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Wundrumtage
Ich weiß auch nicht, mir gehts gar nicht gut. Gestern auch schon nicht und jetzt muß das Tagebuch mal wieder herhalten.
Ich weiß auch gar nicht woher das kommt, eigentlich hat sich groß nichts verändert. Ja, könnte
sein, daß es daran liegt. Aber es stehen auch dicke Veränderungen an, daran könnts auch liegen. Klar und kalt ist es geworden, richtiges Scheiße Sockenwetter. Und mein rechter Mundwinkel ist wieder wund. Wund? Ja
wund, ich fühl mich überhaupt rundum wund - wundrum.
Diese wunde Stelle in meinem Mundwinkel hab ich in letzer Zeit öfters auch links schon mal und beide gleichzeitig. Ich kann dann keine Äpfel mehr
essen, ohne sie vorher kleinzuschneiden wie bei Omas. Ich kann gar nicht mehr meine Schnauze aufreissen.
Mangelerscheinung von irgendwas, Eisen, Vitamin C, Glück, Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten all das. Mein Vater würde sicher wieder sagen: es kommt von zuwenig Fleisch beziehungsweise gar keinem Fleisch essen. Seit zehn Jahren ess ich keine Tiere mehr, ohne ein wahnsinniger Fanatiker zu sein. Fisch kauf ich sogar ab und zu, aber meistens wird mir schlecht, wenn ich ihn beim auspacken rieche und kann ihn dann nicht essen.
Seit zwei Tagen Wundmund und Mangelerscheinungen. Hängt wohl alles zusammen und es geht mir deshalb so lau-mau-wundrum, gestern ja auch schon.
Und langweilig ist mir. Ich sag das nicht gerne, weil ich finde langweilig sollte es niemanden sein. Und es gibt noch so viel zu tun. Will aber nicht. stattdessen hab ich angefangen, gegen den Zeitungsberg anzukämpfen, der sich unter meinem Schreibtisch versteckt.
Es ist der letzte Rest von unserem Zeitungschaos, indem wir beinah erstickt wären. Ich blättere Zeitungen durch, die schon über ein Jahr alt sind. In einer Meldung las ich von einem Vater, der seinen neun
Jahre alten Sohn bei der Polizei abgegeben hat, weil er ihn nicht mehr wollte. Der Vater verschwand so schnell, daß die Polizisten ihn nicht aufhalten konnten. Der Junge wurde solange in Gewahrsam genommen bis man seine Mutter fand, die ihn abholte. Der Junge hatte Geld
gestohlen. Letztes Jahr im November ist das passiert irgendwo in Baden-Württemberg. Das fand ich sehr traurig. Heute ist er zehn und man kann nur hoffen, daß der Junge seinen Vater mittlerweile bei der
Erziehungsuntauglichkeits-Stelle abgegeben hat. Vielleicht komm ich ja heute bis zu der Ausgabe, in der das drin steht. Wie traurig das alles
ist und am traurigsten bin ich. Ich weiß was heute für ein Tag ist, aber deswegen ist es nicht. Es geht in erster Linie um mein kleines wundes
Leben und die Hoffnung, daß es mir morgen wieder besser geht, spätestens übermorgen und dann denke ich über anderer Menschen elfter September nach.
Ich weiß auch gar nicht woher das kommt, eigentlich hat sich groß nichts verändert. Ja, könnte
sein, daß es daran liegt. Aber es stehen auch dicke Veränderungen an, daran könnts auch liegen. Klar und kalt ist es geworden, richtiges Scheiße Sockenwetter. Und mein rechter Mundwinkel ist wieder wund. Wund? Ja
wund, ich fühl mich überhaupt rundum wund - wundrum.
Diese wunde Stelle in meinem Mundwinkel hab ich in letzer Zeit öfters auch links schon mal und beide gleichzeitig. Ich kann dann keine Äpfel mehr
essen, ohne sie vorher kleinzuschneiden wie bei Omas. Ich kann gar nicht mehr meine Schnauze aufreissen.
Mangelerscheinung von irgendwas, Eisen, Vitamin C, Glück, Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten all das. Mein Vater würde sicher wieder sagen: es kommt von zuwenig Fleisch beziehungsweise gar keinem Fleisch essen. Seit zehn Jahren ess ich keine Tiere mehr, ohne ein wahnsinniger Fanatiker zu sein. Fisch kauf ich sogar ab und zu, aber meistens wird mir schlecht, wenn ich ihn beim auspacken rieche und kann ihn dann nicht essen.
Seit zwei Tagen Wundmund und Mangelerscheinungen. Hängt wohl alles zusammen und es geht mir deshalb so lau-mau-wundrum, gestern ja auch schon.
Und langweilig ist mir. Ich sag das nicht gerne, weil ich finde langweilig sollte es niemanden sein. Und es gibt noch so viel zu tun. Will aber nicht. stattdessen hab ich angefangen, gegen den Zeitungsberg anzukämpfen, der sich unter meinem Schreibtisch versteckt.
Es ist der letzte Rest von unserem Zeitungschaos, indem wir beinah erstickt wären. Ich blättere Zeitungen durch, die schon über ein Jahr alt sind. In einer Meldung las ich von einem Vater, der seinen neun
Jahre alten Sohn bei der Polizei abgegeben hat, weil er ihn nicht mehr wollte. Der Vater verschwand so schnell, daß die Polizisten ihn nicht aufhalten konnten. Der Junge wurde solange in Gewahrsam genommen bis man seine Mutter fand, die ihn abholte. Der Junge hatte Geld
gestohlen. Letztes Jahr im November ist das passiert irgendwo in Baden-Württemberg. Das fand ich sehr traurig. Heute ist er zehn und man kann nur hoffen, daß der Junge seinen Vater mittlerweile bei der
Erziehungsuntauglichkeits-Stelle abgegeben hat. Vielleicht komm ich ja heute bis zu der Ausgabe, in der das drin steht. Wie traurig das alles
ist und am traurigsten bin ich. Ich weiß was heute für ein Tag ist, aber deswegen ist es nicht. Es geht in erster Linie um mein kleines wundes
Leben und die Hoffnung, daß es mir morgen wieder besser geht, spätestens übermorgen und dann denke ich über anderer Menschen elfter September nach.