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Mein Lebenslauf Teil 4 (Oktober 2010 - Mai 2011)

Text: VT614
Ein Monat ist fast vorbei seitdem ich meinen letzten Eintrag schrieb, daher wird es nun Zeit für den nächsten Teil, bis Februar 2011 gibt es jedoch nicht viel zu berichten, da nicht viel los war.


=== Zurück in München aus Polen ===

Bevor ich in München war musste ich mit dem Zug von Bydgoszcz nach München fahren(1000km in eine Richtung sind für mich als Bahnfreak keine Seltenheit mehr, gemütlich finde ich immer Nachtzüge), in Dresden während des Umstiegs vom Zug aus Wrocław kaufte ich gleich 3 Doppelböcke von Feldschlösschen(beste Dresdener Brauerei!) die ich während der Bahnfahrt vernichtet hatte um das Schicksal zu vergessen. Am Abend gegen 20Uhr kam ich dann in München an und fuhr erstmal bisschen mit dem Nahverkehr umher. Dabei trank ich die Dritte Flasche aus. Das Oktoberfest war noch am laufen, was mich natürlich paar Tage später nicht davon abhielt noch vorhandene Biermarken zu nutzen und es zu genießen nur die Gebühren für die Bedienung zu zahlen. Zwei Maß hatte ich an diesem letzten Oktoberfestabend getrunken. Anschließend begann das Leben seinen normalen Lauf..

=== Die Arbeit als Läufer und Kioskmitarbeiter in der Allianz Arena und anderen Events ===

Da ich natürlich meinen Eltern zeigen wollte, dass ich doch was machen möchte bewarb ich mich auf eine als Minijob bezahlte Stelle als Mobiler Bierläufer bzw. Kioskmitarbeiter in der Allianz Arena. Die Anzeige hatte mich sehr überzeugt und ich schickte eine E-Mail Bewerbung wie sie gefordert war. Paar Tage darauf hatte ich schon eine Einladung zur Probearbeit. Innerlich war ich an dem Tag doch bisschen nervös und aufgeregt, da ich ja noch nie in der Allianz Arena und daher dementsprechend vom inneren überrascht war. Das Probearbeiten ging nur eine Hälfte des Fußballspiels den zweiten Teil konnte man sich daher LIVE zum Nulltarif anschauen. Es war schon Interessant. Bei mehreren Events arbeitete ich bis Mai 2011 und wechselte dann woanders hin.
Bis Weihnachten 2010 gab es auch keine sonderlichen Events oder Probleme mit den Eltern.

=== Bewerbungsfahrt nach Leipzig und Weihnachten in Polen ===
 
Auch vor Bewerbungen bei Verkehrsbetrieben machte ich nicht halt, als jemand der unbedingt aus München weg wollte fiel die Wahl für mich u.A. auf Leipzig (LVB) und die Bochumer BoGeStra.
Für Leipzig bekam ich relativ schnell einen Einladungstermin und fuhr am 16.12.2010 zum Betrieb und machte meinen Eignungstest für den Beruf Fachkraft im Fahrbetrieb. Während der Fahrt plante ich mir Aufgrund des Schneetreibens 2 Stunden Fahrtreserve ein die sich auch als gut erwiesen. Der ICE mit dem ich abfahren sollte hatte schon bei Bereitstellung einen Technischen Defekt an den Motoren, weshalb er nur mit halber Kraft fahren konnte. Am Bahnhof Pressig-Rothenkirchen wurde sogar eine Lok vor ihn gespannt damit der Zug die Steigung im Thüringer Wald erklimmen konnte. Hierzu ein Video von Ankupplung der Lok.
http://youtube.com/watch?v=Zqcfjhi2IAc
Im Thüringer Wald gab es auch verdammt viel Schnee, so um die 30-40cm waren da wirklich. Auf den Dächern und Bäumen dachte man das Diese kurz vor dem Nachgeben waren. Kurzerhand wurde der Zug auch zur RegionalBahn degradiert und hielt als einziger Zug auf der Strecke nun an allen Bahnhöfen was die Verspätung noch erhöhte. Ankunft in Leipzig war dann mit +80minuten. Gut das ich mir diese Zeit als Reserve eingehalten hatte und 2 Stunden früher als nötig abgefahren bin. Ich war nun am Bahnhof und fuhr schnellstmöglich zur Adresse des Termines zum Betriebshof Angerbrücke. Der Test sollte sich als leicht ausstellen und daher bestand ich ihn auch. Nachdem ich diesen absolviert hatte schlenderte und fuhr ich noch mit dem Nahverkehr durch Leipzig und machte Fotos von selbigem. Auch der Weihnachtsmarkt in der Altstadt überzeugte. Um 17Uhr war es wieder an der Zeit zurückzufahren, der Zug war in dem Fall im Gegensatz auf die Minute pünktlich. Verspätung zog sich dieser auch keine zu, daher kam ich in München Hbf auch Planmäßig an.

