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Gedanken im Zug
...wenn Landschaften an einem vorbeiziehen und man gewisse Gedanken verdrängen will...
...kommt man leicht dazu nachdenklich zu werden, denn eigentlich hat man keine richtige Beschäftigung. Als regelmäßige Zugfahrerin – wie ich- ist man allerdings mit gewissem Beschäftigungsmaterial ausgestattet. Doch das wird noch nicht ausgepackt, dafür beobachte ich viel zu gerne Leute, was außerdem einen gelungene Ablenkung von den ganzen Gedanken ist.
Was haben wir denn heute?
Mir gegenüber ein kurzhaariger Mann Anfang 30 mit schrecklichen braunen Schuhen, der recht aufmerksam den Spiegel ließt und dabei nach jeder Seite die Hand mit der er die Zeitung festhält wechselt. mit der jeweils anderen streicht er sich über Oberschenkel und Knie oder benutzt sie um sich am Kopf zu kratzen. Er wirkt sympathisch mit seinen großen braunen Bambiaugen. Er hat nur einen Rucksack dabei, scheint also nicht so auf großer fahrt zu sein wie die Oma im Vierer nebenan. Die hat einen Riesen-Koffer dabei und hat sich für Freundin Trude oder wen auch immer sie besucht hübsch gemacht. sie guckt neugierig herum sobald sie irgendein interessantes Geräusch hört. wenn gerade nichts aufregendes passiert, dass sie in ihrem Club erzählen könnte schaut sie aus dem Fenster und dreht Däumchen oder sie wirft mir einen vorwurfsvollen blick zu nur weil ich mich für die nächsten 3 stunden meines Lebens in diesem Zug häuslich eingerichtet habe:
Die Schuhe ausgezogen benutze ich meine aufgestellten Beine als Tisch zum schreiben wo mit Sicherheit jemand sitzen will, höre Musik bestimmt so laut dass es der halbe Zug hört und esse Kekse die bestimmt unheimlich krümeln. Sie schüttelt den kopf und denkt: „die Jugend von heute“ So kommen wir zum letzten Mitglied unserer gemütlichen runde: eine unauffällige Frau so um die 40, die lächelt und angestrengt über etwas nach zu denken scheint – immer wieder dadurch unterbrochen die Tür zum gang zu schließen, damit es besagter alten Dame nicht kalt wird.
Während ich das geschrieben habe ist die Frau auch schon ausgestiegen. Da waren’s nur noch 3 und einen Besuch meinerseits auf den äußerst komfortabeln Toiletten dieses Regionalexpresses später war auch der Spiegel-lesende Mann verschwunden. Dann konnte die Party ja beginnen. Das schien die Oma auch zu denken denn schon packte sie die Freizeitrevue aus, legte ihre Füße auf ein Stück Zeitung hoch und begann munter Knäckebrot zu kauen.
Warum mache ich das hier eigentlich?
Nur um nicht ins grübeln zu kommen – glaube ich. Denn was mache ich sonst auch Zugfahrten? Melancholische Musik hören, die Landschaft genießen und mir Gedanken machen...was ja eigentlich nicht so schlimm ist, denn das sind normalerweise Gedanken über mein Leben- ob ich glücklich bin und wie meine Zukunft aussieht- oder (im wahrsten sinne des Wortes) Gott und die Welt.
Aber nicht wenn die reise in diese Richtung geht...
Habe mittlerweile Freundschaft mit der alten Dame geschlossen. Die sah so hilflos aus mit ihrer Eistee (!) Flasche, die sie nicht aufbekam, so dass ich ihr anbot die Flasche zu öffnen- hoffentlich hat sie den Glauben an die Jugend wiedergefunden.
...Je näher ich meinem Ziel rücke desto nachdenklicher und nervöser werde ich.
Was wohl passieren wird?
Ich genieße die Zeit immer die ich mit meinen Freunde rund 150 Kilometer von zu Hause weg verbringe. Egal was wir dann machen die zeit die ich mit den Menschen verbringe die mir so wichtig sind, verbringe ist immer wunderschön! Einer ist mir besonders wichtig und das schon ne ganze Weile und deswegen werde ich auch nervös...
