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Ey, der Löffel ist tot
Es gibt Telefonanrufe im Leben, die sind einfach seltsam und man hat kein gutes Gefühl während dort durch die Leitung gesprochen wird. Gestern bekam ich also die Nachricht, der Mark Spoon, der Löffel sei tot.
Scheiße, dachte ich mir, das große Techno Sterben geht los. Scheiße, scheiße. Ich denke an die Anfänge von meiner Zeit in Sachen tanzen und Techno. Das ganze Theater war ja im Prinzip eine große toxische Versuchsreihe. Das wir das nicht alle überleben würden, hätte uns ja eigentlich damals schon klar sein sollen.
Mark Spoon, der immer zu dicke Mark Spoon. Mark Spoon war in der Szene als hart und gemein verschrieen. Ein harter, gemeiner Saufkumpane. Hans Nieswandt berichtet in Plus Minus Acht wie es war, so mit Mark Spoon im legendären Dorian Gray. Eindrucksvoll schildert er dort das Sodom und Gomorra längst vergangener Techno Zeiten featuring Höllengeburtstag mit und von Mark Löffel Spoon. Die Zeit, in der sich alle sinnlos den Arsch abfeierten. Zeiten, in denen der Morgen egal war, weil er soweit entfernt war. Ich überliefere hier sozusagen die Legenden der wilden Neunziger Jahre. Denn mit der letzten Love Parade war die Nummer vorbei. Techno wurde da eigentlich zu Grabe getragen, sind wir doch mal ehrlich, Technoland ist abgebrannt.
Irgendwann, am Anfang der schillernden Neunziger Jahre hat ein guter Freund von mir einen Club in Düsseldorf betrieben. Ich kenne Geschichten, da geht es um einen total dichten Mark Spoon der aus Spaß die Waschbecken auf der Herrentoilette aus der Wand gerissen hat. Ich kenne Geschichten über einen Mark Spoon der angeblich vom Koksen so fett war, das er im Gray im liegen aufgelegt hat. Oder wie Mark Spoon nach dem Ende der After Hour Langeweile bekommt und dann mal eben 250 frisch gespülte Gläser an die Wand drischt. Harter Spaß. Frankfurter Spaß. Frankfurt stand sowieso nur für harte Sachen. Höha, schnella, weita Rödelheim und so weiter. Nicht umsonst nannte man besonders groß geartete Kokainnasen gerne auch einmal Frankfurter Nasen. Ach ja und eine weitere Anekdote in Sachen hart und Frankfurt ist der Frankfurter Kranz. Nein Liebe Kinder, die harten Frankfurter meinten hiermit nicht den Kuchen, sondern weiße Pulverkränze am Nasenloch. Das ist im Prinzip genauso gängig gewesen, wie heute das Arschgeweih. Nun gut, ich werde eine Einsendung für den nächsten Jugendsprache-Duden vormerken.
Mark Spoon gehörte zu den großen und irgendwie bösen Frankfurter Techno DJs der Neunziger Jahre. Gemeinsam mit Sven Väth und dem Taucher war er ein Teil des Technodeutschlands. Sie gemeinsam bildeten die Speerspitze der Südachse.
Sven Väth lebt noch und hat immer noch den gleichen Haarschnitt wie in den Neunzigern aber hat fett seine Kohle mit der Nummer gemacht und kann sich darum ein Leben lang Ajuverda in Indien leisten. Den Taucher gibt es auch immer noch, aber ich glaube, er legt nicht mehr im Taucheranzug auf. Der Taucher heißt im übrigen Taucher, weil er in den Anfangszeiten von Techno im Taucheranzug im Omen aufkreuzte. Sagenumwobenes Oben und das niemals vergessene Dorian Gray der Ort ohne Sperrstunde im Technoland Deutschland.
Und natürlich wachsen einem mit der Zeit auch Arschlöcher ans Herz. Man erinnert sich an diesen Love Parade Film welcher das aussterben von Techno einläutete. Der Film über die fetteste Love Parade der Neunziger Jahre. Mitten drin Mark Spoon und dem Spoon sein Hotelzimmer und dieses Mädchen das anscheinend Mark Spoon so geil findet, dass es sich nackt im Hotelzimmer versteckt. Das war uns allen immer sehr, sehr suspekt.
Warum seid ihr so leise? bleibt mir auch immer in Erinnerung. Das war dann der Löffel. Trotz all den bösen und harten Geschichten war er der Mann hinter Jam and Spoon. Und auch Snap gehen auf sein Konto.
Dafür das er angeblich so ein Arsch war, hat er mit einigen Nummern ein Genre geprägt wie kein anderer. Genre und Stilprägend, ja mein Gott, es klingt nach Musikjournalisten Geschwätz, aber es ist nun mal so.
