Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.
Hassfreundschaft
Ich fand sie ganz nett. Am Anfang zumindest. Doch je besser ich sie kennen lernte, desto tiefer sank die Sympathie ihr gegenüber. Und mein Gewissen, weil ich abhängig von ihr war.
Wir waren beide allein. Also taten wir uns zusammen. Keine gute Voraussetzungen für eine tiefer gehende Freundschaft also. Am Anfang fand ich sie sogar weitgehend nett. Sie hatte viel zu labern, ich hatte viel zu labern. Sie half mir, etwas zu verstehen, ich brachte keine Gegenleistung. Doch es war OK, so wie es war.
Wir waren oft zusammen. Keiner war allein. Eine gute Voraussetzung für eine neue Freundschaft also. Ich fand sie mehr als nur sympathisch, ich war auf einer Wellenlänge mit ihr. Sie hatte viel zu erzählen, ich hatte viel zu erzählen. Sie half mir, den Alltag aufregender zu machen, ich half ihr, den Alltag aufregender zu machen. Wir waren beide zufrieden, so wie es war.
Wir waren zu oft zusammen. Keiner war allein. Keine gute Voraussetzung für den Erhalt einer neuen Freundschaft also. Ihr Gerede biederte mich an, ich begann sie für ihre kleinsten Schwächen zu hassen. Sie redete viel zu viel, ich konnte nicht mehr mit ihr reden. Sie half mir, ich brachte keine Gegenleistung. Ich hatte ein schlechtes Gewissen.
Wir waren nicht mehr so oft zusammen. Kein gute Voraussetzung für den Erhalt einer Freundschaft, doch eine gute Voraussetzung für eine nette Bekanntschaft also. Ich fand sie in gewissem Maße auszuhalten. Sie sprach, ich sprach nicht. Sie half mir, ich hörte ihr zu. Ich konnte es mit meinem schlechten Gewissen vereinbaren.
Wir waren beide allein. Also taten wir uns zusammen. Keine gute Voraussetzungen für eine tiefer gehende Freundschaft also. Am Anfang fand ich sie sogar weitgehend nett. Sie hatte viel zu labern, ich hatte viel zu labern. Sie half mir, etwas zu verstehen, ich brachte keine Gegenleistung. Doch es war OK, so wie es war.
Wir waren oft zusammen. Keiner war allein. Eine gute Voraussetzung für eine neue Freundschaft also. Ich fand sie mehr als nur sympathisch, ich war auf einer Wellenlänge mit ihr. Sie hatte viel zu erzählen, ich hatte viel zu erzählen. Sie half mir, den Alltag aufregender zu machen, ich half ihr, den Alltag aufregender zu machen. Wir waren beide zufrieden, so wie es war.
Wir waren zu oft zusammen. Keiner war allein. Keine gute Voraussetzung für den Erhalt einer neuen Freundschaft also. Ihr Gerede biederte mich an, ich begann sie für ihre kleinsten Schwächen zu hassen. Sie redete viel zu viel, ich konnte nicht mehr mit ihr reden. Sie half mir, ich brachte keine Gegenleistung. Ich hatte ein schlechtes Gewissen.
Wir waren nicht mehr so oft zusammen. Kein gute Voraussetzung für den Erhalt einer Freundschaft, doch eine gute Voraussetzung für eine nette Bekanntschaft also. Ich fand sie in gewissem Maße auszuhalten. Sie sprach, ich sprach nicht. Sie half mir, ich hörte ihr zu. Ich konnte es mit meinem schlechten Gewissen vereinbaren.