Es war nun kurz vor Weihnachten und ich entschied mich diese in Polen zu verbringen, eine Mitfahrgelegenheit am 22.12.2010 um 23:00Uhr bis Poznań war auch schon Gebucht. Die Fahrt verging relativ schnell, da ich viel schlief. Dennoch war es schön anzusehen Nachts durch Leipzig zu fahren wo ich erst vor paar Tagen war. Im weiteren Verlauf ging es bis zur Grenze ohne Probleme. Danach war mal wieder Stau an der Baustelle des Autobahnneubaus. Der Auslöser war jedoch die Umleitung über den Bahnübergang der Landstraße welcher bei soviel Verkehr schon einen erheblichen Rückstau verursacht wenn ein Zug kommt. Eine gute Stunde ging bei der Warterei flöten. In Poznań war ich gegen 12:30 am Bahnhof, der Schnellzug nach Bydgoszcz wäre 15min früher gefahren. So musste ich ne Stunde auf den InterRegio nach Bydgoszcz warten und ging während dessen im KFC was essen. Als ich in Bydgoszcz am 23.12.2010 ankam war es schon dunkel c.a. 15Uhr. Ich kaufte erstmal Lebensmittel für die anstehenden Feiertage die ich bei der Familie verbrachte.

=== Nachweihnachten in Polen, Rückfahrt und Silvester wieder in München ===

Ich blieb ein paar Tage mehr und fuhr auch nach Gdańsk um mich mit Bekannten zu treffen, für mich ist das Kult wenn ich in Polen bin.
Natürlich machte ich Fotos vom Meer und Nahverkehr, die Danziger Bucht war ziemlich gefroren und der Schnee in den Randgebieten der Stadt hatte gute 60cm. Meine Winterstiefel reichten gerade noch um Durchstapfen zu können. Am Abend fuhr ich wieder zurück nach Bydgoszcz. Zwei Tage später also am 28.12.2010 fuhr ich wie schon so oft mit dem Nachtzug wieder zurück. Während der Fahrt bis Wrocław ging alles Planmäßig ohne große Störungen. Dennoch der Stromabnehmer kratzte am vereisten Fahrdraht und es entstand ein ununterbrochener gleißender Lichtzug den ich aus dem Fenster des Abteils beobachtete. Um 5Uhr war ich dann in Wrocław und es war Zeit in den Zug nach Dresden umzusteigen. Bis zur Grenze ging mit dem Fahrplan auch alles ganz gut, aber kaum in Deutschland gab es natürlich Kälteprobleme. Dresden wurde mit +20 Minuten erreicht, nicht jedoch mein Anschlusszug nach Nürnberg. So musste ich auf den nächsten RE nach Nürnberg ausweichen der sich als kompletter DB Spardefekt erwies. Kaum war ich im Zug begann der Motor alle paar Kilometer auszufallen, der Turbolader des Zuges der Baureihe VT612 ging auch nicht. Man fuhr auch nur mit halber Kraft. Wichtig aber, es war nicht kalt. Dennoch in Hof kam der Zug mit +40minuten an, ich wusste nicht ob ich nach Nürnberg durchfahren sollte oder in Hof in die Vogtlandbahn nach Regensburg umsteigen sollte. Letztendlich stieg ich aber doch um. Das Wetter war sehr schön, die Sonne schien und ich sah im Fränkischen Vogtland einen schönen winterlichen Sonnenuntergang. Der Zug fuhr auch Planmäßig war aber deswegen, weil er ein Regionalzug war sehr langsam. In Regensburg verpasste ich daher knapp den ALEX nach München und fuhr dann quer nach Ingolstadt rüber um nicht in der Eiseskälte zu stehen. Dort stieg ich in den Zug nach München ein. Um 21Uhr war ich dann endlich nach 20 Stunden Fahrt zuhause. Zwei Tage später bereute ich jedoch, dass ich nicht über Sylvester in Polen geblieben war. Die Laune meiner Eltern war aus mir unkenntlichen Gründen am Boden. Das Sylvesterfest verging Langweilig wie jedes Jahr zuvor, nur das meine Eltern nicht rausgingen um Raketen zu zünden. So machte ich dies allein.

