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Vom Krebszüchten
Sie schlüpfen nicht. Sie klopfen auch nicht mit ihren kleinen, platten Köpfchen gegen die Eierschale. Sie tun überhaupt nichts. Sie gammeln nur faul und unsichtbar in ihrem Plastiktüten-Aquarium herum und wollen mich zum Narren halten. Wahrscheinlich nicht einmal das. Ich glaube nämlich langsam, dass es sie überhaupt nicht gibt, die Urzeitkrebse.
Was es ganz sicher wieder gibt, ist das Yps-Heft - diese Woche ist die zweite Ausgabe der Neuauflage erschienen. Ob ich mir die allerdings kaufen werde, hängt sehr davon ab, wann und ob diese Mini-Monster endlich den Willen zeigen, das Licht der Welt zu erblicken.
„Nach 24 Stunden schlüpfen die ersten Urzeitkrebse“, steht in der Gimmick-Anleitung auf Seite vier. Wunderbar! Nichts außer Schimmel und Maden gedeiht so schnell. Inzwischen sind aber nicht 24 Stunden, sondern mehr als 24 Tage vergangen und in dem mitgelieferten Klapp-Aquarium schwimmen statt grinsenden gelben Krebsen, nur griesgrämige grüne Algen.
Undankbares Getier! Dreimal täglich rühre ich mit einem langstieligen Löffel euer Wohnzimmer um, damit ihr Sauerstoff bekommt. Ich füttere euch mit teurem Krebsfutter, stelle euch tagsüber auf das Fensterbrett und nachts auf die Heizung, rede euch gut zu und lasse euch fern gucken. Und ihr?
Es ärgert mich, dass ich scheinbar nicht in der Lage bin, ein paar witzlose Urzeitkrebse aufzuziehen. Habe ich doch schon als Kind alles mögliche gezüchtet. Mehlwürmer zum Beispiel und Wüstenrennmäuse, letztere zwar unfreiwillig, dafür umso erfolgreicher. Am meisten nervt mich aber, dass in Toms Yps-Aquarium schon seit drei Wochen kleine kellerasselartige Wassertiere umhertauchen. Obwohl Tom ein lausiger Urzeitkrebs-Vater ist. Seine Zuchtanlage hat er in einer dunklen Ramsch-Ecke neben dem ausrangierten Kühlschrank aufgestellt, er geizt mit dem Futter und überlegt jetzt schon, ob er seine neuen Haustiere demnächst lieber im Klo oder in der Pegnitz entsorgen soll. Doch die Urzeitkrebse wachsen.
Daraus schließe ich: Urzeitkrebse sind weiblich! Traurig aber wahr - je schlechter man sie behandelt, desto mehr strengen sie sich an. Deshalb steht mein Aquarium jetzt nicht mehr auf Fensterbrett oder Heizung, sondern neben der Klobürste. Zu Fressen gibt es nichts, liebevolle Zuwendung erst recht nicht. Höchstens beim … gucke ich ab und zu mal hin. Und wenn sich diese Ur-Zicken bis Ostern nicht aus dem Ei gepellt haben, wandern sie endgültig in die große Schüssel nebenan. Ich kann auch anders!
Tom hält übrigens nichts von meiner Theorie. Er ist weiterhin lieb zu Frauen und böse zu Urzeitkrebsen. Ich hingegen weiß, dass ich Recht habe, denn Tom ist noch immer Single. Aber seine Urzeitkrebse, die sind schon einen Zentimeter groß.

Was es ganz sicher wieder gibt, ist das Yps-Heft - diese Woche ist die zweite Ausgabe der Neuauflage erschienen. Ob ich mir die allerdings kaufen werde, hängt sehr davon ab, wann und ob diese Mini-Monster endlich den Willen zeigen, das Licht der Welt zu erblicken.
„Nach 24 Stunden schlüpfen die ersten Urzeitkrebse“, steht in der Gimmick-Anleitung auf Seite vier. Wunderbar! Nichts außer Schimmel und Maden gedeiht so schnell. Inzwischen sind aber nicht 24 Stunden, sondern mehr als 24 Tage vergangen und in dem mitgelieferten Klapp-Aquarium schwimmen statt grinsenden gelben Krebsen, nur griesgrämige grüne Algen.
Undankbares Getier! Dreimal täglich rühre ich mit einem langstieligen Löffel euer Wohnzimmer um, damit ihr Sauerstoff bekommt. Ich füttere euch mit teurem Krebsfutter, stelle euch tagsüber auf das Fensterbrett und nachts auf die Heizung, rede euch gut zu und lasse euch fern gucken. Und ihr?
Es ärgert mich, dass ich scheinbar nicht in der Lage bin, ein paar witzlose Urzeitkrebse aufzuziehen. Habe ich doch schon als Kind alles mögliche gezüchtet. Mehlwürmer zum Beispiel und Wüstenrennmäuse, letztere zwar unfreiwillig, dafür umso erfolgreicher. Am meisten nervt mich aber, dass in Toms Yps-Aquarium schon seit drei Wochen kleine kellerasselartige Wassertiere umhertauchen. Obwohl Tom ein lausiger Urzeitkrebs-Vater ist. Seine Zuchtanlage hat er in einer dunklen Ramsch-Ecke neben dem ausrangierten Kühlschrank aufgestellt, er geizt mit dem Futter und überlegt jetzt schon, ob er seine neuen Haustiere demnächst lieber im Klo oder in der Pegnitz entsorgen soll. Doch die Urzeitkrebse wachsen.
Daraus schließe ich: Urzeitkrebse sind weiblich! Traurig aber wahr - je schlechter man sie behandelt, desto mehr strengen sie sich an. Deshalb steht mein Aquarium jetzt nicht mehr auf Fensterbrett oder Heizung, sondern neben der Klobürste. Zu Fressen gibt es nichts, liebevolle Zuwendung erst recht nicht. Höchstens beim … gucke ich ab und zu mal hin. Und wenn sich diese Ur-Zicken bis Ostern nicht aus dem Ei gepellt haben, wandern sie endgültig in die große Schüssel nebenan. Ich kann auch anders!
Tom hält übrigens nichts von meiner Theorie. Er ist weiterhin lieb zu Frauen und böse zu Urzeitkrebsen. Ich hingegen weiß, dass ich Recht habe, denn Tom ist noch immer Single. Aber seine Urzeitkrebse, die sind schon einen Zentimeter groß.
