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Wie sich Liebe anfühlt...
Seit Wochen sitze ich nun da und setze langsam und vorsichtig mein Herz wieder zusammen. Werde ich gefragt warum ich nicht endlich über dich hinwegkomme, schaue ich kurz auf und schüttle den Kopf. Sagen kann ich nichts mehr, weil zu viel gesagt wurde. Werde ich gefragt warum ich nicht endlich aufstehe und den Nächsten begrüße, dann sage ich, dass ich noch nicht fertig bin. Weiter nichts. So richtig einsam bin ich jedoch nicht. Mit mir selbst puzzle ich an meinem Herzen und das ist für meinen Kopf manchmal schwer nach zu vollziehen. So ganz einig sind beide sich nicht. Herz kaputt, Kopf schon im Selbstschutzmodus und will weiter. Ich frage mich ob die Verbindung zwischen ihnen noch besteht?
Hin und wieder sind mir in den letzten zwei Monaten Menschen begegnet, die diese Verbindung für kurze Zeit wieder hergestellt haben. Herz und Kopf waren sich einig. Das war ein gutes Gefühl. Als ob ich wieder Ganz wäre, ich fühlte mich nicht mehr so zerbrochen an. Was hatte ich nicht alles versucht um zu vergessen? Geweint, nicht geschlafen um nicht zu träumen, nicht gegessen, damit es sich nicht normal anfühlt. Mich mehrmals betrunken, Schlaftabletten genommen. Schuhe, Taschen, Bücher, Klamotten gekauft. Mich verkrochen und doch immer wieder gefunden worden. Haare gefärbt, Haare geschnitten, gedatet, Haare gefärbt. Das ganze Programm, womit ich dachte ich fühle mich besser. Nichts half. Nur diese Menschen, die mir für kurze Zeit gestatteten mich selbst Ganz zu fühlen. Nur diese Menschen, die eine hauchdünne Verbindung zwischen Herz und Kopf entstehen ließen. Nur diese Menschen, die mir meinen Glauben an die Liebe, nicht das Verliebtsein, sondern an die einzige, wahrhaftige Liebe, zurückgaben.
Ich sah Paare, egal ob einen Monat, ein halbes Jahr, ein Jahr oder noch länger zusammen, die lieben. Ich kann das sehen. Und auch wenn ich mir wünschte diese Paare vergiften zu können um eben nicht mehr zu sehen, so unmöglich ist es für mich auch zu vergessen, dass ich vor zwei Monaten noch dazu gehörte. Ich las Geschichten, wunderbare epische Liebesromane und Kurzgeschichten. Wie die von Christian und Laura. Laura mag keine Nüsse, so der Titel. Erzählt wurde von einem Paar, welches zusammen lebt, eine gemeinsame Zukunft plant. Alles ohne Druck und ohne wenn und aber. Sie lieben einander, verstehen ohne Worte und werden sie befragt was Liebe für sie sei, dann platzt der Name des Anderen aus ihnen heraus. Bis Laura eines Tages umfällt und an einem Walnuss großen Tumor stirbt einfach so. Christian lebt. Dann denke ich an meine Tante, die ihr Glück mit über 40 Jahren in ihrem, seit ewigen Zeiten, besten Freund fand. Über all die Jahre und seitdem ich denken kann, hab ich sie niemals so glücklich erlebt. Und obwohl beide eine lange Zeit aufeinander gewartet haben, beide Familien mit anderen Partnern haben, ist es so als hätte es keine Zeit vorher gegeben. Beide leben, beide lieben. Besser spät als niemals. Es passierte also was passieren musste, ich bekam wieder Hoffnung. Doch auch zeitnahe Erlebnisse lösten diese Hoffnung aus. Ich traf vor drei Wochen auf einer Geburtstagsfeier einen älteren Herrn, der ganz offensichtlich aus einer westdeutschen Stadt hergezogen war. Seine Frau, ganz anders wie er, sehr ruhig und in sich gekehrt. Sie strahlte, daran erinnere ich mich noch sehr gut. Ich fragte mich was einen so derart gewitzten Mann in die östlichste Stadt Deutschlands zog und hörte ihm bei seiner Geschichte nur mit halbem Ohr zu. Als er aber einen Satz sagte wurde ich hellhörig: Hätte sie nicht gewollt, dass wir hierher ziehen, wären wir nicht hierher gezogen. Er sprach von seiner Frau. Und sie strahlte. Er erklärte weiter und sprach mir aus dem Herzen: Dass Liebe eine bewusste Entscheidung ist, die einmal getroffen wird und dann danach gehandelt wird. Dass er sein größtes Glück, nämlich seine Frau, sich immer wieder erkämpft, mit jeder Entscheidung, die ansteht und dass er danach handelt wie es für beide am besten ist. Nicht für sich, nicht für sie, sondern für sie beide. Ich war und bin tief beeindruckt von diesem Mann, der wie ein Fels in der Brandung keinen Zweifel an der Liebe zu dieser einen Frau lässt. Sei der Sturm auch noch so heftig. Und seine Frau strahlte. Schlussendlich kam mir die Geschichte meiner Großmutter in den Sinn. Sie hatte einmal geliebt. Sich verlobt und ihren Mann im Krieg verloren. Niemals wieder hatte sie einen anderen Mann gehabt. Als er starb, war sie Ende 20 gewesen. Als sie starb, war sie fast 70 Jahre alt gewesen.
