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Emerenz Meier: Wödaschwüln

Text: Dichterliebchen
Emerenz Meier war eine unserer Unterschätztesten. Ihr anrührendstes Gedicht soll man in der Version vom Bairisch-Diatonischen Jodelwahnsinn (tot, vergriffen, falsch geschrieben) hören. Wödaschwüln heißt schwüles Wetter.





Mi würgt der Wind, mi druckt der Tag -

Hü, meine Öchsl, hü!

Schwül wirds, es kimmt a Wödaschlag.

Hü, meine Öchsl, hü!

Der Acker hat an hirtn Bodn,

Der Mähnt koan Gang, der Pfluag an Schodn -

Hü, meine Öchsl, hü!



Mi würgt der Wind, mi brennt der Tag!

Hott, meine Öchsl, hott!

Und daß mi 's Mensch iatzt nimmer mag? -

Hott, meine Öchsl, hott!

Es hat - i moan - sein guatn Grund,

Und wann i 'hn net derstich, den Hund,

Den schlechtn, straf mi Gott!



Mei Mensch is schö, drum gfallts eahm guat.

Wüah, meine Öchsl, wüah!

A Messer und fünf Stich gibt Bluat.

Wüah, meine Öchsl, wüah!

Zua bis aufs Heft und ummadraht,

Verfluachter Lump, wia wohl dös taat!

Wüah, meine Öchsl, wüah!



Und bist so schö, du schwarze Dirn,

Zauf, meine Öchsl, zauf!

Und hast so krauste Haar ums Hirn,

Zauf, meine Öchsl, zauf!

Und lachst so süaß und schaust so fei,

Und kannst so falsch und elend sei!

Zauf, meine Öchsl, zauf!



Mi würgt der Wind, mi brennt der Tag!

Aoh, meine Öchsl, aoh!

Muaß ‘s sein, daß i dös ewi trag?

Aoah, meine Öchsln, aoh!

Der Dunner kracht, es blitzt und brennt,

Schlag, Herrgott, ein und mach an End! -

Aoh, meine Öchsl, aoh!

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