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Belly Button
Ja, ich gestehe: Ich gehöre zu einer seltenen Spezies...
Zumindest glaube ich, dass es so ist. Es ist Zeit zu beichten. Es ist Zeit andere Leidende zu finden. Es ist Zeit mich von einer Last zu befreien. Heute schreie ich es laut in die Welt hinaus, denn es ist wahr:
JA, ICH KANN MIR SELBST NICHT IN DEN BAUCHNABEL FASSEN!!!
Mir wird richtig übel dabei. Allein der Gedanke daran lässt mich schaudern. Die Ursachenforschung ist noch nicht ganz abgeschlossen. Tatsache ist, dass ich bis vor zwei Jahren einen winzigen Faden vom Abnabeln in dieser kleinen Delle hatte. Daran rumzuspielen war eine Grenzerfahrung. Einerseits war es ein wirklich ekliges Gefühl, andererseits musste ich unbedingt hinfassen. Irgendwann wuchs der Faden heraus. Mein Arzt bestätigte mir bereitwillig, dass so ein Faden sich schon mal nach über 20 Jahren verabschieden könnte. Als dieses Stück schwarzes Nähgarn weg war hat sich aber nichts an den Fakten geändert: Ich kann immer noch nicht in den Nabel fassen. Und das andere auch nur in die Nähe dieser Abdominalnarbe kommen ist selbstredend ausgeschlossen. Nur, was verboten ist, macht Spaß. Wenn ich mich also einem Mann offenbare und verbal meinen Todesstreifen um den Nabel hochziehe, haben die Herren der Schöpfung erst Recht ihre helle Freude daran. Zunge und Lippen können ja noch entzücken. Wer aber versucht, mich mit dem Finger zu stupsen, muss vorher eigentlich schon mit seinem Leben abgeschlossen haben. Aber damit nicht genug, es gibt wirklich lebensmüde Kandidaten. Wer mir nämlich noch die Legende von der Bauchnabelentstehung ans Knie nageln möchte, hat sein Testament quasi unterzeichnet. Diese Legende besagt, dass Gott die Menschen schuf, alle in einer Reihe aufstellte und ihnen sagte, das er sie lieb habe. Damit jeder wusste, dass er gemeint war, stupste Gott ihnen mit dem Zeigefinger in den Bauch der Bauchnabel war geboren. Das die Geschichte mit einem abschließenden Stupser illustriert wird, muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Genauso wenig wie den Sachverhalt, dass mich der Ausblick auf ein eigenes Bauchnabel-Piercing oder eine Endoskopie die Beine schneller in die Hand nehmen lässt als Speedy Gonzales. Aber damit nicht genug. Seit neuestem gibt es im Zirkus der Minderwertigkeitskomplexe eine neue Attraktion. In Amerika tragen Schönheitschirurgen dem aktuellsten Nabelkult Rechnung und versprechen Ihren Klienten die Designer-Öffnung mit jugendlichem Touch. Aus der angeblich verrutschten Geburtsnarbe wird nun der Foglietti-Nabel in zierlicher Form einer Birne. Nach inoffiziellen Schätzungen haben sich 50.000 Frauen im vergangenen Jahr den Nabel machen lassen. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie der Operateur einen rautenförmigen Schnitt um den Nabel setzt, überschüssige Haut und vorquellendes Gekröse entfernt und das ganze später mit einem Spezialstich wie ein Knopfloch säumt...
Nein, nein Finger weg von meinem Nabel! Und weiterschreiben ist vorrübergehend nicht mehr möglich. Ich muss mir erst mal die Hände über den Nabel halten, vor ihr alle mal stupsen möchtet......
Zumindest glaube ich, dass es so ist. Es ist Zeit zu beichten. Es ist Zeit andere Leidende zu finden. Es ist Zeit mich von einer Last zu befreien. Heute schreie ich es laut in die Welt hinaus, denn es ist wahr:
JA, ICH KANN MIR SELBST NICHT IN DEN BAUCHNABEL FASSEN!!!
Mir wird richtig übel dabei. Allein der Gedanke daran lässt mich schaudern. Die Ursachenforschung ist noch nicht ganz abgeschlossen. Tatsache ist, dass ich bis vor zwei Jahren einen winzigen Faden vom Abnabeln in dieser kleinen Delle hatte. Daran rumzuspielen war eine Grenzerfahrung. Einerseits war es ein wirklich ekliges Gefühl, andererseits musste ich unbedingt hinfassen. Irgendwann wuchs der Faden heraus. Mein Arzt bestätigte mir bereitwillig, dass so ein Faden sich schon mal nach über 20 Jahren verabschieden könnte. Als dieses Stück schwarzes Nähgarn weg war hat sich aber nichts an den Fakten geändert: Ich kann immer noch nicht in den Nabel fassen. Und das andere auch nur in die Nähe dieser Abdominalnarbe kommen ist selbstredend ausgeschlossen. Nur, was verboten ist, macht Spaß. Wenn ich mich also einem Mann offenbare und verbal meinen Todesstreifen um den Nabel hochziehe, haben die Herren der Schöpfung erst Recht ihre helle Freude daran. Zunge und Lippen können ja noch entzücken. Wer aber versucht, mich mit dem Finger zu stupsen, muss vorher eigentlich schon mit seinem Leben abgeschlossen haben. Aber damit nicht genug, es gibt wirklich lebensmüde Kandidaten. Wer mir nämlich noch die Legende von der Bauchnabelentstehung ans Knie nageln möchte, hat sein Testament quasi unterzeichnet. Diese Legende besagt, dass Gott die Menschen schuf, alle in einer Reihe aufstellte und ihnen sagte, das er sie lieb habe. Damit jeder wusste, dass er gemeint war, stupste Gott ihnen mit dem Zeigefinger in den Bauch der Bauchnabel war geboren. Das die Geschichte mit einem abschließenden Stupser illustriert wird, muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Genauso wenig wie den Sachverhalt, dass mich der Ausblick auf ein eigenes Bauchnabel-Piercing oder eine Endoskopie die Beine schneller in die Hand nehmen lässt als Speedy Gonzales. Aber damit nicht genug. Seit neuestem gibt es im Zirkus der Minderwertigkeitskomplexe eine neue Attraktion. In Amerika tragen Schönheitschirurgen dem aktuellsten Nabelkult Rechnung und versprechen Ihren Klienten die Designer-Öffnung mit jugendlichem Touch. Aus der angeblich verrutschten Geburtsnarbe wird nun der Foglietti-Nabel in zierlicher Form einer Birne. Nach inoffiziellen Schätzungen haben sich 50.000 Frauen im vergangenen Jahr den Nabel machen lassen. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie der Operateur einen rautenförmigen Schnitt um den Nabel setzt, überschüssige Haut und vorquellendes Gekröse entfernt und das ganze später mit einem Spezialstich wie ein Knopfloch säumt...
Nein, nein Finger weg von meinem Nabel! Und weiterschreiben ist vorrübergehend nicht mehr möglich. Ich muss mir erst mal die Hände über den Nabel halten, vor ihr alle mal stupsen möchtet......