Dann, wenn ich mir das alles so durch den Kopf gehen lassen, ja dann ist es einfach erschreckend, wenn jemand durch Telefon sagt der Löffel ist tot. Denn dann wird alles immer mehr Geschichte, dann wenn die Protagonisten von uns gehen.
Scheiße, dachte ich mir, das große Techno Sterben geht los. Scheiße, scheiße. Ich denke an die Anfänge von meiner Zeit in Sachen tanzen und Techno. Das ganze Theater war ja im Prinzip eine große toxische Versuchsreihe. Das wir das nicht alle überleben würden, hätte uns ja eigentlich damals schon klar sein sollen.
Mark Spoon, der immer zu dicke Mark Spoon. Mark Spoon war in der Szene als hart und gemein verschrieen. Ein harter, gemeiner Saufkumpane. Hans Nieswandt berichtet in Plus Minus Acht wie es war, so mit Mark Spoon im legendären Dorian Gray. Eindrucksvoll schildert er dort das Sodom und Gomorra längst vergangener Techno Zeiten featuring Höllengeburtstag mit und von Mark Löffel Spoon. Die Zeit, in der sich alle sinnlos den Arsch abfeierten. Zeiten, in denen der Morgen egal war, weil er soweit entfernt war. Ich überliefere hier sozusagen die Legenden der wilden Neunziger Jahre. Denn mit der letzten Love Parade war die Nummer vorbei. Techno wurde da eigentlich zu Grabe getragen, sind wir doch mal ehrlich, Technoland ist abgebrannt.
Irgendwann, am Anfang der schillernden Neunziger Jahre hat ein guter Freund von mir einen Club in Düsseldorf betrieben. Ich kenne Geschichten, da geht es um einen total dichten Mark Spoon der aus Spaß die Waschbecken auf der Herrentoilette aus der Wand gerissen hat. Ich kenne Geschichten über einen Mark Spoon der angeblich vom Koksen so fett war, das er im Gray im liegen aufgelegt hat. Oder wie Mark Spoon nach dem Ende der After Hour Langeweile bekommt und dann mal eben 250 frisch gespülte Gläser an die Wand drischt. Harter Spaß. Frankfurter Spaß. Frankfurt stand sowieso nur für harte Sachen. Höha, schnella, weita Rödelheim und so weiter. Nicht umsonst nannte man besonders groß geartete Kokainnasen gerne auch einmal Frankfurter Nasen. Ach ja und eine weitere Anekdote in Sachen hart und Frankfurt ist der Frankfurter Kranz. Nein Liebe Kinder, die harten Frankfurter meinten hiermit nicht den Kuchen, sondern weiße Pulverkränze am Nasenloch. Das ist im Prinzip genauso gängig gewesen, wie heute das Arschgeweih. Nun gut, ich werde eine Einsendung für den nächsten Jugendsprache-Duden vormerken.
Mark Spoon gehörte zu den großen und irgendwie bösen Frankfurter Techno DJs der Neunziger Jahre. Gemeinsam mit Sven Väth und dem Taucher war er ein Teil des Technodeutschlands. Sie gemeinsam bildeten die Speerspitze der Südachse.
Sven Väth lebt noch und hat immer noch den gleichen Haarschnitt wie in den Neunzigern aber hat fett seine Kohle mit der Nummer gemacht und kann sich darum ein Leben lang Ajuverda in Indien leisten. Den Taucher gibt es auch immer noch, aber ich glaube, er legt nicht mehr im Taucheranzug auf. Der Taucher heißt im übrigen Taucher, weil er in den Anfangszeiten von Techno im Taucheranzug im Omen aufkreuzte. Sagenumwobenes Oben und das niemals vergessene Dorian Gray der Ort ohne Sperrstunde im Technoland Deutschland.
Und natürlich wachsen einem mit der Zeit auch Arschlöcher ans Herz. Man erinnert sich an diesen Love Parade Film welcher das aussterben von Techno einläutete. Der Film über die fetteste Love Parade der Neunziger Jahre. Mitten drin Mark Spoon und dem Spoon sein Hotelzimmer und dieses Mädchen das anscheinend Mark Spoon so geil findet, dass es sich nackt im Hotelzimmer versteckt. Das war uns allen immer sehr, sehr suspekt.
Warum seid ihr so leise? bleibt mir auch immer in Erinnerung. Das war dann der Löffel. Trotz all den bösen und harten Geschichten war er der Mann hinter Jam and Spoon. Und auch Snap gehen auf sein Konto.
Dafür das er angeblich so ein Arsch war, hat er mit einigen Nummern ein Genre geprägt wie kein anderer. Genre und Stilprägend, ja mein Gott, es klingt nach Musikjournalisten Geschwätz, aber es ist nun mal so.
Dann, wenn ich mir das alles so durch den Kopf gehen lassen, ja dann ist es einfach erschreckend, wenn jemand durch Telefon sagt der Löffel ist tot. Denn dann wird alles immer mehr Geschichte, dann wenn die Protagonisten von uns gehen.