=== Neues Jahr neues Glück 2011 ===

Nun begann ein Neues Jahr, 2011 ich dachte mir endlich ist die Hölle vorbei und ich könnte in diesen letzten 5 Monaten der Minderjährigkeit anders Leben als zuvor.
Die Vorfreude sollte auch nur bis Februar andauern. Ich war immernoch ständig einsam nur Erwachsener. Ab und zu Trank ich bisschen Bier um nicht besser drauf zu sein. Auch half mir ein Bekannter meiner Mutter "Christoph" den ich hier auch erwähnen möchte. Er tat viel für mich, wusste wo die Problemlage liegt in meinem Elternkreis. Er bewegte mich auch dazu Bewerbungen zu schreiben und sie zu verschicken. Eines Tages geschah auch ein schlechtes Szenario bei dem ich wieder in einen heftigen Konflikt mit meinen Eltern verwickelt war nach welchem mein Vater auch zur Polizei gefahren ist um mich wohl wahrscheinlich so wie ein Jahr zu vor "Zwangseinweisen" zu können. Doch ich rettete mich und fand Rat bei einem guten Bekannten, den ich ein Jahr zuvor ebenfalls während der Erlebnisse in der Anstalt von Haar kennenlernte. Mein Vater hatte eine Vermisstenanzeige gestellt mit der Begründung ich sei gefährlich oder ähnliches. Zur Wache wo ich mich deswegen melden sollte fuhr ich in Begleitung von dem guten Bekannten(Johannes T.), der mittlerweile in eine Sozialtherapeutische Wohngemeinschaft gezogen war. Dieser klärte mich erfolgreich auf wie ich mich in dieser Situation verhalten sollte. So konnte eine Unterbringung unterbunden werden. Selbiger meinte auch noch ich sollte umgehend auch so eine WG suchen, Christoph meinte dies auch, aber ohne dem Wortzusatz "Therapeutisch". Dem entsprach ich auch mehr und suchte ab sofort nach geeigneten Einrichtungen(Wohngemeinschaft für Jugendliche oder Betreutes Jugendwohnen) der Jugendhilfe die die Jugend gut fördern und sowie gute Bewertungen haben. Nach einem weiteren Konflikt mit den Eltern 2 Wochen später Mitte Februar flüchtete ich nach diesem zu "Onkel Christoph" so nannte ich ihn immer um zu besprechen was man machen kann. Ab dem Zeitpunkt war das Haus meiner Eltern nur noch mein Schlafplatz. Soviel Zeit wie möglich verbrachte ich außerhalb.

=== Die versiffte Clearingwohngruppe im Hasenbergl und Absage von der Bogestra ===

