret der Moschushirsche schnuppern Auch nach Halloween sollte man Kürbisse nicht aus dem Blickwinkel verlieren, vor allem die aromatische Form: den Moschuskürbis aus den tropischen Breiten Afrikas. Dessen Moschus-Aroma nämlich, so erzählen uns laut New Scientist die Forscher Anne Churchill und John Behan, sei der universelle Glücksduft, über alle Grenzen und Kulturpräferenzen hinweg. Im Auftrag des Parfümherstellers “Quest International” waren sie auf der Suche danach – und wollen ihn eben in dem herben Drüsensekret der Moschushirsche gefunden haben. Moschus lasse Menschen an Muttermilch erinnern, so die Forscher - das wohl entspannendste Getränk nach Rotwein und Schlummertrunk für durstige Baby-Münder. 3. Zärtlichkeiten jenseits der Bikini-Zone Optisch ist Sex in unseren Breiten omipräsent – und dennoch pflegen ihn statistisch immer weniger Liebende. Der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch, Gründer des renommierten, aber mittlerweile abgewickelten Frankfurter Institutes für Sexualwissenschaft, meinte kürzlich in der Süddeutschen Zeitung: Durch's Land schwappt gerade eine Welle der Asexualität! Um eine breitere Akzeptanz bemüht sich deshalb auch das Wiki asex und bietet im selben Zuge noch Diskussions-Raum für Menschen asexueller Präferenz.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Mit Voyeuren Pong spielen; Foto: www.ludic.priv.at 4. Mit anderer Menschen Körper spielen Valie Export, die bahnbrechende Österreichische Medienkünstlerin und Feministin, exerzierte es 1968 am Münchner Stachus vor: Sie trat mit ihrem Tapp- und Tastkino eine Provokation los, indem sie ihren Körper zum Kinosaal wandelte und sich so selbst zum Medium erklärte. Voyeure, die sonst Befriedigung erfahren, wenn sich für ihre Augen der Vorhang hebt, griffen nun nach den nackten Busen Valie Exports, die sich hinter einer vor ihre Brust geschnallte Bühne verbargen. Die Schweizer Medienkünstler Margarete Jahrmann, alias Marguerite Charmante und Max Moswitzer griffen nun diese Idee wieder auf und transformierten ein virtuelle Computerspiel in die Realität: ein Top und ein Abendkleid wurden elektronisch so modifiziert, so dass man auf ihnen auf einem groben Grid Pong spielen kann.

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