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WWF-Expedition: Oliver auf den winzigen Inseln der Zivilisation

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Bei der Ankunft am Flughafen von Yaoundé schlägt mir sofort Tropenluft entgegen. Die nächtliche Fahrt zum Hotel, in dem ich die erste Nacht verbringen werde, zeigt mir schnell, wie entfernt meine Vorstellung von einer afrikanischen Großstadt von der Realität ist. Auch am nächsten Morgen, auf der Fahrt zu einem kleinen Militärflughafen, werde ich weiter belehrt. Ich beobachte Menschen, die einfache Gegenstände wie Wellblech, Lebensmittel oder gefüllte Kanister auf ihrem Kopf tragen. Überall stehen Häuser leer, am Straßenrand sehe ich Menschen, die Lebensmittel verkaufen, und der Plastikmüll quillt aus allen Ecken. Ich spüre die Hitze der Stadt nicht nur auf meiner Haut. Am Hangar werde ich zusammen mit dem Expeditionsteam von dem Piloten einer kleinen Propellermaschine begrüßt. Er möchte schnell damit beginnen, uns und unser Gepäck zu wiegen. Wie sich herausstellt, müssen wir einige Sachen zurücklassen. 46 Kilogramm Übergewicht folgen uns nun auf dem Landweg und sollen uns in den nächsten Tagen erreichen. Nach dem Start der Maschine erwartet uns ein atemberaubender Flug über den Regenwald Zentralalfrikas. Unter uns sehe ich, wie sich schmale Wege durch den Wald schlängeln. Die rote Erde der Pfade führt zu kleinen Siedlungen oder Sägewerken. Inmitten des dichten Blätterdachs bilden sie winzige Inseln der Zivilisation.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Oliver Auf der Landebahn von Bayanga, dem kleinen Ort am Fluss Sangha, sehe ich Menschen, die schon auf uns zu warten scheinen. Ich bin beeindruckt von der Gastfreundschaft, die uns schon beim Verlassen der Maschine entgegengebracht wird. Auf der Fahrt in das Dorf ist der Unterschied zu Yaoundé nicht zu übersehen. Regenwald und Dorf sind hier nicht voneinander getrennt. Niemand wohnt in Häusern aus Beton und es gibt keine festen Straßen. Am Nachmittag laufen wir durch das Dorf. Ich merke schnell, dass wir auffallen. Die meisten scheinen sich über unsere Ankunft zu freuen. An jeder Ecke winkt man mir zu, und die Kinder des Dorfes schienen nicht genug von unserem Team zu bekommen. Es gibt allerdings auch kritische Blicke. Zeitweise fühle ich mich unwohl, sähe am liebsten aus wie alle anderen hier.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Bei der Ankunft Wir besuchen einen Mann, der im Wald nach bushmeat jagt, um es im Dorf zu verkaufen. Er erzählt uns seine Geschichte. Früher arbeitete er in einem Sägewerk. Die Betreiber des Sägewerks handelten sich Ärger mit der Regierung ein, und verließen die Region. Nun bliebe ihm nichts anderes übrig als die Jagd. Wenn er könnte, so berichtet der Mann, würde er einen anderen Beruf ergreifen. Die Erlebnisse am ersten Tag im Regenwald waren sehr schön und bedenklich zugleich. Ich beginne mir ein Bild vom Leben und den Problemen der Menschen zu machen. Die nächsten Tage werden sicherlich viel Aufregendes und Informatives bereit halten.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

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Text: jetzt-Redaktion - Fotos: Florian Niethammer/WWF

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