Erinnerungen an die letzten gemeinsamen Erlebnisse mit der Clique strömen mir durch den Kopf. Alle schonen Ereignisse bringe ich mit IHM in Verbindung, denn ER ist für mich viel mehr als nur ein Freund. es ist mal wieder in paar Wochen her, dass ich sie alle besucht habe- eigentlich zu lange denn ich vermisse sie immer sehr, andererseits bin ich etwas zur ruhe gekommen und habe nicht mehr sooft an Ihn gedacht. Hatte schon gehofft die Schmetterlinge hätten sich Richtung Süden aufgemacht und ich würde wieder besser schlafen und die Magenprobleme hätten endlich aufgehört, aber diese Zugfahrt macht alle Hoffnungen zunichte.
Denn da sind sie wieder diese starken Gefühle, die seit 3 Monaten meinen Körper beherrschen. Ich stelle mal wieder völlig neben mir und weiß nicht weiter. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als von diesen Gedanken und Gefühlen befreit zu werden, die anfangs so schön und erfrischend waren und mittlerweile so traurig und verzweifelt sind.
Was soll ich nur tun?
Sagen kann ich nichts - das würde alle zerstören und so weitermachen kann ich auch nicht auch nicht – das macht mich kaputt.
Die Oma wirft mir schon besorgte Blicke zu – anscheinend sehen ich so verzweifelt aus wie ich bin. Noch 45 Minuten und es beginnen wieder von Neuem Tage voller aufgesetzter Freude, denn die richtige wird von dem schmerzendem Herzen zurückgehalten.
Da ist nur noch die Hoffnung, dass sich irgendetwas ändert und ich in 5 Tagen nicht auf der rückfahrt mit den gleichen Gedanken hier sitzen muss, denen ich mich wohl jetzt hemmungslos hingeben muss!
Vielleicht gibt es dann wenigstens eine neue „alte Dame“......
...kommt man leicht dazu nachdenklich zu werden, denn eigentlich hat man keine richtige Beschäftigung. Als regelmäßige Zugfahrerin – wie ich- ist man allerdings mit gewissem Beschäftigungsmaterial ausgestattet. Doch das wird noch nicht ausgepackt, dafür beobachte ich viel zu gerne Leute, was außerdem einen gelungene Ablenkung von den ganzen Gedanken ist.
Was haben wir denn heute?
Mir gegenüber ein kurzhaariger Mann Anfang 30 mit schrecklichen braunen Schuhen, der recht aufmerksam den Spiegel ließt und dabei nach jeder Seite die Hand mit der er die Zeitung festhält wechselt. mit der jeweils anderen streicht er sich über Oberschenkel und Knie oder benutzt sie um sich am Kopf zu kratzen. Er wirkt sympathisch mit seinen großen braunen Bambiaugen. Er hat nur einen Rucksack dabei, scheint also nicht so auf großer fahrt zu sein wie die Oma im Vierer nebenan. Die hat einen Riesen-Koffer dabei und hat sich für Freundin Trude oder wen auch immer sie besucht hübsch gemacht. sie guckt neugierig herum sobald sie irgendein interessantes Geräusch hört. wenn gerade nichts aufregendes passiert, dass sie in ihrem Club erzählen könnte schaut sie aus dem Fenster und dreht Däumchen oder sie wirft mir einen vorwurfsvollen blick zu nur weil ich mich für die nächsten 3 stunden meines Lebens in diesem Zug häuslich eingerichtet habe:
Die Schuhe ausgezogen benutze ich meine aufgestellten Beine als Tisch zum schreiben wo mit Sicherheit jemand sitzen will, höre Musik bestimmt so laut dass es der halbe Zug hört und esse Kekse die bestimmt unheimlich krümeln. Sie schüttelt den kopf und denkt: „die Jugend von heute“ So kommen wir zum letzten Mitglied unserer gemütlichen runde: eine unauffällige Frau so um die 40, die lächelt und angestrengt über etwas nach zu denken scheint – immer wieder dadurch unterbrochen die Tür zum gang zu schließen, damit es besagter alten Dame nicht kalt wird.
