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Grafik erklärt vermeintliche Kompatibilität von Bärten und Mundschutzmasken

Foto: Center of Disease Control and Prevention

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Das Coronavirus ist in Deutschland angekommen –  und natürlich reagiert die Bevölkerung auf die Entwicklungen der vergangenen Tage. Apotheken und Praxen berichten etwa von einem Ansturm von Anfragen, auf Twitter trendet das Hashtag #Coronavirus, selbst Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Mittwoch, dass man sich in Deutschland am „Beginn einer Corona-Epidemie“ befinde.

Und nun? Wie kann man sich schützen? Zum einen helfen natürlich die üblichen Hygienemaßnahmen: regelmäßiges und sorgfältiges Händewaschen mit Seife und warmem Wasser, und, wenn man husten oder niesen muss, in die Armbeuge zielen. Soweit, so gut. Nun geht auf Twitter jedoch ein weiterer Tipp um: In den USA soll das „Center for Disease Control and Prevention“ (CDC) eine Präventionsmaßnahme geteilt haben, die sich vor allem an eine bestimmte Gruppe Männer richtet: jene, die einen Bart tragen.

Bei manchen Bärten, so die Interpretation des Bildes, können die Schutzmasken nicht mehr komplett mit dem Gesicht abschließen und würden so im schlechtesten Fall ihre Wirkkraft verlieren. Diese hängt ohnehin von vielen Faktoren ab.

Das klingt im ersten Moment logisch. Bereits vergangenes Jahr wurde in den Medien groß eine Studie geteilt, in der es hieß, dass in einem Vollbart seien mehr Keime zu finden als in einem Hundefell. Warum also nicht auch Coronaviren im Hipsterbart?

Tatsächlich bezieht das CDC sich jedoch gar nicht auf Corona. Die Graphik ist zwar echt und auch von der CDC veröffentlicht worden – allerdings stammt sie aus dem Jahr 2017 und war Teil einer Aufklärungskampagne, die Menschen, die mit Atemschutz arbeiten müssen, erklären sollte, ob sie dennoch einen Bart tragen dürfen und wenn ja, welchen.

Es ist natürlich plausibel, dass die Graphik auch für den Einsatz von Schutzmasken während des Coronavirus hilfreich sein könnte. Ansonsten ist sie aber auch einfach lustig, denn die Bartnamen sind zu schön. Da kann man etwa lernen, dass der Ducktail, der Extended Goatee, das Bandholz, der Fu Manchu und der Imperial nicht unter Schutzmasken funktionieren – der Zappa, das Walross und die Side Whiskers dagegen schon.

Twitter-User*innen diskutieren diese Einschätzung des CDC jetzt natürlich heftig. Besonders skeptisch sind die Menschen wegen der CDC-Einordnung, dass der Hitler-Bart ... ääähh der Zahnbürsten-Bart in Ordnung ist.

Und auch sonst freute und ärgerte sich die Internet-Community über die Bart-Story – selbst wenn sie sich nicht ganz so abgespielt hat, wie zuerst gedacht.

Am Mittwoch hat sich auch die deutsche Regierung mit Expert*innen darüber beraten, wie die Bundesrepublik mit der Gefahr eines rapiden Anstiegs der Fallzahlen von Infizierten umgehen solle. Ob bundesweite Bart-Empfehlungen da auf der Agenda standen, ist allerdings nicht bekannt.        

mpu

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