Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Panzerknacker gesucht: Meike und Florian in Neuhausen

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Schöne drei Zimmer auf 90 qm für knapp 1000 Euro warm: Erst seit drei Monaten leben Student Florian (31) und Schneiderin Meike (34) im zweiten Stock eines Neuhausener Altbaus. Trotzdem hält die neue Wohnung schon einige Rätsel bereit – allen voran den Wandsafe des Vormieters. Inhalt: Noch unbekannt...

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Soll bald wieder in Betrieb gehen, wegen Elektrosmogverringerung und nostalgischen Empfindungen.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Etwas braun alles, aber dafür vom Flohmarkt: Das Wohnzimmer, sofalos.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die anderen Zimmer sind bis auf Küche und Bad noch nicht fertig, das liegt unter anderem an Meikes Stoffsammlung hier.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Da steckt er, der alte Safe. Puristisch eingekastelt mit Antik-Rahmen! In eurem Wohnzimmer steckt ein Safe, mitten in der Außenwand. Warum? Meike: Der Vor-Vormieter war ein Tankstellenbesitzer. Weil er seiner Bank misstraute, hat er den Safe einbauen lassen, um seinen täglichen Verdienst darin einzusperren. Dann starb er ganz jämmerlich und verwirrt im Krankenhaus und erzählte der Pflegerin, dass er noch „Unmengen von Geld“ in der Wohnung habe. Die hat es dem Vermieter erzählt und der den Nachmietern und die uns... aber die Nachmieter, also unsere Vormieter, haben ihn auch nicht aufgemacht. Und ihr, wollt ihr ihn nicht endlich öffnen? Meike: Wenn das so einfach wäre. Es gibt ganz viele tolle Vorschläge, aber im Moment suchen wir noch nach geeigneten Panzerknackern. Florian: Was heißt da, wir wollen ihn nicht aufmachen – wir können einfach nicht. Und beim Schlüsseldienst kostet das wirklich viel Geld. Das muss einen doch wahnsinnig machen! Meike: Ja, es gibt einem das Gefühl von etwas Ungelöstem an der Wohnung. Florian: An der Wohnung ist aber noch so Einiges ungelöst.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Stilleben an Küchenwand. Das Tapezieren war für beide das erste Mal, deshalb mit charmanten Freistellen. Was denn noch? Florian: Das Problem ist – neben den Bananenkisten – das Sofa. Wir haben noch keins. Meike: Er ist halt so der Gerade und ich bin mehr die Schnörkelige. Vermutlich werden wir uns deshalb irgendwann trennen, weil wir das Sofaproblem schon seit über drei Jahren haben. Florian: Man könnte sagen, unsere verschiedenen Charaktere manifestieren sich im Unvermögen, ein gemeinsames Sofa zu kaufen. Wie wäre es mit zwei Sofas? Das Wohnzimmer ist doch groß genug. Florian: Tja, dann würden wir beide auf dem gemütlichen sitzen und das schöne wird nur angeguckt. Auf der nächsten Seite zeigt Florian seine Mediensammlung – und seine Socken.


Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Ernährung aus dem uralten Bosch-Kühlschrank. Rustikal schweinefrei.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Darf ich dir mal meine DVD-Sammlung zeigen?

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Meike sammelt Taschen zur Inspiration und Koffer als Schrank-Ersatz. Bei dieser Parade von Möbelunikaten seid ihr ausgesprochene Flohmarkt- und Second Hand-Liebhaber. Habt ihr auch irgendwas von IKEA? Meike: Ich möchte das gerne verleugnen. Florian: Du hast doch ganz viele Schüsseln von IKEA. Meike: Das war in meinem früheren Leben. Aber du, du willst ja sogar ein Sofa von IKEA! Florian: Gut, wir haben dieses schweineteure Stolmen-Regalsystem, weil es grundsätzlich ziemlich praktisch und auch zeitlos ist. Aber es ist etwas zu kurz für die hohen Räume. Fällt einem ständig auf den Kopf. Meike: Achtung: Stolmen nicht altbautauglich! Seid ihr denn altbautauglich? Wie läuft’s mit den neuen Nachbarn? Meike: Die sind quasi nicht existent, nur fällt uns jede Woche ein Handtuch auf den Balkon. Florian: Als ich geklingelt habe, um das zurück zu bringen, meinte der sofort: Dir hab ich meine Hilti geliehen! Also, seine Bohrmaschine. Stimmt überhaupt nicht. Sein Handtuch hat er aber trotzdem gekriegt, obwohl er es zuerst nicht erkannt hat. Und wer putzt? Florian: Ich muss abspülen. Meike: Was das angeht, sind wir ganz harmonisch. Wenn einer mal mehr arbeitet, putzt halt der andere. Florian, du hast echt eine Menge DVDs und CDs und und und... Florian: Manche Filme muss ich einfach haben, das ist ein Sammeltrieb. Die kann ich mir auch zehnmal im Jahr ansehen. OK, manche habe ich inzwischen schon doppelt und verschenke sie wieder. Meike: Dafür sammle ich Bananenkisten mit Stoffen, hehe. Naja, das eine Zimmer soll mal mein Atelier werden, da kommen die dann rein. Soviel zur Bude. Was mögt ihr an eurem Viertel? Meike: Dafür halten mich jetzt alle Landliebhaber für blöd, aber ich mag manchmal gerade das Städtische. Sogar der mittlere Ring, der direkt unter unserem übrigens total super schallgedämmten Fenster verläuft, hat seinen Charme, so abstrus das klingt. Die schönere Seite vom Viertel ist natürlich, dass es noch viel Altbau hat und nicht alles totsaniert ist. Schnuffige kleine Läden. Florian: Anti-Schwabing. Aber gleichzeitig nicht Neuperlach. Meike: Empfehlung des Hauses: Der ehemalige Jugendstil-Milchladen Café Kiki!

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die beiden wagten ihre Augenringe nach hintenstehenden geleerten Weingläsern nicht zu zeigen, dafür ihre alten Socken. Links Meike, rechts Florian.

  • teilen
  • schließen