Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.
Lieben, hassen, warten.
Was bleibt mir anderes übrig als Schatten nachzumahlen, mit Rändern so unscharf wie meine Erinnerungen und Wünsche?!
Ich sitze wieder hier, wie im Dezember, und warte auf O.s Anruf, mit einem einzigen Unterschied: Wir sind jetzt zusammen, oder ich mit ihm, wie es mir im Moment vorkommt.
Morgen ist er wieder zurück und ich kann es kaum erwarten meine Nase an seinen Hals zu drücken, zu spüren, wie er das Gleiche bei mir tut und dabei die Augen zu schließen.
Als er letzte Woche fünf Tage weg war, haben wir sechs mal am Tag telefoniert, diese Woche ist auf einmal alles anders. "Lass uns heut Abend telefonieren.", sagt er jetzt immer und ruft mich dann mitten in der Nacht an und ich verstehe nur die Hälfte, weil er so betrunken ist und eigentlich will ich doch nur wissen, wie sein Tag war, weil ich hoffe, dass er Schöneres zu erzählen hat als ich.
Deswegen habe ich mir heute vorgenommen mich nicht als erstes zu melden, weil ich dann weiß, dass plötzlich etwas schief läuft, wenn mein Telefon still bleibt.
J. konnte mir gestern auch nicht weiter helfen, als ich von ihm wissen wollte, was für ein Mensch O. ist. Und als wir im Bett lagen, hat er mich aufeinmal ganz fest an sich gedrückt und "Du fehlst mir" gesagt. "Du fehlst mir auch", hab ich geantwortet und versucht, den Kloß im Hals zu ignorieren. "Liebst Du ihn?", hat er mich dann gefragt und ich hab sanft genickt. "Liebt er Dich?" Ich sah J. an und hätte gern noch ein zweites mal genickt und vor einer Woche hätte ich es auch getan. Ich konnte J. keine Antwort geben, weil mir selber keiner eine gibt, dabei ist es genau das, was ich im Moment brauche: Gewissheit in irgendetwas. Irgendetwas auf das ich mich ausruhen und erholen kann, weil ich so ausgebrannt bin, vom Arbeiten, von meiner Ungewissheit und von den ganzen Erwartungen. Und vom vielen Streiten mit T., meinem Exfreund.
Die ganzen letzten Nächte hat mich das den Schlaf gekostet und trotzdem sitze ich heut wieder hier, weil er mich um sieben Uhr morgens angerufen hat und dann bin ich nach mal wieder nur drei Stunden Schlaf und verkatert zu ihm gefahren und habe ihn erst einmal zum Arzt geschickt, weil sein ganzer Körper von Quaddeln überzogen war.
"Windpocken!", sagte er mir dann am Telefon und ich fuhr direkt nach der Arbeit wieder zu ihm und versuchte meine unausgeschlafenen Nerven ruhig zu halten. T. jammert schon, wenn er gesund ist, wenn er krank ist, ist es kaum zu ertragen.
Ich hatte noch nicht einmal die Türe ganz aufgeschlossen, da hörte ich ihn schon pausenlos meinen Namen rufen und ich eilte ins Schlafzimmer, wo sein rotes Gesicht unter zwei Daunendecken hervorschaute. "Du musst mir etwas versprechen!", flüsterte er. "Wenn es schlimmer wird, bring mich ins Krankenhaus! Ich will nicht sterben!" und dabei hatte er Tränen in den Augen. (Liebe Leser, das ist tatsächlich keine Übertreibung, sondern das Originalzitat von einem Mann, der diesen Satz wirklich so ernst gemeint hat.)
Ich musste fast lachen, da lag wimmernd genau der Mensch, der mir schon so viele Tage zur Hölle hat werden lassen, den ich innerlich oft nur meinen Sargnagel nenne und trotzdem werde ich in den nächsten Tagen meine wenige Freizeit damit verbringen geduldig mit dem Kopf zu nicken, Essen für ihn zu kochen und sein Händchen zu tätscheln, während ich mich eigentlich nur nach meiner Badewanne und einen Anruf von O. sehne.