Wenn ich diese Geschichten höre und miterlebe, dann sind mein Kopf und mein Herz sich einig. Dann kann ich nachfühlen, wie Liebe sich anfühlt. Nämlich genauso wie diese Menschen es beschreiben, wie diese Menschen die Liebe leben und gelebt haben. Dann überlege ich kurz ob ich die Liebe jemals gelebt habe. Ich blicke auf mein kaputtes Herz, was eigentlich Beweis genug dafür ist, dass ich dich geliebt habe. Dass ich nicht nur in dich verliebt war, sondern, dass ich dich geliebt habe. Keine Minute, die wir zusammen waren möchte ich jemals missen, nicht eine Sekunde möchte ich vergessen. Alles was du für mich warst, alles was du jetzt noch für mich bist, alles hat sich richtig angefühlt. Jede kleine Berührung, jeder Kuss, jede Geste von dir, jedes Lachen und jede einzelne Träne, die so unaufhörlich floss.
Was ich aus diesen Geschichten gelernt habe? Was ihnen allen gleich ist, ist, dass Liebe entschieden wird, dass Liebe gelebt wird, dass es manchmal Zeit braucht und dass die Zeit manchmal nicht ausreicht oder noch nicht reif ist. Dass Liebe sich vom Verliebtsein grundlegend unterscheidet. Verliebtsein bedeutet auf Wolke 7 zu gehen, den anderen Menschen förmlich in sich aufzusaugen, ständig an diesen einen Menschen zu denken, an einer Berührung von ihm fast zu zerschmelzen, bei dem Gedanken dieser Mensch könne mich verlassen fast dran zu ersticken, ewig zu wollen, dass dieses Gefühl niemals vorbei geht. Tatsache ist aber nun mal, dass Verliebtsein vorbei geht. Es ist lediglich die Motivation, der elektrische Impuls, der die Menschen antreibt sich nur mit einer einzigen Person zu beschäftigen. Die Liebe hingegen ist anders. Weniger sza sza szu und Herzklopfen. Die Liebe ist viel vollkommener. Der Mensch wandert langsam vom Kopf, über einen hauchfeinen Weg ins Herz. Dort bleibt er. Dort ist er nicht mehr zu entfernen. Dort wird er ewig sein. Im Herz hat er seinen Platz, direkt neben einem selbst. Also setze ich mein Herz wieder zusammen, breite mich darin aus und mache mich bereit für die Liebe. Für die eine Liebe, die mit mir dort bleibt. Du wirst gehen und verschmelzen mit den Narben, die ich gerade nähe. Und irgendwann werden diese Narben auch nicht mehr schmerzen, sie werden nicht mehr brennen und pulsieren mich nicht mehr an dich erinnern, wenn mich ein Anderer anfasst. Die Liebe wird kommen und die Narben werden nur noch oberflächlich zu sehen sein. Wenn ich eine Beziehung eingehe, war immer mein Ziel gewesen zu wissen worauf ich mich einlasse, schmerzlich gelernt habe ich nun, dass ich niemals wissen kann worauf ich mich einlasse. Diese Finsternis, die dadurch entsteht wird mich immer begleiten. Aber in ihr fühle ich mich ganz wohl und irgendwann wird sie verschwunden sein. Jeder geht mit seiner Finsternis anders um, auch du viel zu viele laufen flink davon. Was ich jetzt dazu sage ist: "Liebe kann ganz leicht sein aber manchmal ist sie unheimlich schwer. Sie kann dich zum fliegen bringen oder sie bringt dich zu Fall. Liebe tut unheimlich weh und ist dennoch immer wahr!"
