Warum es toll ist, Single zu sein.
Wenn man alleine im Bett schläft, hat man niemanden neben sich liegen, der schnarcht und einem den Schlaf raubt. Nun ja, ggf. eine oder sogar zwei Katzen, die sich nachts heimlich ins Bett schleichen, laut schnurren oder meckern, wenn man ausversehen an sie stößt. Wenn man morgens aufwacht, wird man nicht mit schlechtem Mundgeruch belästigt, weil man ungerne küsst, wenn die Zähne morgens noch nicht geputzt sind. Man hat seine Ruhe im Bad und muss nicht kommunizieren, weil man ein Morgenmuffel ist.
Wenn man von der Arbeit nach Hause kommt, ist keiner da, der auf einen wartet und mit dem man schon wieder kommunizieren muss, weil man erst mal seine Ruhe haben möchte. Wenn man sich dann seine Mahlzeit zubereitet und wieder mal für zwei Personen gekocht hat, dann kann man sich das Kochen am nächsten Tag sparen. Beim Essen stört einen keiner. Man kann TV schauen, Radio hören oder einfach die Stille genießen. Still ist es oft.
Es gibt gewisse Dinge, die ja erledigt werden müssen und da wäre ein Partner wirklich hinderlich. Bevor die Wohnung nur oberflächlich geputzt wird, schwingt man den Putzlappen lieber alleine. Das kann dann schon mal einen halben Tag dauern. Wenn man die Wände blau, grün oder gelb streichen möchte, ist niemand da, der einem reinredet. Wände streichen kann ich übrigens mittlerweile super. Auch tapeziert und ein Regal an der Wand angebracht habe ich schon. Ich entwickele mich sozusagen zu einem Multi-Talent im Haushalt. Das wäre mit Partner doch gar nicht möglich.
Ich erspare mir sogar das Fitness-Studio, wenn ich meine schweren Einkaufstüten oder die 1,5 L Wasserflaschen im Sechserpack in die Wohnung tragen muss. Ganz zu schweigen davon, wenn man 2 x im Jahr mit dem Auto zum Reifen wechseln fahren muss. Die Reifen hüpfen ja leider nicht von alleine in den Kofferraum. Aber man kriegt davon Muckis in den Armen (oder einen Muskelkater).
Man muss sich niemanden gegenüber rechtfertigen, weil man dieses oder jenes tut. Man erspart sich Diskussionen darüber, was abends im TV geschaut werden darf. Ich habe Platz auf dem Sofa (naja, jedenfalls so lange, bis die Katzen sich breit machen) und kann lesen, Musik hören, TV gucken, im Internet chatten, telefonieren oder einfach gar nichts machen. Und, das Wichtigste – man muss natürlich mit niemanden kommunizieren. Kommunikation wird total überbewertet. Wenn man sich eine komplette Chipstüte reinhaut, ist keiner da, der einem sagt, man solle sich nicht die komplette Chipstüte reinhauen - und lieber mal wieder Sport machen. (Hm, wenn ich mich so anschaue, sollte ich mir vielleicht nicht immer die komplette Chipstüte reinhauen und lieber mal wieder Sport machen.)
Wenn man zu Geburtstagen oder sonstigen Festlichkeiten eingeladen wird, wird man nicht gefragt, ob man mit Partner kommt und erspart dem Gastgeber eine zusätzliche Mahlzeit. Das ist doch super. Generell ist es praktisch, alleine irgendwo auf Festen aufzuschlagen. Wenn dort nur Pärchen anwesend sind, kann man sich wieder darauf besinnen, dass es einfach total toll ist Single zu sein, weil man sich nicht darüber streiten muss, wer an dem Abend etwas trinken und wer das Auto nach Hause fahren darf. Ich kann einfach gehen, wenn ich keinen Bock mehr habe (mein Partner würde vielleicht noch bleiben wollen oder umgekehrt…ach, das gebe nur Stress).
Im Übrigen wird man vor allem wieder dann bestätigt, dass es total toll ist, Single zu sein, wenn man von jemanden, der einen Partner hat, gesagt bekommt, dass man ja froh sein kann, Single zu sein. Immer diese Diskussionen zu Hause wegen dem TV-Programm oder was man abends macht oder wer das Auto fährt. „Sei froh, dass du solche Probleme nicht hast. Eine Beziehung zu führen ist echt nicht einfach. Da ist auch nicht immer alles Sonnenschein. Manchmal wäre ich auch gerne wieder Single.“ „Dann trenn dich doch.“ „Nö, wieso? Ich will nicht alleine sein.“
Wieso, Single sein ist doch toll.