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Post - Party - Depressionen
Seit zwei Tagen wach ich nun schon ohne Kopfschmerzen auf, mein Körper scheint sich dran gewöhnt zu haben.
Wurde ja auch langsam Zeit. Ich hab viel gefeiert in den letzten Tagen, obwohl der Term gefeiert wohl nur zu gerne verniedlichend für saufen oder Drogen nehmen im Allgemeinen benutzt wird. Zu feiern gabs schliesslich gar nichts. Dennoch findet man immer verschiedene Menschen, die ebenso das Bedürfnis haben, sich zu feiern, sozusagen einem selbstbezogenen Personenkult zu frönen. Mit der Voraussetzung: Ich fühl mich toll, hey, ich hab Zeit und Geld (mal weniger mal nichts), also wird jetzt irgendwas zelebriert. Die Freiheit eines Studentenlebens. Irgendwo vorglühen (der Ausdruck für Biere oder ähnlich Flüssigkeiten vor dem eigentlichen Ausgehen zu trinken) und dann noch in diverse locations(Ausdruck für Puff). Frauen resp. Kerle abchecken, tanzen, trinken, lachen, sich unterhalten (zu versuchen).
Was genau eigentlich passiert, wenn man weggeht, mit Freunden feiert, ist mir gar nicht bewusst gewesen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich mal nüchtern geblieben bin. Nichts.
Es passiert eigentlich gar nichts. Reden über Themen, die mit zunehmender Stunde an Relevanz und Artikulationsfähigkeit verlieren. Männer, die einem auf einmal mit Gefühlen kommen und total sensibel sein wollen, wobei es nichts unangenehmeres gibt als ein Bär von einem Mann mit rotem Kopf und Augen, der dich umarmen will und weint. Laute Musik, die nur dann gut ist, wenn man mitgröhlen kann, was man nüchtern meist nicht tut, da man hört, wie scheisse das klingt und wie enthusiastisch sich auf einmal Männer in Songs zu Dirty Dancing einfühlen können. Frauen, die eigentlich scheisse aussehen, aber durch verschwommene Wahrnehmungen immer attraktiver werden, was unweigerlich zu Problemen oder sogenannten Missverständnissen am nächsten Tag führt.
Also, eigentlich passiert nichts. Da ist es umso verwunderlich, warum ich nach einer durchgefeierten Nacht so scheisse drauf bin. Und ich spreche hier nicht von den körperlichen Beschwerden, sondern von depressionsartigen Anfällen, Trauer über irgendwas, Leere und so weiter. Dabei gibt es, wie oben erwähnt, nichts und niemandem dem man nachtrauern müsste.
Woher rühren also diese Postpartydepressionen?
Ich denke, unser Körper, und meiner ganz besonders, freut sich jedesmal so sehr darüber, von mir mit Drogen und nutzloser Information überfüttert zu werden, dass er, sobald die Zufuhr für eine Weile gestoppt wurde, heftige Reaktionen zu Tage führt. Diese manifestieren sich dann in meinem Geist als Depressionen. Sozusagen eine Bitte, weiterzumachen. Da stellt sich doch die Frage, ist mein Körper süchtig? Ist mein Körper abhängig?
Und wenn ja, was kann ich ihm sagen, dass er sich das aus dem Kopf schlägt oder mal in die Betty Ford Clinic geht? Da komm ich furchtbar schlecht drauf, wenn ich mir solche Gedanken machen muss, warum kann das nicht einfacher sein?
Mein Körper, ich nenne ihn Adonis, kann doch ganz normal, wie bei Freunden üblich, mich darauf hinweisen, dass er ein Problem hat. da kann man doch drüber reden und gemeinsam einen Weg suchen, etc.
Dabei kommt mir eine Idee, ich werde ihn bei nächster Gelegenheit mal mit Alkohol zum Reden bringen, das soll ja bekanntlich die Zunge lockern, und die Zunge ist auch ein oft nervtötender Bestandteil von Adonis. Dementsprechend muss ich eine Situation herbeiführen, in der Adonis grade redselig ist und diese schamlos zu meinen Gunsten ausnutzen.
