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Ich spiele nicht mehr nach deinen Regeln!

Text: LuzyLou
Lange Zeit habe ich überlegt dich anzurufen, dir zu schreiben, mich einfach bei dir zu melden, um dir diese schlimmen Worte um die Ohren zu schleudern.

Worte die ich schon längst aus meinem Repertoire gestrichen glaubte. Worte die ich empfinde wenn ich an dich denke.



Ich kenne jetzt schon deine Reaktion, würde ich dir erklären, dass du mich zerbrochen hast, das ich wütend darüber bin,

dann würdest du mich wieder mit diesen kalten herablassenden Augen betrachten und lachen.



Doch habe ich entschieden meine Worte in die Welt hinauszuwerfen um die Gefühle die damit verbunden sind, von einer Windböe erhaschen zu lassen, in der Hoffnung sie könnten verwehen.



Erkenntnisprozess, ein hässliches Wort um zu beschreiben was meinem Herzen wiederfahren ist.



Ich spiele nicht mehr nach deinen Regeln und schon gar nicht funktioniere ich noch in der Art wie es sich deine Welt von mir vorgestellt hat.



Du hast mich immer glauben lassen, dass es meine Schuld wäre, das du so mir zu mir bist. Offenbar müsse man mich maßregeln und wenn du mal wieder betrunken zu mir sagtest: „ Arschloch und Fick dich“, dann hast du ES mir genommen.



Selbstwert.



Unter dem Deckmantel Namens Liebe, glaubte ich es sei in Ordnung - ich bin ja auch manchmal schwierig-.

Unter diesem Deckmantel, ließ ich es zu, dass du mich erniedrigst und meine naiven und treuen Gefühle zu dir nutzt um mich demütigen zu können.



Ich bin wütend, wie so oft. Und wie so oft, trage ich die Wut unter meinem Herzen. Manchmal möchte ich dir ins Gesicht spucken können und dir mal so richtig „in die Fresse hauen“, aber selbst dann würdest du lachen. Und ich möchte nicht, das du jemals wieder über mich lachst.



Du hast deine Rolle gut gespielt. Alle glaubten dass du ein gutes Herz hast. Auch ich wollte es glauben, deine Eltern auch. Und doch hast du deine Tyrannei an den Menschen ausgelebt, die dich am meisten liebten.



Ich habe mich geopfert um dich zu retten.



Ich habe Energie verbraucht, Energie die ich irgendwann nicht mehr besaß.

Aber nein, es ist nicht Wut auf dich, die ich habe, dafür bist du zu armselig. Ich bin wütend auf mich, denn ich habe zugelassen, das du diese Dinge mit mir machen konntest. Ich habe dir Macht über mich gegeben. Die Macht um mich meiner Persönlichkeit zu berauben.

Nach über einem Jahr habe ich dir nun diese Macht wieder eingeräumt, habe zugelassen das du mir weh tust. Ich habe die ganze Zeit gespürt, dass etwas nicht stimmt und trotzdem war ich wieder schwach.

Ich bin voller Selbstvorwürfe…mit jedem Tag entreiße ich dir Schritt für Schritt diese Macht.



Es ist mir egal wieviele Tränen ich noch vergießen werde, wieviele Zeilen ich noch schreiben muss, wieviele Gespräche ich noch führen muss bis ich mich endgültig gelöst habe. Denn ich weiß das ich nur so zu dem finden kann wer ich bin und nur so erkennen kann wer du bist.



Könnte ich den Uhrzeiger 7 Jahre zurückdrehen, würde ich dich nicht noch einmal an diesem Septemberabend in Italien, auf meine Terrasse bitten.

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