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Livingston mit Indie Rock vom Feinsten

Text: Zsuzsu
Sie brachten bei Ihrem ersten Auftritt bei „The Dome 51“ in Köln die nötige Abwechslung ins Spiel. Neben an schmerzhafter Peinlichkeit grenzenden Perfomances von vermeintlichen Gynäkologen und kurz vor der Pubertät stehenden Grundschülern stach die Newcomer Band Livingston mit ihrer Debutsingle „Broken“ angenehm hervor.













So genannte Superstars gibt es wie Sand am Meer. Meistens fängt ihre Karriere in einer massenkompatiblen Fernsehsendung an, wo sie entweder von größenwahnsinnigen BWL-ern oder Jojo-Effekt geplagten Tänzern erniedrigen lassen müssen und der Willkür SMS-tippender Mädchen ausgesetzt sind. Diese nennt man im gemeinen Volksmund auch Castingsbands und besitzen eine durchschnittliche Lebensdauer von maximal einem halben Jahr.



Und dann gibt es noch die „richtigen“ Bands. Das sind Menschen, die tatsächlich Noten lesen können, mindestens ein Instrument perfekt beherrschen, sich dennoch jahrelang mit kleinen Gigs durchschlagen und selten das Glück haben, entdeckt zu werden.

Dem (manchmal auch durchaus gerechten) Schicksal sei Dank wurde auch Livingston dieses Glück zuteil. Gegründet wurde die Band nämlich bereits im Jahr 2002 in London.



Der Name geht auf den Roman „Jonathan Livingston Seagull“ zurück, der in unseren Gefilden unter dem Namen „Die Möwe Jonathan“ bekannt ist. Damals trafen die beiden in London lebenden Südafrikaner Beukes Willemse (Gesang) und Gitarrist Chris van Niekerk (Gitarre/Keyboard/Gesang) auf den Italiener Paolo Serafini (Schlagzeug/Gesang) und den Deutschen Jakob Nebel (Gitarre/Percussions/Gesang). Die Bass-Belegschaft war über die Jahre ein wenig wechselhafter. Doch auch sie fand letztendlich im Engländer Phil Magee 2007 eine feste Instanz. Mittlerweile lebt der große Teil der Band in Berlin. Lediglich Sänger Beukes Willemse lebt noch London.



So vielfältig die Herkunftsländer der Bandmitglieder, so multikulturell sind auch die musikalischen Einflüsse. Das soll auch der Titel ihres Albums „Sign Language“ (zu deutsch „Zeichensprache“) symbolisieren: Die verschiedenen Ecken der Welt und die Musik als universelle Sprache.

Deshalb fahren Livingston bei Weitem auch keinen einfältigen Indie-Rockstil. Im Gegenteil. Wer einmal in den Genuss gekommen ist, die Band live zu erleben, weiß, wie kreativ, echt und abwechslungsreich ihre Musik ist.



„Unsere Sücke sind durch das miteinander Jammen entstanden. Jedes Bandmitglied konnte dabei seine eigenen Ideen integrieren“, erklärt Jakob Nebel. Ein schönes Hörbeispiel dazu ist „Silence“, eines ihrer ältesten Songs, das wie ein opuletes, musikalisches Experiment anmutet.

Die südafrikanischen Einflüsse sind besonders im Titel „Vula“ hervorgehoben, wo Sänger Beukes Willemse mit seiner einzigartigen Stimme in der Spache der Zulu singt. Unterstrichen werden diese vor allem in der Live-Version durch die lebendigen Percussion-Soli von Paolo Serafini und Jakob Nebel.



Livingston liefern mit ihren Songs emotionale, äußerst variable und eindringlich intensive Rocknummern ab, vorgetragen von einer intensiven und einzigartigen Stimme des Sängers, die absolut unter die Haut geht. Der Teamgeist ist in jeder Note spürbar.“Es geht nur darum, Musik zu machen. Wenn man in einer Band spielt, muss man lernen, das eigene Ego hinten anzustellen um ein Teil einer Einheit zu werden. Das ist vergleichbar mit einer Sportmanschaft. Und was gibt es schöneres als mit seinem Team zu gewinnen?“, beschreibt Paolo Serafini diesen Zusammenhalt.



In den letzten beiden Jahren machte sich Livingston als Vorband von The Duke Spirit, Revolverheld, Ich+Ich, Blind oder dem letzten DSDS-Gewinner Thomas Godoj einen Namen. Und nicht selten war nach den Konzerten in Gästebüchern bei den Fans die Rede davon, dass sie den Support um Einiges besser fanden als den eigentlichen Mainact. Ein Ritterschlag also! Kein Wunder, dass die intensive Rockmusik bald von sich reden machte.



Seit 2006 UK-Label Manta Ray unter Vertrag. Später sicherte sich der Major Universal die Band. Seit diesem Jahr ist Livingston endlich auch auf Solotour unterwegs. Unterstützt werden sie außerdem von RTL2, die gemeinsam mit Livingston eine TV-Kampagne am Start hat. Völlig zu recht, denn selten erlebt man eine Band, die so authentisch ist.



Die Single „Broken“ erscheint am 25. September, das dazugehörige Album „Sign Language“ am 9. Oktober.



Livingston Tourdaten:



2. Oktober

Radio N-Joy off Air Event, Rendsburg



3. Oktober

Masters of Rock Antenne, Augsburg



26. November

Röhre, Stuttgart



27. November

Backstage, München



28. November

Werkstatt, Köln



30. November

FZW, Dortmund



1. Dezember

Sage Club, Berlin



2. Dezember

Knust, Hamburg



Weitere Infos:



www.myspace.com/livingstonlondon

www.livingstonmusic.co.uk

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