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Klassik vs. Jugendkultur: Der Kampf um die Stimmen

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„Der Bildungs- und Informationsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gilt laut Rundfunkstaatsvertrag für alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen“, heißt es auf der Aktionsseite von jungewelle-auf-ukw, die Unterschriften für eine Jugendwelle in Bayern sammelt. Die Macher werfen dem Bayerischen Rundfunk vor, die Altersgruppe der bis 35-Jährigen zu vernachlässigen. „Auch die unter 35-Jährigen zahlen GEZ-Gebühren und haben deshalb Anspruch auf passende Angebote auf UKW. Aus diesem Grund haben wir auch die Unterschriftenaktion auf "jugendwelle-auf-ukw" gestartet“, sagt Martina Kobriger in einem Interview, die Präsidentin des Bayerischen Jugendrings. Der Bayerische Rundfunk ist die einzige ARD-Rundfunkanstalt, die noch keine eigene Welle für junge Hörer anbietet, sondern nur einzelne Sendungen wie den „Zündfunk“ für popkulturinteressierte junge Menschen oder 19.4, das junge Klassikmagazin.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Im Frühjahr hatte der BR deshalb ein Konzept für eine eigene Jugendwelle präsentiert. Seitdem wurde diskutiert: Wie wird dieser Sender zu hören sein? Über UKW oder rein digital und übers Internet? Nun ist die Diskussion on einen "Kampf der Kulturen" ausgeartet wie die taz schrieb. Klassik vs. Jugendkultur. Anfang Oktober hieß es zunächst, die Welle komme ausschließlich digital und übers Internet. Kurz darauf machten sich in einer Rundfunkratssitzung aber einige Rundfunkräte für eine Jugendwelle auf UKW stark, die Entscheidung wurde auf Dezember vertragt. Darufhin hatte der Bayerische Musikrat mit seinem Mitgliederpotenzial von einer Million Menschen gegen eine Verlegung von Bayern 4 Klassik ins Digitale protestiert. Mitte November erklärte Hörfunkchef Grotzky dann in der Süddeutschen Zeitung überraschend: „Es ist nicht die Absicht der Geschäftsführung, die Junge Welle zu Lasten von Bayern 4 Klassik auf UKW zu verbreiten." Der Bayerische Kreisjugendring, junge Hörer und Politiker wollen diese Entscheidung weiderum nicht hinnehmen. Der Juso-Landesvorsitzende Thomas Goger forderte am Dienstag erneut, es müsse eine Junge Welle für Hörer unter 30 Jahren eingerichtet und über UKW gesendet werden. Er verwies darauf, dass Bayern 4 gerade einmal 180 000 Hörer habe. Es dürfe nicht darum gehen, nur die kulturellen Bedürfnisse eines schwindenden Teils potenzieller Hörer zu befriedigen. Hier kannst du noch bis zum 30. November unterschreiben. Foto: Screenshot jungewelle-auf-ukw

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