Gute Idee, ich geh gleich mal Bier holen...
Wurde ja auch langsam Zeit. Ich hab viel gefeiert in den letzten Tagen, obwohl der Term gefeiert wohl nur zu gerne verniedlichend für saufen oder Drogen nehmen im Allgemeinen benutzt wird. Zu feiern gabs schliesslich gar nichts. Dennoch findet man immer verschiedene Menschen, die ebenso das Bedürfnis haben, sich zu feiern, sozusagen einem selbstbezogenen Personenkult zu frönen. Mit der Voraussetzung: Ich fühl mich toll, hey, ich hab Zeit und Geld (mal weniger mal nichts), also wird jetzt irgendwas zelebriert. Die Freiheit eines Studentenlebens. Irgendwo vorglühen (der Ausdruck für Biere oder ähnlich Flüssigkeiten vor dem eigentlichen Ausgehen zu trinken) und dann noch in diverse locations(Ausdruck für Puff). Frauen resp. Kerle abchecken, tanzen, trinken, lachen, sich unterhalten (zu versuchen).
Was genau eigentlich passiert, wenn man weggeht, mit Freunden feiert, ist mir gar nicht bewusst gewesen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich mal nüchtern geblieben bin. Nichts.
Es passiert eigentlich gar nichts. Reden über Themen, die mit zunehmender Stunde an Relevanz und Artikulationsfähigkeit verlieren. Männer, die einem auf einmal mit Gefühlen kommen und total sensibel sein wollen, wobei es nichts unangenehmeres gibt als ein Bär von einem Mann mit rotem Kopf und Augen, der dich umarmen will und weint. Laute Musik, die nur dann gut ist, wenn man mitgröhlen kann, was man nüchtern meist nicht tut, da man hört, wie scheisse das klingt und wie enthusiastisch sich auf einmal Männer in Songs zu Dirty Dancing einfühlen können. Frauen, die eigentlich scheisse aussehen, aber durch verschwommene Wahrnehmungen immer attraktiver werden, was unweigerlich zu Problemen oder sogenannten Missverständnissen am nächsten Tag führt.
Also, eigentlich passiert nichts. Da ist es umso verwunderlich, warum ich nach einer durchgefeierten Nacht so scheisse drauf bin. Und ich spreche hier nicht von den körperlichen Beschwerden, sondern von depressionsartigen Anfällen, Trauer über irgendwas, Leere und so weiter. Dabei gibt es, wie oben erwähnt, nichts und niemandem dem man nachtrauern müsste.
Woher rühren also diese Postpartydepressionen?
Ich denke, unser Körper, und meiner ganz besonders, freut sich jedesmal so sehr darüber, von mir mit Drogen und nutzloser Information überfüttert zu werden, dass er, sobald die Zufuhr für eine Weile gestoppt wurde, heftige Reaktionen zu Tage führt. Diese manifestieren sich dann in meinem Geist als Depressionen. Sozusagen eine Bitte, weiterzumachen. Da stellt sich doch die Frage, ist mein Körper süchtig? Ist mein Körper abhängig?
Und wenn ja, was kann ich ihm sagen, dass er sich das aus dem Kopf schlägt oder mal in die Betty Ford Clinic geht? Da komm ich furchtbar schlecht drauf, wenn ich mir solche Gedanken machen muss, warum kann das nicht einfacher sein?
Mein Körper, ich nenne ihn Adonis, kann doch ganz normal, wie bei Freunden üblich, mich darauf hinweisen, dass er ein Problem hat. da kann man doch drüber reden und gemeinsam einen Weg suchen, etc.
Dabei kommt mir eine Idee, ich werde ihn bei nächster Gelegenheit mal mit Alkohol zum Reden bringen, das soll ja bekanntlich die Zunge lockern, und die Zunge ist auch ein oft nervtötender Bestandteil von Adonis. Dementsprechend muss ich eine Situation herbeiführen, in der Adonis grade redselig ist und diese schamlos zu meinen Gunsten ausnutzen.
Gute Idee, ich geh gleich mal Bier holen...