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Navy CIS

Text: Zamorano
Die Buchstaben C,I,S wurden zuerst vor allem durch die Serien CSI Miami oder CSI New York bekannt. Allerdings hat sich neben der Zusammensetzung „CSI“ (Crime Scene Investigation) mittlerweile in Deutschland auch die Variante „CIS“ (Criminial Investigative Service) durchgesetzt. Unter dem vollen Titel „Navy CIS“ (NCIS) läuft seit ein paar Jahren auf SAT1 die Serie rund um das Ermittlerteam Gibbs&Co.. Das Team mit Hauptquartier in Washington DC löst Kriminalfälle mit Beteiligung von Navy Mitarbeitern, wobei das Wort „lösen“ hier nicht immer passt. Es gab auch Ermittlungen, in denen das Team nicht wirklich erfolgreich war und der Täter oder die Täter ungeschoren davon kamen. Und das ist z.B. eine Eigenschaft, welche die Serie noch sympathischer macht. Während in vielen anderen Krimiserien auf „Biegen und Brechen“ zum Schluss Täter und Motive präsentiert werden, so unglaubwürdig die Ermittlungen auch gewesen sein mögen, zeigt „Navy CIS“ auch die Alternative des Scheiterns.

Die Serie lebt besonders von dem optimalen Zusammenspiel der Hauptakteure. Angeführt wird das Team von Leroy Jethro Gibbs. Gibbs, der seine Frau und Tochter vor einige Jahren durch einen feigen Anschlag verloren hat, ist Agent durch und durch. In seiner Freizeit baut er an einem Boot in seinem Keller (!). Ist zwar im Prinzip ziemlich sinnlos, denn wie bekommt man ein fertiges Boot aus seinem Keller. Aber das sind eben die Geheimnisse eines Jethro Gibbs. Gibbs wirkt auf Außenstehende immer etwas knurrig und hart. Das stimmt auch, aber auf der anderen Seite ist er jemand, der niemanden im Stich lässt und sich immer vor sein Team stellt. Jedoch ist er der unangefochtene Chef des Teams. Er hat die Fäden in der Hand und sorgt für Disziplin und Ordnung im Team.

Mit diesen beiden Eigenschaften hat vor allem sein Mitarbeiter Anthony DiNozzo, genannt Tony, so seine Schwierigkeiten. Beim ranghöchsten Ermittler unter Gibbs sorgen besonders attraktive Frauen für Konzentrationsschwierigkeiten. Diese werden allerdings umgehend durch eine „Kopfnuss“ vom Chef persönlich wieder behoben. DiNozzos wechselnde Frauenbeziehungen sind ein Markenzeichen der Serie. Unterbrochen wurde dieser Zustand durch eine für den Zuschauer scheinbare Romanze mit der hübschen Dr. Jeanne Benoit. Zur großen Überraschung stellte sich nach einigen Folgen diese Liebschaft als Undercoverermittlung von Tony heraus, da Jeanne die Tochter eines berüchtigten Waffenhändlers war. Inwiefern jedoch für Tony die Beziehung mit der attraktiven Ärztin im Lauf der Zeit wirklich nur ein „Job“ gewesen war, darüber kann nur spekuliert werden.

Weniger mit Frauengeschichten als mit computertechnischem Wissen glänzt Timothy „Tim“ McGee. McGee, der vor allem mit den ständigen Hänseleien von Tony zu kämpfen hat, ist der „Mann für alle Fälle“, wenn es darum geht, Infos von Laptops sicherzustellen, Handies zu orten oder mal kurz irgendwelche Systeme zu hacken. Oftmals wirkt er ein wenig unbeholfen und tapsig, doch wenn er vor einem PC sitzt, ist er in seinem Element und nur schwer zu schlagen. Obwohl der MIT-Absolvent zumeist von den anderen Mitgliedern ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird, ist er ein wichtiger Teil des Teams.

Ein besonderes Verhältnis hat McGee zu der Forensikspezialistin Abigail Sciuto. Eigentlich ist sie in der Serie nur unter dem Namen Abby bekannt, was auch eher zu ihrem Gothic-Stil passt, als ausgeschriebener Name nicht wirklich. Abby hebt sich durch ihr Wesen von den anderen Mitgliedern ziemlich ab. Aber jeder weiß, dass sich bekanntlich Gegensätze anziehen und so hatte sie am Anfang der Serie eine kurze Affäre mit McGee. Abby ist Herrscherin über das Navy Labor und egal in welcher Form (intakt oder total demoliert) die Beweismittel bei ihr eintrudeln, sie findet immer etwas.

Dr. Donald Mallard, genannt Ducky, ist der Senior im Team. Der Gerichtsmediziner ist mit der Person Higgins aus der Serie „Magnum“ zu vergleichen. Insbesondere, wenn es darum geht, abzuschweifen und Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen. Ein Running Gag der Serie ist zudem, dass Ducky und sein Assistent Palmer grundsätzlich zu spät zum Tatort kommen, weil sich Palmer angeblich wieder mal verfahren hat.

Das letzte Teammitglied habe ich mir absichtlich bis zum Ende aufgehoben. Auf dieser Position fand man bis zum Abschluss der zweiten Staffel Caitlin „Kate“ Todd. Kate stand vor ihrer Zeit beim NCIS in Diensten des Secret Service und war auch für den Schutz des Präsidenten zuständig. Zwischen ihr und Tony fanden immer kleinere Wortgefechte statt, die sehr amüsant waren. Nachdem sie von einem Terroristen getötet worden war, bekam das Team wieder Zuwachs. Ziva David, eine Mitarbeiterin des Mossads und an den NCIS abgestellt, sorgte für frischen Wind im Team. Ziva ist ein sehr differenzierter Charakter. Auf der einen Seite ist sie ein eiskalter Killer, der jeden an „Wand nageln“ kann, andererseits hat sie auch eine weiche Seite, zu sehen z.B. in der Folge, als sie sich verliebt hat, der Mann jedoch bald an einer unheilbaren Krankheit gestorben ist. Während zwischen Kate und Tony ein eher geschwisterliches Verhältnis geherrscht hat, knistert es zwischen Ziva und Tony regelmäßig. Die beiden schicken sich zwar auch ständig boshafte verbale Pfeile zu, allerdings auf einer anderen Ebene als bei Kate und Tony. Mit Kate hätte z.B. ein vorgetäuschter Sexakt im Rahmen einer Ermittlung nie glaubwürdig funktioniert. Dagegen meisterte das Duo Ziva und Tony diese „Hürde“ im Rahmen einer Folge ohne Probleme und McGee war sich am Überwachungsmonitor gar nicht sicher, was er von den Vorgängen auf seinem Bildschirm halten sollte.

NavyCIS hat sich für mich mittlerweile zur absoluten Lieblingsserie entwickelt. Auch wenn manche Fälle etwas kompliziert sind, die Mischung aus Komödie, Spannung und Action macht solche Folgen ohne weiteres wett. Aktuell laufen jeden Sonntag ab 20:15 Uhr auf Sat1 die neuesten Folgen.

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