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Das ist ... Nadya Okamoto, die OBs und Binden an obdachlose Frauen verschickt

Foto: Screenshot Instagram / camions–of-care

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Das ist ... 

... Nadya Okamoto, eine 18-jährige Amerikanerin, die mit einer simplen Idee die Welt verändern will. Die Harvard-Studentin hat viele Gespräche mit Obdachlosen geführt. Dabei stellte sie fest: "Obwohl es Organisationen gibt, die Menschen mit Essen, Kleidung und Schlafplätzen versorgen, existiert keine einzige, die Menstruationsartikel bereitstellt." Genau das will sie mit ihrem gemeinnützigen Unternehmen "Camions of Care" ändern. Sie arbeitet mit mehr als 40 Universitäten und Schulen zusammen, die Spenden von Damenhygieneprodukten sammeln. Mithilfe von Geldspenden kann sie diese dann an bedürftige Frauen auf der ganzen Welt verschicken.

Die kann ... 

... offen über Menstruation reden. Ohne Angst. Und das ist wichtig, findet sie. So betont Nadya in ihrem Video: "Indem wir die Art und Weise ändern, wie wir über Menstruationshygiene sprechen, können wir die Welt verändern." Schließlich bekomme jede Frau jeden Monat ihre Blutungen - und das durchschnittlich 40 Jahre lang. Dass darüber geschwiegen wird, bezeichnet sie als "fucking crazy". "Und ich wusste, ich muss etwas tun."

Die kommt ...

... aus einer Familie, die selbst Erfahrungen mit Obdachlosigkeit gemacht hat. Als Nadya 15 Jahre alt war, verlor die Mutter ihren Job. Da sie die Miete nicht mehr bezahlen konnten, schliefen sie monatelang in Notunterkünften oder bei Freunden. In dieser Zeit kam Nadya mit Menschen ins Gespräch, die ein ähnliches Schicksal teilten. Dabei stellte sie fest: Es fehlt den Frauen an Hygieneartikeln. Aufgrund dieses Mangels würden diese auf Toilettenpapier, Socken und Einkaufstüten zurückgreifen. Nadya erklärt, dass das zu Infektionen oder zum lebensbedrohlichen Toxischen Schocksyndrom führen kann - auch bekannt als "Tamponkrankheit", bei der meist Bakterien Kreislauf- und Organversagen hervorrufen.

Nachdem ihre Mutter erneut Arbeit gefunden hatte, gründete Nadya 2014 "Camions of Care". In den vergangenen zwei Jahren konnte sie zusammen mit 1900 freiwilligen Helfern mehr als 14.000 Care-Pakete in die USA und weitere neun verschiedene Länder verschicken. Das Zusammenstellen und Versenden der Päckchen kostet nur zwei Dollar, die Frauen erhalten die OBs und Binden kostenlos.

Die geht ...

... auf jeden Fall den richtigen Weg. Für ihre Arbeit ist sie kürzlich für den "Women of Worth"-Preis von L'Oréal Paris nominiert worden. Die 25.000 Dollar Preisgeld könnte Nadya Okamoto gut brauchen. Denn mittlerweile ist die Nachfrage von Unterkünften so hoch, dass sie mit den Lieferungen kaum noch hinterher kommt.

Wir lernen daraus, ...

... dass man schon mit einer kleinen Idee richtig viel bewirken kann. Denn: Nadyas zufolge ist die Periode der häufigste Grund, warum Mädchen in Entwicklungsländern den Unterricht versäumen. Mit ihrem Unternehmen kann Nadya also nicht nur die Hygieneverhältnisse und Tabus aufbrechen - zugleich verbessert sie Bildungschancen hilfsbedürftiger Frauen.

Nur Google weiß, ...

... dass sie schon mit 17 einen Workshop geleitet hat, der junge Menschen zur Unternehmensgründung ermutigen sollte. Sie beeindruckte, dass die Kinder Ungerechtigkeiten in ihrer Umgebung sehr wohl wahrnahmen. "Aber sie ziehen nie in Betracht, dass sie das ändern können“, sagte sie der Nachrichtenseite The Skanner. Dafür kann Nadya spätestens jetzt als Vorbild gelten.

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