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einfach mal bei Segmüller einkaufen
An und für sich lädt ein trüber Samstag ja doch irgendwie zum Einkaufen ein,
wenn man Dinge benötigt, die einem das persönliche Umfeld zu Hause wieder ein Stück näher an das Gefühl des zu Hause seins bringen sollen, nachdem dort wochenlang Handwerker, Maler und Küchenaufbauspezialisten ihr Unwesen trieben.
Ich folgte der Masse und den Rufen aus unzähligen Zeitungsbeilagen, vertraute den angepriesenen 20 % Rabatt auf alles und fuhr in den Münchner Osten. Dass die Idee des Möbeleinkaufens am Samstag nicht nur in meinem Kopf alleine entstand, war mir vorher klar, allerdings habe ich nicht damit gerechnet dass dort eine Art Volksfest mit Karussell und den obligatorischen Würst´l Buden zum besten gegeben wurde. So etwas gibts nur samstags bei Segmüller.
Letztendlich kann das aber nicht schaden. Die Sonderrabatte und das Wetter haben dafür gesorgt, dass ich als waschechter Bayer nun auch mal eine Art Zeitreise durchmachen durfte. Man könnte das eigentlich auch verkaufen, als zusätzlichen Anreiz mehr Menschen zum Einrichtungshaus zu bewegen. Ich sehe die Postwurfsendung schon vor mir:
Erleben sie Menschenschlangen, ausverkaufte Ware, Wochenlange Lieferzeiten und unfreundliche Verkäufer. Einkaufen wie in der DDR. Kommen sie einfach am Samstag, bei schlechtem Wetter, zu Segmüller
So in etwa müsste es da stehen und es würde mein Empfinden beim ersten Blick perfekt beschreiben. Es musste einfach ein besonderer Samstag werden, skurril, abgefahren und deshalb auf alle Fälle ein herausragendes Erlebnis. Wo sonst wird man schon an der überdimensionierten, vollautomatischen, Eingangstür von zwei pöbelnden Menschen begrüßt die sich gegenseitig beschuldigen Du host doch an Vog´l, sich schubsen und zwei aufgeregte Frauen ihre Männer durch hektisches Zupfen an den Jacken wieder zur Raison zu bringen versuchen.
So etwas gibts nur samstags bei Segmüller.
Ich war mir nicht mehr ganz sicher ob ich mich darüber amüsieren sollte, oder es eher als Bedrohung ansah. Ich drängte zur Eile. Auch wenn ich damit vielleicht der einzige in diesem Komplex war, so wollte ich so schnell wie möglich wieder raus. Einkäufe tätigen, gezielt die einzelnen Etagen ansteuern, Bestellungen unterschreiben und raus. Unser Ziel war die Jugendabteilung und der Sitzsack Silver Fox, 500 Ltr. Was wir, als schwule Männer, allerdings vergaßen, war, dass der Sitzsack auch dort beherbergt ist, wo sich in freudiger Erwartung, fast schon spontangebärende Frauen und Ihre Männer tummeln, die Hand in Hand von Kinderbettchen zu Kinderbettchen schlendern, kleine Stofftierchen viermal um die eigene Achse drehen und etwas dämlich dabei grinsen.
So etwas gibts nur samstags bei Segmüller.
Sollte man Kinder lieben und keine eigenen haben, dann kann ich die Baby-Kasse nur wärmstens empfehlen. Sie erfüllt aber auch ihren Zweck, wenn man unentschlossen ist Kinder zu machen. Wobei ich bei letzterer Motivation doch eher abrate, die Gefahr des selbst auferlegten Zölibats ist enorm. Junge Mädels, nicht schwanger, ziehen ihre Freunde an der Hand durch die Exponate und bringen in Ihrem Gesichtsausdruck den Kinderwunsch unmissverständlich zum Vorschein. Ihr Freund seine Angst übrigens auch.
Wir standen also da. Den Bestellschein in der Hand und an der unendlichen Schlange stehend. Ich frage mich was man alles für Kinder kaufen muss, insbesondere dann, wenn diese noch nicht mal auf der Welt sind. Hinter uns, vor uns und natürlich auch neben uns, glückliche Väter mit den kleinen am Arm, während die Mama mal wieder die EC Karte im hausgemachten Saustall der eigenen Handtasche nicht findet, mal schreiend, mal weinend, mal einfach überfordert schauend. Ich will hier nicht als Kinderhasser dastehen, ich fand auch eins süß. So aus der Entfernung und ganz sicher dass es nicht meins ist und ich nie eines haben werde, denn die gibts nämlich nicht samstags bei Segmüller
wenn man Dinge benötigt, die einem das persönliche Umfeld zu Hause wieder ein Stück näher an das Gefühl des zu Hause seins bringen sollen, nachdem dort wochenlang Handwerker, Maler und Küchenaufbauspezialisten ihr Unwesen trieben.
