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Wissen ist Macht oder macht Wissen einsam?
Ich habe im Moment eher das Gefühl, dass Wissen wirklich einsam macht, auch wenn es ansonsten Macht bedeutet. Ich weiß viel über das Thema. Ich könnte auch stundenlange Diskussionsrunden darüber führen und würde noch nicht mal müde darüber werden, dass das Thema doch in vielen Müdigkeit aufkommen läßt. "Über was schreibst Du?" oder "Hä? Dass Dich das wirklich interessiert?" hab ich schon oft gehört.
Und dann sitze ich im Café an der Uni, warte auf das okay meines Profs, dass er mir endlich eine Audienz gibt und krame während mein frisch aufgebrühter Frisch-Minz-Tee angerauscht kommt wieder ein Buch zu meinem Thema hervor. Die ältere Dame mir gegenüber schaut verdutzt auf den Titel. "Juden im Dritten Reich - Dargestellt anhand einiger Erfahrungsberichte"
Ich schnippe den Rohrzucker in den Tee, rühre um und nippe vorsichtig daran. Die Frau beobachtet abwechselnd mich, meinen Zucker, der sich gerade auflöst und das Buch auf dem Tisch. Ich ahne böses, aber bleibe cool. Sie räuspert sich.
"ähm, also, kann ich Sie mal etwas fragen...?" startet sie in Richtung Konversationsbeginn. "Ja natürlich!" mehr fällt mir in dem Moment auch nicht weiter ein.
"Warum interessiert ein junger Mensch wie Sie, sich für so ein schwieriges Thema?" und zack, da ist es wieder. Diese Frage, diese Situation, dieses etwas, was ich schon 1000 Male hinter mir hab.
Ich nehme noch einen Schluck, verbrenne mir meine Zunge und verziehe etwas das Gesicht. Sie bezieht es wohl auf sich, denn sie reagiert darauf mit dem Zurücklehnen an ihre 50er Jahre-Stuhllehne.
"Ja, also, ich schreibe darüber gerade eine Magisterarbeit und finde das Thema eigentlich schon immer ganz interessant!" was sollte ich auch sonst darauf sagen. Und vor allem, diese gute Frau, älter als meine Eltern, so Anfang 60, was geht die bitte mein Wissensstand und mein Interesse an? Nix. Basta.
Der Herr hinter der Theke beobachtet das Geschehen. Deutet an, ob er mir zu Hilfe eilen soll, doch ich täusche ein Kopfschütteln an und denke noch, hey, hör mal Herzchen, die Alte krieg ich auch noch alleine zur Ruhe. Doch denkste. Nach über einer Stunde Endlosplauderei zünde ich mir die erste Entspannungszigarette an, weil Sie zuvor bekundet hatte, dass Sie Nichtraucherin sei und das auch nicht so gut abkönnte.
Ich also, weil ich mittlerweile zum Egoistenschwein mutiert bin und mehr Zeit alleine zuhause vor Büchern, dem Rechner und mit mir verbringe, als in Cafés zu sitzen, Bier zu trinken oder wahlweise auch Kurze, will meine Ruhe und aus dem Grund, ordere ich bei dem aufmerksamen Kellner einen Aschenbecher.
Die Frau schiebt mir ihre Telefonnummer zu, hat sie diese doch auf ihrem Handy kleben und verabschiedet sich mit den Worten, dass Sie Malerin sei und Sie nicht abgeneigt wäre, noch mal in meine Gesellschaft zu kommen. Die gute Kinderstube meinerseits, meine Mutter würde mich erschlagen, würde ich anders verfahren, läßt es nicht zu, dass ich gemein bin. Ich strahle sie an, sage noch "Ja, hat mich auch sehr gefreut!" und mache drei Kreuze, als sie endlich mit ihrer blütenweißen Jacke von Dannen gerauscht ist.
