der tag hätte nun wirklich nicht schlimm angefangen. ich wach auf. er liegt neben mir. ein dornröschen kuss weckt ihn sehr schnell. wie nett er aussieht. noch ziemlich verschlafen.

aber es tut nichts zur sache. heute ist unser großer tag. mein großer tag. heute werde ich zum ersten mal tiramisu kennenlernen. die mutter eines sohnes hat mir ein rezept gegeben, dass sie beziehung auch von anfang an gut harmoniert. naja, so wies auf dem zettel steht, ist es ja nicht so schwer mit tiramisu von anfang an gut klar zukommen. eigentlich geh ich von anfang an mit der erwartung in die begegnung, dass tiramisu mich verzaubern wird und süchtig macht. wer weiß... der tag und die gedanken haben grade erst angefangen. (von zweifel keine spur)

nun gut. der sohn kommt auch noch und als ich aus der dusche komme sitzen der sohn und er mit einer flasche rum am küchentisch.

wir legen los. alles nach plan. keinerlei spontanität ist im spiel. vielleicht war das der fehler?

ca. eine stunde später ist in der küche eine bombe eingeschlagen. es war klar. es hat sich quasi angemeldet. über trümmer, schutt und asche und blut. trümmer und schutt warteten drauf, gebadet zu werden und das blut auf dem ofen kam daher, dass es eine besondere koordination erfordert, den/das löffelbiscuit, dass wir gestern im supermarkt ohne hilfe niemals erkannt hätten, in kaffee zu tunken und in die form zu legen. aus dem tunken wurde ein tauchen und das bisschen rum im kaffee war wohl zu viel für das arme biscuit. er löste sich auf und machte eine riesen sauerei. aber das kommt vor. nicht so schlimm, kann man wieder wegmachen.

es hat alles ganz gut hingehauen. nun brauchte das tiramisu nur noch seinen sechs bis achtstündigen schönheitsschlaf. zwecks mir sollte es den bekommen. ich will ja schließlich nicht sofort angemotzt werden, wenn es zu früh geweckt wird.

aber der sohn und er konnten es gar nicht mehr erwarten. sie wollten es nicht verstehen, dass der erste eindruck immer der wichtigste ist.



sie nahmen das messer in die hand und schnitten es einfach an. mir tat das im herzen weh. ich konnte dem tiramisu nicht in die augen schauen, so geschämt hab ich mich.

vier teller, vier batzen cremekafferumbiscuitmatsch.

nun ja, jetzt war ich schon gespannt, ob wir gut miteinander auskommen würden.



ich bin enttäuscht. ich mag es nicht. es hat total scheiße geschmeckt. igitt. nie wieder werd ich einem tiramisu vertrauen können. nein. und dabei kann ich doch gar nix dafür.

ein kleiner trost: ich glaube, es mag mich auch nicht.



das wars denn wohl. die beziehung hat aufgehört, bevor sie richtig anfangen konnte. na super. jetzt ruht es im kühlschrank und wartet auf den nächsten, der auf es reinfällt und sich vonn ihm das hirn ausm kopf ficken lässt.