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Bei den fünfäugigen Wolfmutanten: Der VICE-Guide to Travel im Warenkorb

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Das Produkt: The VICE Guide to TRAVEL

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Warum? Der Vice Guide to Travel stellt sieben Reiseziele vor, wie sie entfernter vom Pauschaltourismus nicht sein können. Möglichst bizarr und auf jeden Fall mit einer gewissen Gefahr verbunden mussten die Orte sein, zu denen die Vice-Redakteure sich mit ihren Kameras aufmachten. Ein weiteres Auswahlkriterium: Sie wollten fragwürdigen Geschichten und unbewiesenen Gerüchten auf den Grund gehen. Im Dschungel von Kongo suchen sie den letzten noch lebenden Dinosaurier, in den Bergen Pakistans eine der größten illegalen Waffenschmieden der Welt, und in der Sperrzone von Tschernobyl folgen sie dem Geigerzähler dahin, wo er die höchsten Werte anzeigt. Dort, so das Gerücht, hausen angeblich mutierte Wölfe mit fünf Augen. Das stimuliert natürlich die Sensationslust des Betrachters, greift aber nur, solange man bereitwillig jede Suppe auslöffelt, die einem in der Gerüchteküche des Vice Guide to Travel gebraut wird. Wer dagegen auf konkrete Auflösungen hofft, wird enttäuscht. Die Herren sprechen zwar mit dem bulgarischen Immobilienhai, der angeblich Kontakte zu Osama Bin Laden gehabt haben will und versichert, in Bulgarien einen Atomsprengkopf aufzutreiben sei in etwa so kompliziert wie der Gang zum Bäcker. Zu sehen bekommt man die Bombe allerdings nicht, er hat sie im Blumenbeet seiner Mutter vergraben. Auch die Reise nach Nueva Germania in Paraguay, wo man alte Nazi-Ungeheuer vermutet, endet lediglich bei zwei armen Brüdern im Dschungel. Die sind zwar offensichtlich sehr verlottert, Menschen fressende Sadisten sind sie aber sicher nicht. So bleibt das Fazit der meisten Filmchen, der Ort Platz an den man sich begeben habe sei „really fucked“. Wirklich eindrucksvoll sind dafür die Bilder aus den palästinensischen Trainingscamps, wo fünfjährige Knirpse sich kindlich lächelnd und mit sichtlicher Freude zu Selbstmordattentaten bereit erklären und Israel, dem "Sohn einer Hündin" den Tod wünschen. Für wen? Für Freunde von Verschwörungstheorien, Sensationsgerüchten und abenteuerlichen Reisen an wirklich seltsame Orte mit wirklich seltsamen und fremdartigen Bewohnern. Und für Fans des Wortes "Fuck". Der VICE Guide to Travel inklusive Booklet mit Interviews und Bildern zu den Reisen erscheint am 12. Oktober und kostet 14,99 Euro.

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