Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

TV-Tipps mit gutem Bösen, Hipness und einem Säufer-Santa

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Hannibal Donnerstag, 13. Dezember, 22.30 Uhr, Vox

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

AP Hannibal Lecter ist der beste Böse, den das Kino je hatte. Der Beste im Sinne von der Gemeinste, Abstoßendste, Furchteinflößendste. Das schrie nach einer Fortsetzung des Schweigens der Lämmer, die Regisseur Ridley Scott mit "Hanibal" 2001 in die Kinos brachte. Wie so oft in der Filmgeschichte kann der zweite Teil nicht wirklich mit seinem Vorgänger mithalten. Und wenn doch, dann nur wegen der Kulisse (Florenz) und dem unglaublichen Anthony Hopkins, der Hannibal in mindestens ebenso perfekter Bosheit, aber auch in sehr gegensätzlicher gesellschaftlicher Angepasstheit wieder aufleben lässt. +++ Hip-Sein ist alles Freitag, 14. Dezember, 22.15 Uhr, Arte Chucks sind so ein Konsumgut: Seit vielen Jahren sind diese Schuhe in mehr oder weniger derselben Ausführung erhältlich. Doch sind sie zeitweise so selten auf der Straße zu sehen wie Röhrenjeans auf einer Hiphop-Veranstaltung, zwei Jährchen später trägt sie jeder, der sich den Luxus leisten kann, Schuhwerk nicht über seine Funktionalität zu definieren. Wie derartige Wellenbewegungen zustande kommen, wer oder was dafür verantwortlich ist, dass manche Stilrichtungen eine Zeit lang als „in“ gelten – dieser Frage will Arte an einem Themenabend auf den Grund gehen. Um 22.15 Uhr mit einer Historie der Trends, um 23.10 Uhr mit einer Dokumentation über die monetäre Seite dieses Phänomens: „Das Geschäft mit dem Trend.“ +++ Bad Santa Freitag, 14. Dezember, 20.15 Uhr, Pro 7 Weihnachten hat einen ganz entscheidenden Nachteil: Es ist überall. Aus den Supermarktregalen grinst es uns schon entgegen, sobald das erste Blatt die Andeutung einer herbstlichen Verfärbung zeigt. In den Folgemonaten schleicht es sich sukzessive und unerbittlich in alle anderen Lebensbereiche, und gipfelt am 24. Dezember in einer Herrschaft, gegen die das römische Reich provinziell wirkt. Im Fernsehen wird es sich meist in einer glitzerig-kitschigen Sentimentalschnulze präsentiert, bei der sich am Ende die ganze Familie samt allen Waisenkindern der Welt ganz doll lieb hat. Voll spannend. Insofern ist allein der von Bad Santa verfolgte Ansatz schon zu begrüßen, den Weihnachtsmann mal als ebenso unrasiertes wie unmotiviertes und moralfreies Säuferarschloch darzustellen. +++ Strange Days Samstag, 15. Dezember, 22.40 Uhr, Kabel 1 Strange Days Samstag, 15. Dezember, 22.40 Uhr, Kabel 1 Rückblickend wirken die Horrorszenarien fast putzig, die in den 90er Jahren für den Moment des Jahrtausendwechsels prophezeiht wurden. Überhaupt, bevor eine Zwei am Anfang unserer Jahreszahl stand, war diese ein Symbol für futuristische Andersartigkeit – ob bei Vorstadtdiskotheken, die mit Namensschöpfungen wie „Groove 2000“ ihre Fortschrittlichkeit demonstrieren wollten oder im Genre der Science Fiction. Strange Days spielt ebenfalls in der Silvesternacht 1999, die Stimmung in Los Angeles ist gewaltschwanger und ein bisschen endzeitlich, die nicht selten panischen Menschen experimentieren mit einer Droge, die virtuell gespeicherte Erinnerungen erlebbar macht. Bin gespannt, was im Jahr 3000 passiert... +++

  • teilen
  • schließen