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Eine Kohlfahrt die ist lustig..........

Text: emillymilch
Wenn sechs Mädels eine Reise tun, dann gibt´s einiges zu erzählen.

Samstag: 13 Uhr. Irgendwo in Eimsbüttel.

Der Bollerwagen stand im Stau, das Bier war trotzdem kalt gestellt und der Jägermeister auch. Aber hossa. Der Erbeerlimes war ganz lecker, und obwohl das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung machte, ließen wir uns den Tag nicht versauen.

Das Programm hatten die "Kohlköniginnen" im Kopf und wir mußten uns vertrauensvoll fallen lassen. Na toll, genau mein Ding. Aber gut, schließlich war ich die einzige, die Grünkohl und Pinkel noch nie gegessen hatte.

Der Plan lautete: Kurze an jeder Ecke - wobei der Sturm in dem Moment mein bester Freund wurde und nur an jeder zweiten einer gekippt werden mußte.

In der Bahn spielten wir Scharade. Bordsteinschwalbe, stundenlang und Knutschfleck stellten wir zum Vergnügen des kompletten Abteils dar.

Danach erheiterten wir unsere Kohlköniginnen mit Teebeutelweitspucken(wurf) und Gegenwind. Schon mal nen nassen Teebeutel ins Gesicht bekommen. Unglaublich schön, kann ich sagen. So erfrischend - wenn draußen der Orkan tobt.

Irgendwann ging´s zu Walmart. Die hübschesten Männer der Stadt und Single-Shoppen. Zwei Sachen auf einmal. Angeshakert ging das dann noch besser und nachdem wir uns diese Knutschmund-Post-its zugelegt hatten, fehlte nur noch das Opfer. Ein etwas böse guckender Herr. Groß, attraktiv und ich schätze ein bißchen schüchtern. Dem Mann konnte geholfen werden. Ich nahm mir ein Herz, ähm, ein Knutschmund-Post-it und kritzelte einige Worte darauf - mit Handynummer.

So schnell wie der Zettel auf seinem Pudding klebte, so schnell konnte mir der Herr nicht mal im Ansatz nachlaufen, geschweigedenn nachgucken. Schwüppediwüpp weg war ich. Was ich nicht wußte, einige der Mädels verstecken sich hinter einem Regal und beobachteten den jungen Herren. Er konnte offensichtlich doch freundlich gucken, das hab ich allerdings verpaßt und saß schon bei Kaffee und einem Glas Leitungswasser, als die anderen Mädels endlich nachkamen und mir berichteten. Er war schon ganz schnuckig, ja. Aber in dem Moment hätte ich mir in den Hintern beißen können. Na gut, zu spät.

Auf zu neuen Taten und einen Block voll quitschrosa Knutschmund-Post-its hatten wir ja noch. Ich kann vorweg greifen, es hat an diesem Tag niemanden mehr gegeben, der auch nur ansatzweise in Frage gekommen wäre. Wobei, es könnte auch unseren Outfits gelegen haben. Die Windjacke hab ich nicht täglich an und meine Cowboyboots auch nicht. Aber gut, man macht sich ja nicht alle Tage zum Horst.

Und nachdem der Kaffee seinen Dienst bestens erledigt hatte und wir wieder einigermaßen fit, ging´s weiter zu Stop Nummer 198 an diesem Tag. Grünkohl und Pinkel.

Jawohl. In so einer etwas sagen wir mal, gewöhnungsbedürftigen Kneipe, mit vielen Alkis und Stammgästen, aber lecker war´s und schlecht war uns. Und der Schnaps danach tat nicht wirklich sein bestes. Danach ging´s noch rocken. Aber wohl fühlte ich mich nicht wirklich. Nicht jetzt und nicht mit der Klamotte und der Sturmfrisur. Aber egal, Spaß hatten wir trotzdem und gegackert, unglaublich. Mal gucken, ob sich der Bösegucker meldet. Tja, wenn sechs Mädels eine Kohltour machen, dann gibt´s einiges zu erzählen........

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