Während ich das geschrieben habe ist die Frau auch schon ausgestiegen. Da waren’s nur noch 3 und einen Besuch meinerseits auf den äußerst komfortabeln Toiletten dieses Regionalexpresses später war auch der Spiegel-lesende Mann verschwunden. Dann konnte die Party ja beginnen. Das schien die Oma auch zu denken denn schon packte sie die Freizeitrevue aus, legte ihre Füße auf ein Stück Zeitung hoch und begann munter Knäckebrot zu kauen.
Warum mache ich das hier eigentlich?
Nur um nicht ins grübeln zu kommen – glaube ich. Denn was mache ich sonst auch Zugfahrten? Melancholische Musik hören, die Landschaft genießen und mir Gedanken machen...was ja eigentlich nicht so schlimm ist, denn das sind normalerweise Gedanken über mein Leben- ob ich glücklich bin und wie meine Zukunft aussieht- oder (im wahrsten sinne des Wortes) Gott und die Welt.
Aber nicht wenn die reise in diese Richtung geht...
Habe mittlerweile Freundschaft mit der alten Dame geschlossen. Die sah so hilflos aus mit ihrer Eistee (!) Flasche, die sie nicht aufbekam, so dass ich ihr anbot die Flasche zu öffnen- hoffentlich hat sie den Glauben an die Jugend wiedergefunden.
...Je näher ich meinem Ziel rücke desto nachdenklicher und nervöser werde ich.
Was wohl passieren wird?
Ich genieße die Zeit immer die ich mit meinen Freunde rund 150 Kilometer von zu Hause weg verbringe. Egal was wir dann machen die zeit die ich mit den Menschen verbringe die mir so wichtig sind, verbringe ist immer wunderschön! Einer ist mir besonders wichtig und das schon ne ganze Weile und deswegen werde ich auch nervös...
Erinnerungen an die letzten gemeinsamen Erlebnisse mit der Clique strömen mir durch den Kopf. Alle schonen Ereignisse bringe ich mit IHM in Verbindung, denn ER ist für mich viel mehr als nur ein Freund. es ist mal wieder in paar Wochen her, dass ich sie alle besucht habe- eigentlich zu lange denn ich vermisse sie immer sehr, andererseits bin ich etwas zur ruhe gekommen und habe nicht mehr sooft an Ihn gedacht. Hatte schon gehofft die Schmetterlinge hätten sich Richtung Süden aufgemacht und ich würde wieder besser schlafen und die Magenprobleme hätten endlich aufgehört, aber diese Zugfahrt macht alle Hoffnungen zunichte.
Denn da sind sie wieder diese starken Gefühle, die seit 3 Monaten meinen Körper beherrschen. Ich stelle mal wieder völlig neben mir und weiß nicht weiter. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als von diesen Gedanken und Gefühlen befreit zu werden, die anfangs so schön und erfrischend waren und mittlerweile so traurig und verzweifelt sind.
Was soll ich nur tun?
Sagen kann ich nichts - das würde alle zerstören und so weitermachen kann ich auch nicht auch nicht – das macht mich kaputt.
Die Oma wirft mir schon besorgte Blicke zu – anscheinend sehen ich so verzweifelt aus wie ich bin. Noch 45 Minuten und es beginnen wieder von Neuem Tage voller aufgesetzter Freude, denn die richtige wird von dem schmerzendem Herzen zurückgehalten.
Da ist nur noch die Hoffnung, dass sich irgendetwas ändert und ich in 5 Tagen nicht auf der rückfahrt mit den gleichen Gedanken hier sitzen muss, denen ich mich wohl jetzt hemmungslos hingeben muss!
Vielleicht gibt es dann wenigstens eine neue „alte Dame“......