Angesichts dieser Verhältnisse inklusive der Jugendamterfahrungen der letzten Jahre nahm Christoph die Sachen teilweise für mich in die Hand und half mir, er wollte wirklich mein Leben ins Bessere ändern. An dem Tag nach der Situation machte er mit mir Termine vor dem Jugendamt Ramersdorf-Perlach für die offene Sprechstunde aus. Da als ich mich selbst ans Jugendamt wandte ich nie ernst genommen wurde wegen meiner Stigmatisierenden Diagnosen aus der Kinderpsychiatrie. Mit Christoph als Fürsprecher lief dies jedoch anders. Dennoch das Jugendamt schob mich im Endeffekt wieder in eine Hinterhältigkeit. Verzweifelt zog ich in die Clearinggruppe "Stellwerk" der Diakonie Hasenbergl. Mein Fehler war es, dass ich den Zustand der Einrichtung nicht näher angeschaut hatte. Deshalb wollte ich am ersten Einzugstag sofort wieder zu meinen Eltern zurück. Ich konnte es aber nicht durchbringen und musste daher dort einziehen. Am ersten Tag sah ich sofort die verschimmelten Bäder und die total desinteressierten Beschäftigten. Es sollte der Anfang eines weiteren aber letzten Horrors meiner Jungen Lebensgeschichte werden. Johannes sagte mir auch sofort am Tag darauf, an welchem ich bei Ihm in seiner WG übernachtete ich sollte da zügigst weg und als Notfallmaßnahme in eine Therapeutische WG des gleichen Trägers wie bei ihm ziehen, da dort wirklich Zukunftsplanung und richtige Therapie angeboten wird. Zwischenzeitlich bekam ich eine Absage der BoGeStra nachdem ich kurz vor WG Einzug das Bewerbungsprozedere durchlaufen hatte. Für Leipzig hatte ich einen Gesprächstermin noch offen den ich später auch wahrnahm. Ich wurde aber zunehmend genervter und abgeneigter in dieser WG zu bleiben oder gar es aushalten zu wollen. Konflikte mit den Betreuern waren an der Tagesordnung. Bei so einem Programm welches dort ablief würde man sich auch nicht anders fühlen. Verbale Aggressionen fielen jeden Tag, meine Gewaltagressionen reagierte ich daran ab indem ich die Bürotür der Betreuer zerritzte und Antifaschistische Sprüche draufschrieb. Zumal machte ich eine Sauerei vor der Tür mit Bratfett, Papier, Waschmittel, Spülmittel, Ketchup und anderem Mist. Nun gut um zu den Taktiken der Betreuer zu kommen. In der Früh um 7Uhr als man von Innen zugesperrt in seinem Zimmer war und am Schlafen war gab es einen im an KZ'wächter erinnernden Ton und Türklopfen man solle sofort aufstehen. Die Betreuer hatten eigene Schlüssel für die Zimmer und machten diese auf. Oft kamen sie dann direkt ans Bett und brüllten dich an. Das ging mir definitiv zu weit. Als traumatisierende Person machte mir das ziemliche Angst. Eines Tages kam der Betreuer "Uwe Herberth" - Adresse Bekannt in der früh ins Zimmer bei welchem ich die Angst hatte er wolle mich Vergewaltigen. Immerhin hätte mich dieser sogar fast angefasst als ich im Halbschlaf im Bett lag. Kurzerhand reagierte ich mit Faustschlag in seine Hand um die Gefahr abzuwehren. Als Konsequenz das ich in der Früh nicht Aufstand, sondern erst so gegen 10Uhr (oh weh wie spät!!!) bekam ich kein Taschengeld welches mir rechtlich Zustand, jedoch aber auf die Einrichtungskasse überging. Ersatzweise war ich gezwungen abends am Hauptbahnhof Flaschen sammeln zu gehen. Ich konnte mich da aus dem