Und jetzt endlich, kann ich aufschauen, mein genähtes Herz in der Hand, dir direkt in die Augen blicken und ehrlich sagen: Wie sich Liebe anfühlt, weiß ich jetzt dank dir....
Hin und wieder sind mir in den letzten zwei Monaten Menschen begegnet, die diese Verbindung für kurze Zeit wieder hergestellt haben. Herz und Kopf waren sich einig. Das war ein gutes Gefühl. Als ob ich wieder Ganz wäre, ich fühlte mich nicht mehr so zerbrochen an. Was hatte ich nicht alles versucht um zu vergessen? Geweint, nicht geschlafen um nicht zu träumen, nicht gegessen, damit es sich nicht normal anfühlt. Mich mehrmals betrunken, Schlaftabletten genommen. Schuhe, Taschen, Bücher, Klamotten gekauft. Mich verkrochen und doch immer wieder gefunden worden. Haare gefärbt, Haare geschnitten, gedatet, Haare gefärbt. Das ganze Programm, womit ich dachte ich fühle mich besser. Nichts half. Nur diese Menschen, die mir für kurze Zeit gestatteten mich selbst Ganz zu fühlen. Nur diese Menschen, die eine hauchdünne Verbindung zwischen Herz und Kopf entstehen ließen. Nur diese Menschen, die mir meinen Glauben an die Liebe, nicht das Verliebtsein, sondern an die einzige, wahrhaftige Liebe, zurückgaben.
Ich sah Paare, egal ob einen Monat, ein halbes Jahr, ein Jahr oder noch länger zusammen, die lieben. Ich kann das sehen. Und auch wenn ich mir wünschte diese Paare vergiften zu können um eben nicht mehr zu sehen, so unmöglich ist es für mich auch zu vergessen, dass ich vor zwei Monaten noch dazu gehörte. Ich las Geschichten, wunderbare epische Liebesromane und Kurzgeschichten. Wie die von Christian und Laura. Laura mag keine Nüsse, so der Titel. Erzählt wurde von einem Paar, welches zusammen lebt, eine gemeinsame Zukunft plant. Alles ohne Druck und ohne wenn und aber. Sie lieben einander, verstehen ohne Worte und werden sie befragt was Liebe für sie sei, dann platzt der Name des Anderen aus ihnen heraus. Bis Laura eines Tages umfällt und an einem Walnuss großen Tumor stirbt einfach so. Christian lebt. Dann denke ich an meine Tante, die ihr Glück mit über 40 Jahren in ihrem, seit ewigen Zeiten, besten Freund fand. Über all die Jahre und seitdem ich denken kann, hab ich sie niemals so glücklich erlebt. Und obwohl beide eine lange Zeit aufeinander gewartet haben, beide Familien mit anderen Partnern haben, ist es so als hätte es keine Zeit vorher gegeben. Beide leben, beide lieben. Besser spät als niemals. Es passierte also was passieren musste, ich bekam wieder Hoffnung. Doch auch zeitnahe Erlebnisse lösten diese Hoffnung aus. Ich traf vor drei Wochen auf einer Geburtstagsfeier einen älteren Herrn, der ganz offensichtlich aus einer westdeutschen Stadt hergezogen war. Seine Frau, ganz anders wie er, sehr ruhig und in sich gekehrt. Sie strahlte, daran erinnere ich mich noch sehr gut. Ich fragte mich was einen so derart gewitzten Mann in die östlichste Stadt Deutschlands zog und hörte ihm bei seiner Geschichte nur mit halbem Ohr zu. Als er aber einen Satz sagte wurde ich hellhörig: Hätte sie nicht gewollt, dass wir hierher ziehen, wären wir nicht hierher gezogen. Er sprach von seiner Frau. Und sie strahlte. Er erklärte weiter und sprach mir aus dem Herzen: Dass Liebe eine bewusste Entscheidung ist, die einmal getroffen wird und dann danach gehandelt wird. Dass er sein größtes Glück, nämlich seine Frau, sich immer wieder erkämpft, mit jeder Entscheidung, die ansteht und dass er danach handelt wie es für beide am besten ist. Nicht für sich, nicht für sie, sondern für sie beide. Ich war und bin tief beeindruckt von diesem Mann, der wie ein Fels in der Brandung keinen Zweifel an der Liebe zu dieser einen Frau lässt. Sei der Sturm auch noch so heftig. Und seine Frau strahlte. Schlussendlich kam mir die Geschichte meiner Großmutter in den Sinn. Sie hatte einmal geliebt. Sich verlobt und ihren Mann im Krieg verloren. Niemals wieder hatte sie einen anderen Mann gehabt. Als er starb, war sie Ende 20 gewesen. Als sie starb, war sie fast 70 Jahre alt gewesen.