Ich folgte der Masse und den Rufen aus unzähligen Zeitungsbeilagen, vertraute den angepriesenen 20 % Rabatt auf alles und fuhr in den Münchner Osten. Dass die Idee des Möbeleinkaufens am Samstag nicht nur in meinem Kopf alleine entstand, war mir vorher klar, allerdings habe ich nicht damit gerechnet dass dort eine Art Volksfest mit Karussell und den obligatorischen Würst´l Buden zum besten gegeben wurde. So etwas gibts nur samstags bei Segmüller.
Letztendlich kann das aber nicht schaden. Die Sonderrabatte und das Wetter haben dafür gesorgt, dass ich als waschechter Bayer nun auch mal eine Art Zeitreise durchmachen durfte. Man könnte das eigentlich auch verkaufen, als zusätzlichen Anreiz mehr Menschen zum Einrichtungshaus zu bewegen. Ich sehe die Postwurfsendung schon vor mir:
Erleben sie Menschenschlangen, ausverkaufte Ware, Wochenlange Lieferzeiten und unfreundliche Verkäufer. Einkaufen wie in der DDR. Kommen sie einfach am Samstag, bei schlechtem Wetter, zu Segmüller
So in etwa müsste es da stehen und es würde mein Empfinden beim ersten Blick perfekt beschreiben. Es musste einfach ein besonderer Samstag werden, skurril, abgefahren und deshalb auf alle Fälle ein herausragendes Erlebnis. Wo sonst wird man schon an der überdimensionierten, vollautomatischen, Eingangstür von zwei pöbelnden Menschen begrüßt die sich gegenseitig beschuldigen Du host doch an Vog´l, sich schubsen und zwei aufgeregte Frauen ihre Männer durch hektisches Zupfen an den Jacken wieder zur Raison zu bringen versuchen.
So etwas gibts nur samstags bei Segmüller.
Ich war mir nicht mehr ganz sicher ob ich mich darüber amüsieren sollte, oder es eher als Bedrohung ansah. Ich drängte zur Eile. Auch wenn ich damit vielleicht der einzige in diesem Komplex war, so wollte ich so schnell wie möglich wieder raus. Einkäufe tätigen, gezielt die einzelnen Etagen ansteuern, Bestellungen unterschreiben und raus. Unser Ziel war die Jugendabteilung und der Sitzsack Silver Fox, 500 Ltr. Was wir, als schwule Männer, allerdings vergaßen, war, dass der Sitzsack auch dort beherbergt ist, wo sich in freudiger Erwartung, fast schon spontangebärende Frauen und Ihre Männer tummeln, die Hand in Hand von Kinderbettchen zu Kinderbettchen schlendern, kleine Stofftierchen viermal um die eigene Achse drehen und etwas dämlich dabei grinsen.
So etwas gibts nur samstags bei Segmüller.
Sollte man Kinder lieben und keine eigenen haben, dann kann ich die Baby-Kasse nur wärmstens empfehlen. Sie erfüllt aber auch ihren Zweck, wenn man unentschlossen ist Kinder zu machen. Wobei ich bei letzterer Motivation doch eher abrate, die Gefahr des selbst auferlegten Zölibats ist enorm. Junge Mädels, nicht schwanger, ziehen ihre Freunde an der Hand durch die Exponate und bringen in Ihrem Gesichtsausdruck den Kinderwunsch unmissverständlich zum Vorschein. Ihr Freund seine Angst übrigens auch.
Wir standen also da. Den Bestellschein in der Hand und an der unendlichen Schlange stehend. Ich frage mich was man alles für Kinder kaufen muss, insbesondere dann, wenn diese noch nicht mal auf der Welt sind. Hinter uns, vor uns und natürlich auch neben uns, glückliche Väter mit den kleinen am Arm, während die Mama mal wieder die EC Karte im hausgemachten Saustall der eigenen Handtasche nicht findet, mal schreiend, mal weinend, mal einfach überfordert schauend. Ich will hier nicht als Kinderhasser dastehen, ich fand auch eins süß. So aus der Entfernung und ganz sicher dass es nicht meins ist und ich nie eines haben werde, denn die gibts nämlich nicht samstags bei Segmüller