finanziellen Schlamassel eigenhändig rausziehen. Dennoch lief das Fass in mir über als es an einem Wochenende zu einer Situation kam wo eigentlich Selbstversorgung ist weil die Betreuer nur 1h an den Wochenendtagen da sind. Man sollte die Bereitschaft nrufen, wenn man Probleme hat. An dem Tag tat ich dies auch und bekam jedoch die blöde Antwort "es sei meine Schuld und sie nicht kommen könne weil Selbstverpflegung sei" - im wahrsten Sinne des Wortes sollte ich also hungern. Da ich ohnehin schon sehr gereizt war brannte in mir eine Sicherung durch und ich verwüstete Buchstäblich die Einrichtung. Die Tür zum Büro zertrümmerte ich mit einer im Gang stehenden Sackkarre sodas sie wie nach einem Karateschlag aussah. In der Küche warf ich Stühle um mich, anschließend ging ich in mein Zimmer und drehte die Musik volle kanne auf, genauer genommen war es in dem Moment der Titel "Megaherz - Schlag Zurück". Eine Stunde später kam die Polizei, welche durch die Betreuerin alarmiert wurde mit einer c.a. 15mann Truppe einmarschiert, interessanterweise war auch ein Spürhund da der (wohl?) Drogen? aufspüren sollte. Jedenfalls vernahm mich die Polizei vor Ort, ich war ja per se im Schockzustand wieder ganz ruhig und erklärte alles wie es nach meiner Sicht ablief. Ich machte auch auf die Probleme Aufmerksam wie es abläuft, die Polizei fand auch verschimmeltes Brot in der Küche, nachdem ich sagte, dass hier auf garnichts geachtet werde und die Bewohner sich selbst überlassen sind. Die Betreuer und die Kretinistische sowie extrem Amtsmüde Chefin Atisa Lunghamer wollten mich natürlich sofort nach Haar wegfahren lassen durch die Polizei, konnten aber doch keine passende Lüge ausdenken und es gelang ihnen nicht, es blieb bei einer Anzeige wegen Sachbeschädigung. Persönlich dachte ich auch, dass ich eingeliefert werde. Aber es gab ja keine Fremd oder Selbstgefährdung, Gegenstände werden wohl nicht dazu gewertet. Es war mittlerweile auch der 19.03.2011 wo diese Aktion passierte. Die Betreuer hatte ich damit nun Endgültig so provoziert, dass diese mich verständlicherweise weghaben wollten zeitgleich bekam ich die Information, dass Christoph an Krebs gestorben war und ich wieder eine Person die mir auf eine gute Art helfen wollte gestorben war. Mit dem Jugendamt wollten sie nun eine hinterlistige Aktion hinter dem Rücken meiner Eltern ausarbeiten um mich in die Psychiatrie zu bringen, dann Anschließend mir einen Gesetzlichen Betreuer unterzujubeln. Ich selbst wurde genötigt "freiwillig" in eine Psychiatrie zu gehen, sei es Hekscher, Haar oder sonstwas Hauptsache weg... Dann am 22.03.2011 wurde ich mittels Verleumdung und Lügen von Beschäftigten der Einrichtung mittels eines Arztes der kein Facharzt sprich kein Psychiater war eingewiesen. Als dieser Bereitschaftsarzt mich vernahm begang ich einen Fehler in dem ich ihm die Krankenkassenkarte ins Lesegerät gab. Ansonsten verhielt ich mich ganz Still und sagte nur das ich Freiwillig gehe, da ich Dachte  es wäre ein Psychiater der was Anordnen könnte. Bis zur tatsächlichen Einlieferung vergingen noch einige Stunden da keine Klinik mich aufnehmen wollte oder sich nicht Zuständig fühlte. Letztendlich fiel die Wahl aber auf das IAK in Taufkirchen/Vils.

