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Wohnungsschau (II): Wo der Opernsänger Arien durchs Fenster singt

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Küche, klein und schlauchartig, dafür mit Kamelgebimsel aus Israel.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Das Wohnzimmer, durch die Holzwand hinten vom Schlafzimmer abtrennbar. Hier wohnte früher Chrissis Bruder. Seit er weg ist, sind die Wände kahl.

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Illustration: Julia Schubert

Das Regal im Wohnzimmer, unbeliebtestes Möbelstück.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Das Schlafzimmer, mit von einer Freundin gebastelter Nachttischlampe. Chrissi, wie lange wohnst du schon hier? Ich wohne hier seit fünf Jahren, auch wenn die leeren Wände und die Einrichtung das nicht unbedingt erahnen lassen. Bis vor zwei Jahren habe ich noch mit meinem Bruder hier gewohnt. Leider hat er viele schöne Dinge mitgenommen, aber zum Beispiel den Tisch, den ich nicht sehr gut finde, dagelassen. Und irgendwie ist dann die Zeit so schnell vergangen und ich habe es einfach nicht geschafft, die Wohnung so richtig einzurichten. Wobei sie ja nicht gänzlich uneingerichtet ist ... Nein, aber es sieht einfach nicht wohnlich aus hier. Es ist zu leer, die Wände zu kahl, so manches Möbelstück – das Regal im Wohnzimmer zum Beispiel – ist eigentlich eine Frechheit. Genauso wie die Lampe. Oder das Sofa, auf dem ich sowieso nie sitze. Gibt es auch irgendetwas, das du magst? Mein Zimmer mag ich ganz gerne, das ist okay eingerichtet, und ich find’s gemütlich. Da halte ich mich auch eigentlich am meisten auf. Bist du nicht auch oft auf dem Balkon? Im Sommer schon manchmal, zum Essen. Aber ich nutze ihn eigentlich zu wenig. Das Problem ist, dass es im Sommer einfach zu heiß ist, wenn da den ganzen Tag die Sonne drauf scheint. Aber es sieht aus, als hättest du gerade neue Blumen gepflanzt. Das mit den Blumen ist so: Die grünsten und schönsten Balkone des Hauses grenzen direkt an meinen. Ich hatte – meistens auf Initiative meiner Oma oder meiner Mama – zwar auch immer mal wieder Pflanzen. Deren Überlebensdauer war allerdings meist recht gering, vor allem im Gegensatz zu dem Unkraut, das nach dem großen Blumensterben wieder Einzug hielt. Wenn ich aber mal Blumen draußen habe, bekomme ich gleich Lob von meinen Nachbarn. Ich glaube echt, dass die es schlimm finden, wie es die meiste Zeit auf meinem Balkon aussieht. +++ Balkon, Bad und seltsame Haken an der Decke siehst du auf der nächsten Seite. Außerdem erzählt Chrissi, wie ihre nächste Wohnung aussehen müsste und wer so alles in ihrem Innenhof verkehrt.


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Illustration: Julia Schubert

Badezimmer. Sauber.

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Illustration: Julia Schubert

Der Balkon mit noch lebendiger Neubepflanzung. Im Hintergrund der Vorbildbalkon, zur Zeit recht herbstzerzaust.

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Illustration: Julia Schubert

Der Kühlschrank stammt von Ex-Untermietern der Eltern, und findet nur im Wohnzimmer Platz. Den Vorgänger in der Küche steckte Chrissi nach Inbetriebnahme des neuen zwar aus und putzte ihn, wusste jedoch nicht, dass sie auch die Tür hätte offen lassen müssen. Hallo Schimmel!

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Illustration: Julia Schubert

An den Deckenhaken hängte der Vor-Vormieter sein teures Rennrad auf. Wofür der direkte Vormieter sie benutzte kann Chrissi nur vermuten: "Wahrscheinlich hing da die Liebesschaukel. Der hatte auch Handschellen am Bett ..." Wie würdest du gerne wohnen, wenn du mal umziehst? Ich würde schon gerne noch mal die WG-Erfahrung machen. Obwohl ich nicht weiß, ob man jetzt, wenn das Arbeitsleben beginnt, noch so richtig Bock auf WG hat. Das ist vielleicht schon ein bisschen eine Studentensache. Gerade wenn man arbeitet und mit Studenten zusammenwohnt, ist es glaube ich schwierig. Wenn man nach 12 Stunden Arbeit nach Hause kommt und dann erstmal Party ist ... Aber eigentlich will ich auf jeden Fall in eine WG. Vor allem, wenn ich in eine andere Stadt gehe, um Anschluss zu bekommen. Vom Alleine-Wohnen hältst du also nicht allzu viel? Als ich mit meinem Freund zusammen war, war alleine wohnen völlig in Ordnung. Danach auch noch, bis zwischenzeitlich mal ein Freund von mir hier für ein paar Monate eingezogen ist. Da habe ich gemerkt, wie nett das sein kann. Einfach, weil immer jemand da ist, wenn man das Bedürfnis danach hat. Man kann zusammen Abend essen und ein Bier trinken. Und man wird irgendwie aktiver, geht mehr weg und so. Wie müsste die Wohnung aussehen? Ich fände Altbau super, einfach viel charmanter. Ich war erst gestern in einer Wohnung zu Besuch, in der auch nicht mehr drin steht als in meiner, die aber gleich ganz anders wirkt, weil sie hohe Decken hat, Stuckwände und einen schönen alten Parkettboden. Da ist allein der leere Raum schon schön. Gibt es irgendetwas, ohne das du gar nicht leben könntest? Eine Wohnküche ist ein Muss bei meiner nächsten Wohnung. Eine, in der auch ein Tisch stehen kann, in der man bequem frühstücken und essen kann. Küchen können so gemütlich sein. Die sind ja auch bei Partys immer der Punkt, an dem sich alles sammelt. Selbst hier, in meinem kleinen Schlauch. Deine Wohnung liegt ja recht ruhig, ohne Fenster zur Straße. Ist dir eine ruhige Wohnung wichtig? So leise ist es gar nicht, weil der Innenhof auch eine Passage zwischen zwei Straßen ist und eine ziemlich gute Akustik hat, so dass man jede Unterhaltung perfekt versteht. Es gibt zum Beispiel zwei Transen, die hier anscheinend ihr Revier haben. Der eine hat immer ganz schicke Kuhfell-Hotpants an. Jedenfalls fangen die hier mit Vorliebe an zu streiten, mit Fluchen, Schreien und allem Drum und Dran. Dann ist da noch der Opernsänger, der hier seine Arien zum Besten gibt. Eigentlich ziemlich schön.

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Illustration: Julia Schubert

Chrissi und Küche

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