Wenn ich diese Geschichten höre und miterlebe, dann sind mein Kopf und mein Herz sich einig. Dann kann ich nachfühlen, wie Liebe sich anfühlt. Nämlich genauso wie diese Menschen es beschreiben, wie diese Menschen die Liebe leben und gelebt haben. Dann überlege ich kurz ob ich die Liebe jemals gelebt habe. Ich blicke auf mein kaputtes Herz, was eigentlich Beweis genug dafür ist, dass ich dich geliebt habe. Dass ich nicht nur in dich verliebt war, sondern, dass ich dich geliebt habe. Keine Minute, die wir zusammen waren möchte ich jemals missen, nicht eine Sekunde möchte ich vergessen. Alles was du für mich warst, alles was du jetzt noch für mich bist, alles hat sich richtig angefühlt. Jede kleine Berührung, jeder Kuss, jede Geste von dir, jedes Lachen und jede einzelne Träne, die so unaufhörlich floss.
Was ich aus diesen Geschichten gelernt habe? Was ihnen allen gleich ist, ist, dass Liebe entschieden wird, dass Liebe gelebt wird, dass es manchmal Zeit braucht und dass die Zeit manchmal nicht ausreicht oder noch nicht reif ist. Dass Liebe sich vom Verliebtsein grundlegend unterscheidet. Verliebtsein bedeutet auf Wolke 7 zu gehen, den anderen Menschen förmlich in sich aufzusaugen, ständig an diesen einen Menschen zu denken, an einer Berührung von ihm fast zu zerschmelzen, bei dem Gedanken dieser Mensch könne mich verlassen fast dran zu ersticken, ewig zu wollen, dass dieses Gefühl niemals vorbei geht. Tatsache ist aber nun mal, dass Verliebtsein vorbei geht. Es ist lediglich die Motivation, der elektrische Impuls, der die Menschen antreibt sich nur mit einer einzigen Person zu beschäftigen. Die Liebe hingegen ist anders. Weniger sza sza szu und Herzklopfen. Die Liebe ist viel vollkommener. Der Mensch wandert langsam vom Kopf, über einen hauchfeinen Weg ins Herz. Dort bleibt er. Dort ist er nicht mehr zu entfernen. Dort wird er ewig sein. Im Herz hat er seinen Platz, direkt neben einem selbst. Also setze ich mein Herz wieder zusammen, breite mich darin aus und mache mich bereit für die Liebe. Für die eine Liebe, die mit mir dort bleibt. Du wirst gehen und verschmelzen mit den Narben, die ich gerade nähe. Und irgendwann werden diese Narben auch nicht mehr schmerzen, sie werden nicht mehr brennen und pulsieren mich nicht mehr an dich erinnern, wenn mich ein Anderer anfasst. Die Liebe wird kommen und die Narben werden nur noch oberflächlich zu sehen sein. Wenn ich eine Beziehung eingehe, war immer mein Ziel gewesen zu wissen worauf ich mich einlasse, schmerzlich gelernt habe ich nun, dass ich niemals wissen kann worauf ich mich einlasse. Diese Finsternis, die dadurch entsteht wird mich immer begleiten. Aber in ihr fühle ich mich ganz wohl und irgendwann wird sie verschwunden sein. Jeder geht mit seiner Finsternis anders um, auch du viel zu viele laufen flink davon. Was ich jetzt dazu sage ist: "Liebe kann ganz leicht sein aber manchmal ist sie unheimlich schwer. Sie kann dich zum fliegen bringen oder sie bringt dich zu Fall. Liebe tut unheimlich weh und ist dennoch immer wahr!"
Und jetzt endlich, kann ich aufschauen, mein genähtes Herz in der Hand, dir direkt in die Augen blicken und ehrlich sagen: Wie sich Liebe anfühlt, weiß ich jetzt dank dir....