... für durchgemachte Nächte. Menschen in meinem Alter, die es schaffen, zu feiern, bis es hell wird, und das im Zweifel auch noch drei Tage am Stück, sind mir ein Rätsel. Wie machen die das? Nehmen die alle Drogen? Ich gehe gerne weg, aber jedes Mal erreiche ich zwischen drei und vier Uhr den Punkt , an dem ich knatschig werde, mich unendlich alt fühle und nach Hause will. Und weil meine Freunde – wie jedermanns Freunde – dazu neigen, ein „Ich geh’ dann mal “ nicht ohne einstündige Diskussion zu akzeptieren, bin ich dazu übergegangen, heimlich zu verschwinden. Es gibt wirklich wenige Abende, an denen ich diesen Punkt überwinden konnte. Die waren außergewöhnlich gut und ich kann mich an jeden noch erinnern. Natürlich kommt es vor, dass man sich am nächsten Tag anhören muss, was man alles verpasst hat, weil man gegangen ist, aber da stehe ich drüber. Auch weil ich es mittlerweile sehr gut raus habe, den Zeitpunkt abzupassen, an dem die Party eigentlich vorbei ist, es nur noch keiner wahrhaben will. Ab da passiert eh nichts mehr, das es wert wäre, den Schlaf zu verpassen, den man in der gleichen Zeit haben könnte. Zumindest rede ich mir das immer ein.
Text: teresa-fries