"Ich hätte gerne noch einen Minz-Tee" sage ich zum Kellner. "Na, hat Dein Tee schnupfen, oder warum ist da ne Serviette drum?" die Stimme kenne ich doch? Mein bester Freund! Ich atme tief durch und freue mich schon auf schwachsinnige Gespräche über blöde Männer und blöde Frauen und viel Prollerei.......
Und dann sitze ich im Café an der Uni, warte auf das okay meines Profs, dass er mir endlich eine Audienz gibt und krame während mein frisch aufgebrühter Frisch-Minz-Tee angerauscht kommt wieder ein Buch zu meinem Thema hervor. Die ältere Dame mir gegenüber schaut verdutzt auf den Titel. "Juden im Dritten Reich - Dargestellt anhand einiger Erfahrungsberichte"
Ich schnippe den Rohrzucker in den Tee, rühre um und nippe vorsichtig daran. Die Frau beobachtet abwechselnd mich, meinen Zucker, der sich gerade auflöst und das Buch auf dem Tisch. Ich ahne böses, aber bleibe cool. Sie räuspert sich.
"ähm, also, kann ich Sie mal etwas fragen...?" startet sie in Richtung Konversationsbeginn. "Ja natürlich!" mehr fällt mir in dem Moment auch nicht weiter ein.
"Warum interessiert ein junger Mensch wie Sie, sich für so ein schwieriges Thema?" und zack, da ist es wieder. Diese Frage, diese Situation, dieses etwas, was ich schon 1000 Male hinter mir hab.
Ich nehme noch einen Schluck, verbrenne mir meine Zunge und verziehe etwas das Gesicht. Sie bezieht es wohl auf sich, denn sie reagiert darauf mit dem Zurücklehnen an ihre 50er Jahre-Stuhllehne.
"Ja, also, ich schreibe darüber gerade eine Magisterarbeit und finde das Thema eigentlich schon immer ganz interessant!" was sollte ich auch sonst darauf sagen. Und vor allem, diese gute Frau, älter als meine Eltern, so Anfang 60, was geht die bitte mein Wissensstand und mein Interesse an? Nix. Basta.
Der Herr hinter der Theke beobachtet das Geschehen. Deutet an, ob er mir zu Hilfe eilen soll, doch ich täusche ein Kopfschütteln an und denke noch, hey, hör mal Herzchen, die Alte krieg ich auch noch alleine zur Ruhe. Doch denkste. Nach über einer Stunde Endlosplauderei zünde ich mir die erste Entspannungszigarette an, weil Sie zuvor bekundet hatte, dass Sie Nichtraucherin sei und das auch nicht so gut abkönnte.
Ich also, weil ich mittlerweile zum Egoistenschwein mutiert bin und mehr Zeit alleine zuhause vor Büchern, dem Rechner und mit mir verbringe, als in Cafés zu sitzen, Bier zu trinken oder wahlweise auch Kurze, will meine Ruhe und aus dem Grund, ordere ich bei dem aufmerksamen Kellner einen Aschenbecher.
Die Frau schiebt mir ihre Telefonnummer zu, hat sie diese doch auf ihrem Handy kleben und verabschiedet sich mit den Worten, dass Sie Malerin sei und Sie nicht abgeneigt wäre, noch mal in meine Gesellschaft zu kommen. Die gute Kinderstube meinerseits, meine Mutter würde mich erschlagen, würde ich anders verfahren, läßt es nicht zu, dass ich gemein bin. Ich strahle sie an, sage noch "Ja, hat mich auch sehr gefreut!" und mache drei Kreuze, als sie endlich mit ihrer blütenweißen Jacke von Dannen gerauscht ist.
"Ich hätte gerne noch einen Minz-Tee" sage ich zum Kellner. "Na, hat Dein Tee schnupfen, oder warum ist da ne Serviette drum?" die Stimme kenne ich doch? Mein bester Freund! Ich atme tief durch und freue mich schon auf schwachsinnige Gespräche über blöde Männer und blöde Frauen und viel Prollerei.......