===Taufkirchen/Vils und die erste Internetaufrufe von Antipsychiatrischem Lesematerial===

Nun war ich ins BKH Taufkirchen(Vils) eingeliefert worden und war auf den ersten Blick doch positiv überrascht, das die Klinik doch auf technologisch besserem Stand als Haar war. Jedes Zimmer hatte Bad und WC, man musste nicht auf den Gang gehen und es gab einen geschlossenen Hof welcher mir mein Verhalten rettete. Wenn ich keine Frische Luft gehabt hätte weil ich keinen Ausgang hatte wäre ich wohl mit der Zeit explodiert. Diese Klinik handhabt solches Verhalten mit extremster Gewalt und Körperverletzung durch Fixierung und Spritzen mit dem extremen Neuroleptischen Nervengift Haldol. Ohnehin hatte ich es schon früher gesehen wie Personen vor meinen Augen in solchen Anstalten teilweise Grundlos fixiert wurden. Zwei Wochen blieb ich auf der Geschlossenen Station A2 und hielt extremen Psychoterror aus, ich wurde u.A. in ein Zimmer mit einer extrem stinkenden wahrscheinlich Sozialophoben Person gesteckt. Dann kam ich auf die offene Station ein Stockwerk höher, wo es um einiges freundlicher zuging. Wenn da aber nicht die mit Neuroleptika auch als Chemische Fessel bekannt vollgepumpten Patienten wären. Das tat mir innerlich ziemlich leid, ich wurde als Kind schon mit Risperdal vollgepumpt und Stillgemacht. Den Sozialdienst der offenen Station fand ich aber Vorbildhaft, stritt sich mit der Sachbearbeiterin vom Jugendamt nur rum. Da kam es raus, dass diese Tussi mich entmündigen wollte. Ich war auch mit guten Leuten in einem Zimmer. Die Freude von der offenen Station sollte aber nicht lange dauern, an einem Tag gelangte ich durch ein Missverständniss(die "Ärzte" meinten es als solches)wieder auf die Geschlossene in das alte Zimmer mit dem Stinker. Meiner Meinung nach war das wohl eine Provokation gegen mich um zu testen wieviel Psychoterror ich aushalte. Am nächsten Tag stand der Direktor des Amtsgerichts Erding mit einem Beschluss über Unterbringung da. Nun war der Traum der Flucht vorbei, bei der Vernehmung sagte ich fast garnichts. Am gleichen Tag vor der Anhörung dachte ich es muss doch sicherlich was geben, was diese Methodik kritisiert und so gab ich ins Handy den Begriff "Antipsychiatrie" ein. Anschließend landete ich einen Volltreffer, ich kam auf die Seite der Irren-Offensive in Berlin. In Verlinkungen kam ich auch auf die Webseite vom Berliner Weglaufhaus. Ich recherchierte weiter nach sämtlichen Selbsthilfegruppen und gelang dann noch zur Seite www.zwangspsychiatrie.de wo wirklich alles was ich erlebt hab detailliert war. Da auch dort geschrieben war, wie man vorgehen sollte merkte ich, dass ich mit meinen Erlebnissen nicht allein bin. Stillschweigend behielt ich klaren Kopf und hatte von nun an ein Ziel. Es war mittlerweile Mitte April als meine Eltern Wind von der Sache des Jugendamtes und der ClearingWG bekamen. So machten meine Eltern einen  Kurs darauf mich aus Taufkirchen/Vils zu sich zu holen. Ende April wurde ich entlassen und kam zu meinen Eltern zurück, ich hatte es doch über einen großen Umweg doch noch geschafft wieder einziehen zu können.

=== Wieder bei meinen Eltern und 18 Geburtstag ===

Kurz darauf hatte ich ein Gespräch in der Betreuungsstelle wo ich alles klären konnte und die Einrichtung einer Gesetzlichen Betreuung gegen mich ab dem 18 Geburtstag abgewendet werden konnte. Der Lob in der Hinsicht geht auch an die sehr Kompetente und Fachkundige Mitarbeiterin dieser Stelle. Nun begannen meine letzen Zwei Wochen vor meinem 18 Geburtstag in denen ich mir Grundlegend überlegte wie ich jetzt handeln sollte. Ich hatte einen Termin zur Vernahme wegen der Sachbeschädigungsanzeige bei der Polizei in der ich ganz genau erklärte warum und wieso es zu sowas kam. Eine Woche später hatte ich meinen 18 Geburtstag mitte Mai. Es war ein atemberaubendes Gefühl sich endlich frei zu fühlen ohne jegliche Aufsichtspflicht. Das Erste was ich an dem Tag kaufte war ein Fläschchen Asbach Uralt um hochprozentiges auszuprobieren. Ich konnte es nicht mit einem Schluck trinken, da es zu stark war. Im weiteren Tagesverlauf ging ich erstmal in eine Discothek die meinem Musikgeschmack empfand und zwar Discothek Rockstudio in München. Für diese hatte mich Johannes auch überzeugt, da ich auch schon länger Metal und NDH sowie Classic Rock hörte. So begann eine Ära in welcher der Horror endlich vorbei war...

Hier beende ich meinen Teil 4, in diesem gibt es genug zum lesen, die weiteren Teile werden aber keinesfalls langweile mit sich tragen, mein Lebensabenteuer ging auch immernoch weiter...
Ab sofort wird es fast nur noch richtige Lebensgeschichten geben die weder von Jugendstress noch sonstiger schlechter Erfahrung handeln werden. Unter Anderem kommt meine Geschichte über die Flucht nach Berlin.

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