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Sachsen-Anhalt, das überflüssige Bundesland
Kennen Sie Professor Dr. Wolfgang Böhmer? Ich nicht. Um genau zu sein: Niemand kennt ihn. Dabei tritt er morgen zur Wiederwahl als Ministerpräsident an, gegen SPD-Spitzenkandidat Jens Bullerjahn. Den kennt noch viel mehr niemand. Ministerpräsidenten aber kennt man, erst recht, wenn sie morgen zur Wiederwahl antreten. Was hat Herr Böhmer da falsch gemacht? Die Antwort lautet: Er regiert Sachsen-Anhalt und Sachsen-Anhalt ist ein überflüssiges Bundesland. Das sage ich ganz ohne öde Ost-Polemik. Ich würde nie behaupten, eines der anderen vier neuen Bundesländer sei überflüssig, weder Thüringen, die Wiege der deutschen Demokratie, noch Mecklenburg-Vorpommern, das unberührte Naturparadies, schon gar nicht Sachsen mit seinen Elbflorenzen und Erzgebirgen oder Brandenburg, dessen Innenminister man sogar beim Namen kennt (Schönbohm, Göring).

Mut zur Lücke: Die Simulation zeigt, wie Deutschland (Mitte) ohne Sachsen-Anhalt (nicht im Bild) aussehen würde.
Aber keiner braucht Sachsen-Anhalt. Das Dumme: Sachsen-Anhalt lässt sich nicht einmal an ein Nachbarland verkaufen, weil es an keines angrenzt. Das hat das gewiefte Bundesland geschickt eingefädelt. Ist die Aktion "Raus ausm Reich" also von vorneherein zum Scheitern verurteilt? Auch keine Lösung scheint zu sein, Sachsen-Anhalt zu einem autonomen Staat zu erklären, denn in diesem Fall würde Lesotho seine Stellung verlieren als einziges Land, das vollkommen von einem anderen umschlossen ist. Und das kann natürlich niemand wollen. Höchstwahrscheinlich ist diese Laune der Topographie auch noch die einzige Touristenattraktion des afrikanischen Königreiches. Löwegazellesavannegucken wird bestimmt schnell langweilig, aber zu wissen "Egal, in welche Richtung ich laufe, irgendwann bin ich in Südafrika!" - das ist ein Spaß, vom dem man lange was hat. Zumindest ich könnte mich damit einige Wochen unterhalten.

Dieser Euro hätte Polens symbolischer Kaufpreis für Sachsen-Anhalt (nicht im Bild) sein können läge das listige Bundesland circa 150 Kilometer weiter östlich.
Man stelle sich jetzt vor, auch Sachsen-Anhalt wäre plötzlich Enklave. Die Pauschaltouristen täten motzen: "Motz, wie langweilig! Das hätten wir auch zuhause in Stendal gekonnt." Ich sehe schon erboste Vertreter der lesothanischen Tourismuslobby, die beim unbedarften Wolfgang Böhmer vor der Haustüre stehen und Sturm klingen. Da würde er aber gucken, der Ministerpräsident. Die Tourismuslobbyisten hingegen würden nicht gucken, sondern darauf hinweisen, dass sie lesothische Lobbyisten sind, keinesfalls lesothanische. Und wo wir gerade dabei sind, d.h. wo zumindest ich gerade dabei bin: Bilden Sie doch mal das Adjektiv zu Sachsen-Anhalt. Können Sie nicht? Da sehen Sie mal.

Sachsen-Anhalt (nicht im Bild)

Mut zur Lücke: Die Simulation zeigt, wie Deutschland (Mitte) ohne Sachsen-Anhalt (nicht im Bild) aussehen würde.
Aber keiner braucht Sachsen-Anhalt. Das Dumme: Sachsen-Anhalt lässt sich nicht einmal an ein Nachbarland verkaufen, weil es an keines angrenzt. Das hat das gewiefte Bundesland geschickt eingefädelt. Ist die Aktion "Raus ausm Reich" also von vorneherein zum Scheitern verurteilt? Auch keine Lösung scheint zu sein, Sachsen-Anhalt zu einem autonomen Staat zu erklären, denn in diesem Fall würde Lesotho seine Stellung verlieren als einziges Land, das vollkommen von einem anderen umschlossen ist. Und das kann natürlich niemand wollen. Höchstwahrscheinlich ist diese Laune der Topographie auch noch die einzige Touristenattraktion des afrikanischen Königreiches. Löwegazellesavannegucken wird bestimmt schnell langweilig, aber zu wissen "Egal, in welche Richtung ich laufe, irgendwann bin ich in Südafrika!" - das ist ein Spaß, vom dem man lange was hat. Zumindest ich könnte mich damit einige Wochen unterhalten.

Dieser Euro hätte Polens symbolischer Kaufpreis für Sachsen-Anhalt (nicht im Bild) sein können läge das listige Bundesland circa 150 Kilometer weiter östlich.
Man stelle sich jetzt vor, auch Sachsen-Anhalt wäre plötzlich Enklave. Die Pauschaltouristen täten motzen: "Motz, wie langweilig! Das hätten wir auch zuhause in Stendal gekonnt." Ich sehe schon erboste Vertreter der lesothanischen Tourismuslobby, die beim unbedarften Wolfgang Böhmer vor der Haustüre stehen und Sturm klingen. Da würde er aber gucken, der Ministerpräsident. Die Tourismuslobbyisten hingegen würden nicht gucken, sondern darauf hinweisen, dass sie lesothische Lobbyisten sind, keinesfalls lesothanische. Und wo wir gerade dabei sind, d.h. wo zumindest ich gerade dabei bin: Bilden Sie doch mal das Adjektiv zu Sachsen-Anhalt. Können Sie nicht? Da sehen Sie mal.

Sachsen-Anhalt (nicht im Bild)