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Oben strahlen, unten strullen.

Text: TextTrulla

Da bei diesem Wetter vermutlich die ganze Welt am See liegt und sowieso niemand diesen Text lesen wird, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um ein unschönes Thema anzusprechen: Wurstwassereis. Mehr als ansprechen will ich es aber nicht, dafür ist es einfach zu persönlich. Ungefähr so persönlich, wie urinieren. Das putzigste Wort für diese Tätigkeit ist ja im Übrigen das norddeutsche „pieschern“ oder auch „pieschen“. Leider ist es nicht in jedem Sprachraum bekannt, sonst wäre mein unreifes aber unaufhörliches Kichern bei einem Besuch des Dresdener Stadtteils „Pieschen“ wohl nicht auf solch verständnislose Ohren gestoßen. Wie auch immer: Ich finde es ausgesprochen unangenehm – Ach, was! Unangenehm? Ich kann es nicht! – Wasser zu lassen, wenn mir jemand dabei zuhört. Ein Räuspern aus der Nachbarkabine, ein ungeduldiges Fußscharren vor der Tür und schon bekomme ich keinen Tropfen mehr über die Lippen. Eigentlich gibt es nur einen Ort, an dem man wirklich still und ungehört seinem Bedürfnis freien Lauf lassen kann. Ich fahr dann jetzt auch mal an den See, ganz nach dem Motto: oben strahlen, unten strullen*.



 



*Laut Duden ebenfalls ein norddeutscher Begriff, unpassender Weise für „geräuschvolles urinieren“. Aber was ist schon ein inhaltlicher Fehler gegen eine gute Alliteration?



 



 



 

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