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Literaturrecherche zum Thema Abtreibung

Text: karin-gespenst
Nach der Diskussion zu diesem Text http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/368564 hab ich in der Bibliothek nach Büchern zum Thema Abtreibung gesucht und dabei hauptsächlich welche gefunden, die schon gut 15 Jahre alt sind. Dass es wenig aktuelle Bücher dazu gibt, lässt annehmen, dass sich in der Diskussion seit der Gesetzesreform zur Wiedervereinigung nicht viel getan hat.



Für alle, die es interessiert, hier das Ergebnis meiner Recherche:



Die unendliche Geschichte des Paragraphen 218: Erinnerungen und Erlebnisse. Von Edith Ockel. Edition Ost, 2000. ISBN: 3-89793-026-9

Ein dünnes Buch, aber mit langem Literaturverzeichnis. Edith Ockel weiß, wovon sie schreibt, denn sie erzählt vieles aus ihrer eigenen Perspektive. Sie leitete in der Wendezeit das Referat „Gesundheitsschutz für Mutter und Kind“ im Ministerium für Gesundheitswesen und wurde von der de Maizière-Regierung als Fachexpertin in den Ausschuss zur Problematik Schwangerschaftsabbruch bei der Bundesärztekammer in Köln delegiert.



Jetzt kein Kind: Warum Abtreibung eine positive Entscheidung sein kann. Von Patricia Lunneborg. Beltz Taschenbuch 2002. ISBN: 3-407-22845-7

Das Buch bietet eine Informationsquelle und Entscheidungshilfe für alle, die an einem Schwangerschaftsabbruch beteiligt sind. Viele Erfahrungsberichte.



Vorsicht „Lebensschützer“: Die Macht der organisierten Abtreibungsgegner. Frauen gegen den § 218, Bundesweite Koordination (Hg.) Konkret Literatur Verlag, 1991. ISBN: 3-89458-107-7

Das Buch informiert über Macht und Einfluss organisierter Abtreibungsgegner auf Rechtsprechung, Gesetzgebung und öffentliche Meinungsbildung.



Und wenn ich nun schwanger bin? Frauen zwischen Selbstbestimmung und Bevormundung. Von Eva Maleck-Lewy. ATV Verlag 1994. ISBN: 3-7466-8998-8

Ungewollte Schwangerschaft – was nun? Eva Maleck-Lewy informiert, wo und wie Frauen in dieser Konfliktsituation Rat und Hilfe finden können. Sie erläutert die Rechtslage nach dem Karlsruher Urteil sowie Ziel und Inhalt der Beratung. Sieben Frauen aus Ost und West erzählen von Partnerschaft, Familie und vom Pro und Contra einer Abtreibung. Ihre Erfahrungen bestätigen: Der § 218 ist anachronistisch.



Schwangerschaftsabbruch: Konflikt – Beratung – Adressen. Von Elisabeth Meyer zu Stieghorst-Kastrup. Beltz Taschenbuch 1991. ISBN: 3-407-30549-4

Die Diskussion um den Paragraphen 218 und seine Folgen ist eine der langwierigsten in Deutschland. Dieses Buch beteiligt sich nicht an dem Für und Wider, es versteht sich vielmehr als konkreter Ratgeber für alle bedrängten Frauen, die für ihre schwerwiegende Entscheidung zuverlässige Informationen benötigen. Anerkannte Experten stehen dabei mit ihrem Rat zur Seite und geben Antworten auf Fragen zu rechtlichen Aspekten, zur Durchführung des Eingriffs, zu möglichen psychischen Folgen und sie versuchen bei der richtigen Entscheidungsfindung zu helfen.



Lebensschutz und Gewissensentscheidung: Diskussion über den §218. Das Recht der Mutter. Das Recht des Ungeborenen. Strafandrohung und Selbstbestimmung. Beratung als Gespräch. Die Würde des Menschen. Diskussionsbeiträge und Stellungnahmen zur geplanten Gesetzgebung. Von Michaela Glöckler, Otto Schily und Michael Debus. Urachhaus 1992. ISBN: 3-87838-922-1

Wohl am ehesten geeignet für alle, die sich die verschiedenen Argumente aller Seiten durchlesen wollen, weniger als Ratgeber.



§218: Zur aktuellen Diskussion. Mit Beiträgen von Herta Däubler-Gmelin, Jutta Ditfurth, Uta Ranke-Heinemann, Hannelore Rönsch, Irmgard Schwaetzer, Alice Schwarzer, Rita Süssmuth u.a. Knaur 1992. ISBN: 3-426-77026-1

Mit dem Einigungsvertrag, der bis 1992 eine einheitliche Gesetzgebung vorschreibt, sind heftige Diskussionen entbrannt um die sittliche und strafrechtliche Bewertung der Abtreibung. Dieses Buch zeigt, was die einzelnen Parteien auf ihre Fahnen geschrieben haben, wie die Kirchen denken, wie Gerichte und Justiz es mit der Abtreibung gehalten haben und was solch ein Eingriff medizinisch bedeute. Aber auch die Diskussion kommt nicht zu kurz: Namen wie Herta Däubler-Gmelin, Jutta Ditfurth, Uta Ranke-Heinemann, Hannelore Rönsch, Irmgard Schwaetzer oder Alice Schwarzer bürgen für kontroverse Meinungen.

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