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"Man muss den Menschen eine Alternative bieten"

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jetzt.de: Du fliegst nächste Woche im Rahmen eines WWF-Hilfsprojektes für zweieinhalb Wochen für eine Expedition nach Afrika. Was ist das für eine Expedition? Oliver: Wir werden nächsten Freitag in einem Dreier-Team als „Regenwaldbotschafter“ in den Dschungel von Dzanga-Sangha in der Zentralafrikanischen Republik fahren. Dort treffen wir Wissenschaftler und Einheimische, die bei einem großen WWF-Projekt für Arten- und Tropenschutz mitarbeiten. Die Abholzung des Regenwaldes ist dort ein riesiges Problem.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Was passiert dort genau? Auf der Welt gibt es heute noch drei große Regenwaldgebiete - in Südamerika, in Südostasien und eben in Afrika. Der Regenwald von Dzanga-Sangha ist sehr alt. Das ganze Gebiet erstreckt sich über die Zentralafrikanische Republik, Kamerun und den Kongo. Man kann sagen, es ist eine Art Refugium, in das sich die Natur verkriecht, mit einem einzigartigen Ökosystem. Viele Tierarten sind inzwischen vom Aussterben bedroht, zum Beispiel Flachlandgorillas und Waldelefanten. Was ist die Ursache? Da gibt es mehrere. Zum einen sterben Arten durch Wilderei aus. In vielen Ländern Afrikas wird immer noch Bushmeat gegessen - der Bedarf ist riesig. Zum anderen eben durch die Abholzung und Rodung ganzer Landstriche. Dazu muss man sagen: Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Menschen dort müssen ihre Familien ernähren und brauchen Energie. Das ist pure Not und man kann es ihnen nicht verübeln. Allerdings ist das alles andere als nachhaltig. Es werden etwa nur zehn Prozent des gerodeten Holzes zu Möbeln verarbeitet, der Rest wird zur Energiegewinnung verbrannt. Ein Problem ist, dass die Abholzung ungeregelt verläuft. Das heißt: Jeder holt sich im Wald, was er will. Ihr werdet auf eurer Expedition ein WWF-Projekt begleiten. Wie versucht man, vor Ort konkret etwas zu verändern? Das Projekt will den Menschen dort eine Alternative für ihren Lebensunterhalt bieten. Man kann den Leuten die Abholzung nicht ganz verbieten, aber man kann dafür sorgen, dass sie geregelt abläuft. Der WWF setzt sich auch für den „sanften Tourismus“ ein. Dafür versucht man zum Beispiel Gorillas über einen längeren Zeitraum an Menschen zu gewöhnen. Einheimischen wird so eine neue Einkommensquelle ermöglicht: Gorillas weißen Safaritouristen vorzuführen bringt viel mehr Geld ein, als sie totzuschießen. Und das WWF beschäftigt dort Einheimische als Wildhüter. Was wird deine Aufgabe während der Expedition sein? Wir werden zusammen mit einem Kamerateam mit Rucksack und Zelt durch den Regenwald ziehen und die Arbeit der Wissenschaftler und Einheimischen für den Erhalt von Dzanga-Sangha kennenlernen. Meine Aufgabe ist Medienarbeit. Wenn wir von der Expedition nach Deutschland zurückkehren, wollen wir hier in Zeitungen, im Radio und im Fernsehen auf das Thema Umweltzerstörung aufmerksam machen und Leute über das Regenwaldproblem informieren. Wie kann man euer Projekt unterstützen? Man kann sich auf unserer WWF-Jugendseite täglich anschauen, was wir in Dzanga-Sangha erleben. Wir werden dort über Satellitentelefon und in einem Videoblog von unserer Arbeit berichten. Spenden sind natürlich immer sehr willkommen. Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit, sich zu engagieren. Man kann sich in unserer Community anmelden und mit anderen über Umwelt- und Artenschutz diskutieren. Auch eine einfache Mitgliedschaft beim WWF bewirkt schon etwas: Je mehr Mitglieder wir haben, desto mehr Gewicht hat unsere politische Stimme.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Mehr unter wwf-jugend.de

Text: xifan-yang - Foto: ob

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