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Brauerei ehrt den Helden des London-Bridge-Anschlags

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Eigentlich wollte Roy Larner im "Black & Blue Restaurant" am Londoner Borough Market  nur in Ruhe ein Bier trinken. Stattdessen rettete der 47–Jährige mehreren Menschen das Leben, erlitt insgesamt acht Schnittwunden an Kopf, Brust und Händen und wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert. Larner ist der Mann, der als "Lion of London Bridge" bekannt wurde: Als bewaffnete Terroristen bei den London-Bridge-Attacken Anfang Juni den Pub stürmten, war Larner mit bloßen Fäusten dazwischen gegangen und hatte so Unzähligen die Flucht ermöglicht.

Nicht nur sein Mut, sondern auch sein Schlachtruf "Fuck you, I‘m Millwall!" machte den Fußballfan über Nacht bekannt. Die Angreifer riefen "Islam, Islam" und "Das ist für Allah", berichtet er. Dem setzte Roy kurzerhand einen Tribut an seinen Lieblingsverein entgegen, den Drittliga-Club Millwall FC, auch bekannt als "Lions", aus dem Südosten Londons.

Seitdem wird Larner von Medien und Bevölkerung gefeiert. Über 51.000 Pfund wurden bereits für den Wohnungslosen gespendet, eine Petition fordert, ihm für seinen Einsatz soll ihm das Georgskreuz zu verleihen, die höchste Tapferkeits-Medaille, die ein Zivilisten in Großbritannien bekommen kann.

Besonders wird sich der Engländer aber über die Geste der schwedischen Brauerei Frequency Beer Works freuen: Sie benannten ein fünfprozentiges Bitter nach ihm. Die Special Edition trägt den Namen: "Fuck you I‘m Millwall". "Wir ziehen unseren Hut vor ihm", so die Brauerei auf ihrer Website. Die Betreiber hatten in den Medien von Larner gehört und wollten zunächst via Crowdfunding für ihn spenden – doch dann entschieden sie sich anders: "Es ist eine von diesen Geschichten, die man Menschen erzählen will, weil sie so unglaublich ist – außerdem ist es ein super Name für ein Bier", erklärt David Mortimer, einer der Besitzer der Brauerei dem Business Insider. Mortimer hat einen  Freund hat, der ebenfalls Millwall-Fan ist, durch ihn erfuhr von der Geschichte.

Sein Bier konnte Roy bis jetzt nicht probieren – die Firma arbeitet noch am Export.

Das scheint den „Löwen von der London Bridge“ jedoch nicht zu stören. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wurde er schon wieder in seiner Stammkneipe am Borough Market gesichtet – mit einem Bier in der bandagierten Hand. Wahrscheinlich ging es aufs Haus.

sina

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