Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

TSL: Ein unmoralisches Angebot und Literatur mit Sex-Update

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

 Axe Werbung in nicht ganz so scheiße, dafür mit Kiefer Sutherland

Es geht doch!“ Möchte man den Werbern zurufen, die uns die letzten zwanzig Jahre mit ihrer saudumm-sexistisch-unwitzig-pubertierenden Sex-Werbekampagne die Laune vermiest haben. Denn der neue Werbespot für Axe hat zwar auch superhotte Babes im Angebot, aber die bleiben angezogen und im Vollbesitz ihrer Würde, während ein vor sich hin grummelnder Kiefer Sutherland beschließt, beim nächsten Hammer-Mädchen einfach mehr Mut zu beweisen und sie anzusprechen. Und damit das klappt, sprüht er sich logischerweise vorher die Achseln mit Axe aus.

 Der Trend geht zur live-getweeteten Trennung  Je öfter mir solche Twitter-Geschichten unterlaufen, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass Sprechen in der Öffentlichkeit zunehmend zur riskanten Extremsportart wird. Schließlich weiß man nie, ob einem jemand mit Smartphone und viel Tagesfreizeit zuhört. In diesem Fall war die Jonah Falcon, der laut Guinness Buch der Rekorde den größten Penis der Welt besitzt. Als er vor kurzem durch die Sicherheitskontrollen am Flughafen gehen wollte, wurde er zur Seite gebeten und aufgefordert, die große Beule in der Körpermitte zu erklären. Hatte er dort Waffen versteckt? Eine Unze reinstes Kokain? Oder war er doch einfach nur sehr froh, den Kontrolleur zu sehen? Erst nach einer eingehenden Untersuchung durfte Mr. Falcon das Flugzeug besteigen und im Anschluss der Weltpresse von dieser entwürdigenden Begebenheit berichten. Armer Mann! (Interessante Information am Rande: obwohl Jonah Falcon schon viele Angebote aus der Porno-Branche bekommen hat, weigert er sich standhaft, sein Alleinstellungsmerkmal zu vermarkten.)

Ein unmoralisches Angebot für einen guten Zweck 

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
Die amerikanische Comedian Sarah Silverman ist überzeugte Demokratin und nimmt für diese Überzeugung eine Menge in Kauf. Ihr neuestes Vorhaben: Sie verspricht einem greisen Milliardär einen von ihr beim „scissoring“ verursachten Orgasmus, wenn er dafür 100 Millionen Dollar als Wahlkampf-Spende für Barack Obama springen lässt. Anlass für diese Aktion ist die Tatsache, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney von so vielen Millionären und –ardären Spenden erhält, wie kein anderer Kandidat. Und der greise Milliardär Sheldon Adelson ist dabei besonders eifrig. Er sei bereit, sehr, sehr viel Geld locker zu machen, um weitere vier Jahre Obama zu verhindern. Das wiederum will Sarah Silverman verhindern und greift zu drastischen Maßnahmen. Man muss sich eben manchmal auch dreckig machen, wenn man etwas erreichen will... 

Literatur im "50 Shades"-Waschgang

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Jeder vernünftige Mensch, mindestens aber jedes vernünftige Mädchen hat in seinem Bücherregal mindestens eine eselohrige Ausgabe von Jane Austens "Stolz und Vorurteil" stehen. Fast alle romantischen Filme beruhen auf dem Plot "reicher Typ ist fies zum armen Mädchen, aber nur, weil er sie so toll findet. Sie findet ihn doof, aber nur, weil er zuerst fies war. Zum Schluss wird geheiratet." Das Buch ist nahezu perfekt, man könnte höchstens eine winzig kleine Kleinigkeit aussetzen: Es kommen zu wenige Sexszenen vor. Vor allem angesichts der Tatsache, dass das Buch nicht nur im viktorianischen England spielen, sondern auch zu einer Zeit geschrieben wurden, in der an Sex nur mit Riechfläschchen in der Hand gedacht wurde.   Nun aber sind die Zeiten bekanntlich anders. Und seitdem der sog. Mom-Porn "50 Shades of Grey" einen Verkaufsrekord nach dem anderen bricht, wissen schlaue Verleger: Sex sells! Also hat sich ein Verlag, der auf "Adult Novels" (soll heißen: erotische "Literatur") spezialisiert ist daran gemacht, all die alten Klassiker noch einmal neu aufzulegen – diesmal mit einigen saftigen Sex-Szenen. Sie versprechen sich davon, eine ganz neue Generation von LeserInnen für die alten Klassiker erwärmen zu können.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
  • teilen
  • schließen