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Die Droge der Reichen und Schönen oder derer die reich und schön sein wollen?

Text: Bellanapoli
Rauchen, schnupfen oder spritzen. In der Partyszene zieht man Koks meist als „Lines“ durch die Nase. Schnee von gestern heftet an der Banknote.

Die spanische Drogenbehörde, hat laut „Bild der Wissenschaft“ im Jahr 2000 Kokainrückstände auf Banknoten untersuchen lassen. Spitzenreiter war Großbritannien mit einer 99 % Kokainquote.

Die Frankfurter Allgemeine schrieb im gleichen Jahr, dass in Deutschland entgegen der öffentlichen Diskussion der Kokainkonsum eher gering wäre. Analysen des Nürnberger Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung ergaben 2005, dass das Flusswassers allein im Einzuggebiet des Rheins bei Mannheim, einen Kokain Verbrauch von ca. 16 Tonnen pro Jahr enthalte. 25 Milligramm werden pro Line benötigt.

Koks ist die berüchtigte Droge der Reichen und Schönen. Schnupft man setzt nach wenigen Minuten die Wirkung ein.



Psychisch löst Kokain Euphorie, extrem erhöhtes Selbstwert -, Kraft- und Überlegenheitsgefühl aus. Kokain bewirkt Überaktivität.

Im zentralen Nervensystem werden die körpereigenen Botenstoffe Dopamin und Adrenalin freigesetzt. Müdigkeit und Erschöpfung machen einem erhöhtem Bewegungsdrang platz. Man ist fit, wach und konzentriert. Der Hunger und das Schmerzempfinden schwinden und man scheint mit endloser Energie aufgeladen zu sein.

Das weiße Pulver- mit Zweitnamen „Ego- Droge“ scheint seinem Namen kurzfristig alle Ehre zu machen.

Der Traum des tollen Selbstwertgefühles und unterdrückte Müdigkeit, platzt nach ein bis zwei Stunden pro Line.

Von der Realitätsflucht hin zum Realitätszusammenbruch. Hohe Reizbarkeit, Wahnvorstellung, latente Psychosen; alles akute körperliche Risiken, die nach der positiven Wirkung eintreten.



Eine Umfrage aus dem Jahrbuch „Sucht 2002“ belegte dass 11% der westdeutschen Bevölkerung im Alter von 18-39 Jahren in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert haben. Kokain ist mit 1,5 Prozent die zweithäufigste Droge, gefolgt von Ecstasy und Amphetamine (1%).



Für Koks braucht man vorallem viel Cash.

Das gesteigerte Selbstwertgefühl, das durch Kokain hervorgerufen wird, ist besonderes gefährlich. Der Konsument überschätzt sich.Mit der zusätzlichen Einnahme von z.B. Ecstasy, kann es zu lebensbedrohlichen Wechselwirkungen kommen. Speed und LSD verursachen ebenfalls einen unberechenbaren Rausch.



Bei der reinen Einnahme von Koks, können bei Unverträglichkeit schon kleinste Mengen zu einem Kokainschock führen. Außerdem ist das weiße Pulver leicht zu strecken. Konsumenten sollten ihren Stoff also auf Reinheitsgehalt testen. Googeln wir, spuckt uns die Suchmaschine beim Stichwort Kokain weitere Safer-use Informationen aus; klingt fast wie: fragen sie ihren Dealer oder Konsumenten.



Langfristiges Schnupfen zersetzt die Nasescheidewand. Es kommt zu paranoiden Reaktionen, Schizophrenie, sowie Schwankungen zwischen Verzweiflung und manisch-euphorische Überaktivität im Entzug. Die Persönlichkeit wird abgebaut, die Appetitlosigkeit kann bis zum körperlichen Zerfall führen. Das nett aufpolierte Ego im Rauschzustand endet zunehmend in unrealistischem Größenwahnsinn. Auf Magazin Covers lächelt uns wieder strahlend Kate Moss entgegen. Blutige Koksnasen schaffen es nicht auf die Titelseite.



Kokain macht nicht körperlich abhängig. Trotzdem ist die Droge eine der am stärksten suchterzeugenden Substanzen. Im Rauschzustand überschätzt man sich und sein Selbstwertgefühl. Im Realitätszustand anscheinend geistige Selbstdisziplin und psychische Unabhängigkeit.

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