Irgendwas stimmt nicht in meinem Leben...
Ich sitze wieder hier, wie im Dezember, und warte auf O.s Anruf, mit einem einzigen Unterschied: Wir sind jetzt zusammen, oder ich mit ihm, wie es mir im Moment vorkommt.
Morgen ist er wieder zurück und ich kann es kaum erwarten meine Nase an seinen Hals zu drücken, zu spüren, wie er das Gleiche bei mir tut und dabei die Augen zu schließen.
Als er letzte Woche fünf Tage weg war, haben wir sechs mal am Tag telefoniert, diese Woche ist auf einmal alles anders. "Lass uns heut Abend telefonieren.", sagt er jetzt immer und ruft mich dann mitten in der Nacht an und ich verstehe nur die Hälfte, weil er so betrunken ist und eigentlich will ich doch nur wissen, wie sein Tag war, weil ich hoffe, dass er Schöneres zu erzählen hat als ich.
Deswegen habe ich mir heute vorgenommen mich nicht als erstes zu melden, weil ich dann weiß, dass plötzlich etwas schief läuft, wenn mein Telefon still bleibt.
J. konnte mir gestern auch nicht weiter helfen, als ich von ihm wissen wollte, was für ein Mensch O. ist. Und als wir im Bett lagen, hat er mich aufeinmal ganz fest an sich gedrückt und "Du fehlst mir" gesagt. "Du fehlst mir auch", hab ich geantwortet und versucht, den Kloß im Hals zu ignorieren. "Liebst Du ihn?", hat er mich dann gefragt und ich hab sanft genickt. "Liebt er Dich?" Ich sah J. an und hätte gern noch ein zweites mal genickt und vor einer Woche hätte ich es auch getan. Ich konnte J. keine Antwort geben, weil mir selber keiner eine gibt, dabei ist es genau das, was ich im Moment brauche: Gewissheit in irgendetwas. Irgendetwas auf das ich mich ausruhen und erholen kann, weil ich so ausgebrannt bin, vom Arbeiten, von meiner Ungewissheit und von den ganzen Erwartungen. Und vom vielen Streiten mit T., meinem Exfreund.
Die ganzen letzten Nächte hat mich das den Schlaf gekostet und trotzdem sitze ich heut wieder hier, weil er mich um sieben Uhr morgens angerufen hat und dann bin ich nach mal wieder nur drei Stunden Schlaf und verkatert zu ihm gefahren und habe ihn erst einmal zum Arzt geschickt, weil sein ganzer Körper von Quaddeln überzogen war.
"Windpocken!", sagte er mir dann am Telefon und ich fuhr direkt nach der Arbeit wieder zu ihm und versuchte meine unausgeschlafenen Nerven ruhig zu halten. T. jammert schon, wenn er gesund ist, wenn er krank ist, ist es kaum zu ertragen.
Ich hatte noch nicht einmal die Türe ganz aufgeschlossen, da hörte ich ihn schon pausenlos meinen Namen rufen und ich eilte ins Schlafzimmer, wo sein rotes Gesicht unter zwei Daunendecken hervorschaute. "Du musst mir etwas versprechen!", flüsterte er. "Wenn es schlimmer wird, bring mich ins Krankenhaus! Ich will nicht sterben!" und dabei hatte er Tränen in den Augen. (Liebe Leser, das ist tatsächlich keine Übertreibung, sondern das Originalzitat von einem Mann, der diesen Satz wirklich so ernst gemeint hat.)
Ich musste fast lachen, da lag wimmernd genau der Mensch, der mir schon so viele Tage zur Hölle hat werden lassen, den ich innerlich oft nur meinen Sargnagel nenne und trotzdem werde ich in den nächsten Tagen meine wenige Freizeit damit verbringen geduldig mit dem Kopf zu nicken, Essen für ihn zu kochen und sein Händchen zu tätscheln, während ich mich eigentlich nur nach meiner Badewanne und einen Anruf von O. sehne.
Irgendwas stimmt nicht in meinem Leben...