klau|s|ens, bist du immer noch mit 2007 beschäftigt?



ich denke, ich bin das ganze jahr mit dem jahr 2007 beschäftigt.



das mag schon sein - aber erst war der verweis auf die schaukel, dann der verweis auf die nackte glühbirne ... und heute sagst du uns, was du in deinem glückskeks fandest.



dazu muss ich korrigieren: dieser glückskeks ist nicht von silvester und auch nicht von neujahr, sondern von gestern, 3.1.2007.



aber was sollen wir daraus folgern?



dass jeder glückskeks eine art spontaner zuschreibung ist, man könnte auch sagen eine "ecriture accidentelle".



ich verstehe: du hast heute eine neue literaturform begründet.



nein, ich nehme nur auf, was die dadaisten taten, aber ich mache es ausschließlich mit glückskeksen.



das wäre deine idee?



ja, eine von tausenden.



gut, gut, aber nun steht auf deinem keks: "Für Dich bricht eine vielversprechende Zeit mit längst fälligen Belohnungen an." was machst du damit?



du siehst es doch: ich drucke es hier ab.



und was hättest du gemacht, wenn der spruch weniger positiv gewesen wäre?



dann hätte ich ihn verschwiegen.



aha - so einer bist du.



so sind wir doch alle, zweitklausens.



aber ich dachte, du bist anders!



warum müssen eigentlich die schriftsteller immer anders sein?



ich hatte es mir so vorgestellt.



du bist doch auch schriftsteller, zweitklausens - und bist du anders?



ich bin zumindest anders als du.



ach ja???!!! - außerdem: ich drucke den keks-spruch hier ab. wenn dann 2007 alles schief geht, werde ich sagen: das kam doch nur, weil ich es abgedruckt habe.



wie meinst du das nun wieder?



weil man doch manchmal diese glückssachen nicht verraten darf.



aha - aber du hast durch das veröffentlichen dagegen verstoßen.



ja, das habe ich - und wenn ich dann glück habe, 2007, dann sage ich: seht ihr! auch das glück ist am ende nur material aller kunst!



ach, klau|s|ens, du hast immer so eine gedankliche radikalität - die bewundere ich so.



das ist doch gut so! vielleicht war genau dein satz, die "belohnung", von der der glückskeks sprach.



die erste von millionen, die 2007 folgen werden. "belohnungen" hieß es ja.



"eine vielversprechende zeit."



aber: du hast uns noch nicht gesagt, mit welchem weiteren glückskeksspruch du nun deinen dadaistisch inspirierten text der "ecriture accidentelle" fortzusetzen gedenkst.



das stimmt. dazu müsste ich noch einen glückskeks bekommen. dazu müsste ich noch einmal in ein chinesisches restaurant. aber ...



was? "aber"?



... aber ich scheue den zweiterwerb, weil die erfolgsmagie des ersten spruches dann überlagert werden könnte.



ach, klau|s|ens, du kleiner, armer mensch. und ich dachte immer, die schriftsteller ...



... seien etwas ganz besonderes ... ich weiß. aber so ist es doch. solche worte, wie sie hier verwendet wurden, findet man auf einem glückkeks nicht.



beweise das!



lass' erst mal "die zeit mit längst fälligen belohnungen" anbrechen. dann sehen wir weiter.



wie soll ich das verstehen?



dann überleg mal, was du alles an mir gutes tun müsstest, um den ruhm abzuarbeiten, den ich für uns beide erschrieben habe.



das ist ungeheuerlich. der glückskeks hat dich statt zur "ecriture accidentelle" zur "ecriture brutalle" gebracht. mein gott !!!



und du kannst kein französisch !!! "brutalle" - ha, ha, ha. "brutalle" .



du weißt eben nicht, was "vielversprechend" wirklich bedeutet. du hast den glückskeks völlig falsch verstanden!













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