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Von schwulen Schafen, Babymaschinen und Pornonerds

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1. Yoshimi battles the Gebärmaschine Ach, es ist immer wieder eine Freude, wenn ältere Herren sich in der Öffentlichkeit über die wahre Funktion der Frau ergehen. Das Vokabular der Rückschrittlichkeit ist ja eh tendenziell blumig. Aber der japanische Gesundheitsminister katapultierte in einer Rede vor Parteifreunden neulich die misogyne Alltagslyrik in ganz neue Höhen: Frauen, vor allem in Japan, sind seiner Ansicht nach nämlich in erster Linie Gebärmaschinen. Und die sollen auf der kinderarmen Insel gefälligst in Gang kommen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Japan hat eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt. Durchschnittlich 1, 29 Kinder werden hier pro Frau geboren. Die Gründe dafür sind schon seit Jahren klar: 70 Prozent aller Frauen kehren nachdem sie ein Kind bekommen nicht mehr ins Berufsleben zurück. Von ihnen wird erwartet, dass sie zu Hause bleiben und ihre Kinder Tag für Tag in die Suzukischulen und Lernfabriken karren. Was der gesellschaftliche Druck nicht schafft, erledigen Staat und Wirtschaft: Frauen verdienen nach einer Babypause nur noch einen Bruchteil ihres ursprünglichen Gehalts, wenn sie denn überhaupt in ihre alten Positionen zurückkehren dürfen. Kein Wunder, also, dass immer weniger Frauen noch Bock haben, sich zu reinen Gebärmüttern reduzieren zu lassen. Der 71jährige Minister der konservativen Regierung findet das wohl frech. In einer Rede vor seiner Partei erklärte er die schrumpfende Bevölkerungsrate mit dem Mangel an Baby-machenden Maschinen und Teilen. Die Regierung könne da nicht viel ausrichten, sondern nur jeden bitten, sein Bestes zu tun. Oh mein Gott, ich fange gleich an, mich in Ursula von der Leyen zu verlieben! 2. Kinderlosigkeit verboten Die Demographie-Debatte ist in den USA nicht nur auf Deutsch ein Fremdwort, der Zwang zum Kinderkriegen soll jetzt trotzdem eingeführt werden: Ehepaare, die seit drei Jahren verheiratet und ohne Nachwuchs sind, sollen automatisch geschieden werden. Das fordern Aktivisten in dem Westküstenstaat Washington. Allerdings sind da nicht christlich-konservative Familienfaschisten am Werk, sondern eine Gruppe, die sich für die gleichgeschlechtliche Ehe einsetzt. Ihren Gegnern an der rechten Front sollen damit ein für allemal vorgeführt werden, was es bedeutet, wenn man den „Die traditionelle Ehe ist die einzige Voraussetzung für eine Familie“-Spieß einmal dezent umkehrt.


3. Stolz, schwul, Schaf! Wenn wir schon von Schwulen sprechen: Schafe wollen vielleicht nicht heiraten, das heißt aber nicht, dass sie nicht schwul sein können. Etwa acht Prozent aller männlichen Hausschafe sind nach neusten

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

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