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Was guckst du so, Mike Krüger?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Wo steht Ihr Fernseher?
Ich habe zu Hause natürlich mehrere Fernseher. Der Hauptfernseher steht im Wohnzimmer. Obwohl ich mit meiner Frau auch gerne im Bett Fernsehen gucke.  

Der im Wohnzimmer, ist das so ein modernes Ding?
Das ist ein etwas größerer Flachbildschirm, ja.  

Ist die Größe wichtig?
Ja, wenn man viel Sport guckt wie ich, dann ist die schon wichtig.  

Wie oft sitzen Sie denn vorm Fernseher?
Verhältnismäßig wenig, da ich auch wenig zu Hause bin. Und wenn ich zu Hause bin, schaue ich Sport, ist ja klar. Ich gucke zum Beispiel gerne bis spät in die Nacht Golf, weil ich selbst auch Golf spiele. Und am Samstag läuft bei mir die Bundesliga in der Konferenz ab halb Vier.  

Stellen Sie sich vor: Heute dürfen Sie nur einen Kanal gucken. Zappen wir mal durch und Sie sagen stopp: ARD, ZDF, RTL, Sat. 1, ProSieben, Arte, Sport 1, ntv, KiKa, Sky … Stopp.  

Wegen Sport?
Ja, ausschließlich. Ich habe bei Sky auch nur das Sportprogramm abonniert. Da sind alle Fußballspiele und Golfturniere mit drin.  

Jetzt haben Sie wieder alle Programme. Ihre Entscheidung am Vorabend: Soap oder Quiz? Ich würde wahrscheinlich ein Quiz gucken.  

Ein bestimmtes?
 „Wer wird Millionär“ ist zwischendurch immer schöne Unterhaltung. 

 Was macht der Jauch denn so gut?
 Der macht das vor allem locker. Außerdem kann er sehr gut mit den Leuten umgehen. Er ist die absolute Top-Besetzung für diese Sendung.  

Was war noch mal das Tolle an der Tagesschau?
Na ja, die bringen das eben alles innerhalb von einer Viertelstunde sehr konzentriert zusammen. Die haben auch gute Auslandskorrespondenten, eine tolle Redaktion und ein über Jahrzehnte eingespieltes Team. Ich finde, die machen immer noch die besten Nachrichten.  

Konkurrenzlose Nachrichten?
Eigentlich schon. Aber das ist ja nicht in Stein gemeißelt. Wenn irgendwas Spannendes ist, gucke ich zwischendurch auch mal ntv im Hotelzimmer.  

Ändert sich ihr Fernsehverhalten eigentlich, sobald sie unterwegs sind und im Hotel gucken?
Ich komme ja meistens nachts zurück ins Hotelzimmer und schalte dann so ungefähr im Reinkommen schon den Fernseher ein. Dann zappe ich durch, bleibe irgendwo hängen und gucke mir das vielleicht noch ’ne Stunde an. 

 Krimi oder Castingshow?
Da ist die Entscheidung natürlich sehr einfach: Krimi.  

 Castingshows sind nichts für Sie?
Nein! Ich glaube, das ist mit der größte Schwachsinn, der zurzeit im Fernsehen läuft. Das halte ich nicht länger als fünf Minuten aus.  

Gibt ja Leute, die sich gerne fremdschämen.
Ich weiß, aber mir gibt das nichts.  

Also besser ein Tatort. Ihre Meinung dazu?
Auch so eine Institution. Ich finde es sehr schön, dass der Münsteraner Tatort mit Herrn Liefers dazugekommen ist. Das ist ein Tatort, den ich mir gerne angucke. Die meisten anderen Tatorte haben sich ja leider dahingehend entwickelt, dass sie sich gegenseitig mit Brutalität überbieten. Die werden ja fast durchgehend in so einem grünlich-grauen Licht gedreht und spielen in irgendwelchen Abwasserkanälen oder Hinterhöfen. Das ist nichts für mich. Da ist es doch erfrischend, in Münster mal eine vernünftige Straße und ganz hübsche Gegenden zu sehen und dazu noch ein paar witzige Dialoge zu hören. Mein Lieblingstatort- Zusammen mit dem Kölner.  

Kriegen Sie beim Tatort früh den Täter raus?
Ich lese ja gerne Kriminalromane, und meine Frau ist auch eine Krimiexpertin. Es ist schon ein Hobby von uns, zusammen zu überlegen, wer wohl der Täter sein könnte. Meistens liegen wir richtig.    

Im Spätprogramm gibt’s noch Talkshows. Gucken Sie sich das an?
Wenn meine Frau und ich Freitagabends Fernsehen gucken, dann gucken wir gerne die NDR-Talkshow. Die ist meiner Meinung nach auch eine der besten. Frau Böttinger finde ich sonst noch gut, und mit Markus Lanz bin ich auch gut befreundet. 

Manchmal findet man allerdings gar nichts gut im Fernsehen. Wann haben Sie zuletzt gedacht: Ich werf’ die Kiste raus!
Das denke ich durchgehend, wenn ich nachmittags den Fernseher einschalte und durch die Privatsender zappe. Was da so gezeigt wird, ist schon echt erschütternd. Man fragt sich: warum? Und weshalb ist das überhaupt erlaubt?  

Wird denn das Programm der Privaten gegen Abend besser?
Nicht unbedingt. Aber dann gibt es wenigstens mal einen Film oder eben „Wer wird Millionär“.  

Auch wichtig: Wo ist Ihre Fernbedienung in der Regel, wenn Sie sie nicht finden? Die finde ich immer. Wir haben einen etwas größeren Wohnzimmertisch mit zwei Etagen. In der unteren liegt die Fernbedienung. 



Text: erik-brandt-hoege - Foto: dpa

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