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Für viele ist Handschrift ist eine fast vergessene Erinnung an die Kindheit. Dank Computer-Tastatur und Handy-Ziffern verwenden wir sie fast gar nicht mehr – dabei sagt sie so viel über uns aus. Behauptet jedenfalls Dr. Helmut Ploog, der Vorsitzende des deutschen Graphologenverbandes. Für jetzt.de hat er die Handschrift von Philipp Mattheis untersucht. Unser Autor hat den Graphologen daraufhin interviewt.

Worauf schauen Sie zuerst, wenn Sie eine Schrift analysieren?

Zunächst achte ich auf den Gesamteindruck, also auf den Rhythmus und die Spannung einer Handschrift. Dann setze ich den Reifegrad diese Schrift in Beziehung zum Alter der Person. Also: Wie weit weicht die Buchstabengestaltung von der Schulform ab? Und schließlich gibt es noch 20 Einzelmerkmale.

Können Sie ein Beispiel geben?

Was die Lage einer Schrift betrifft, muss man sich das wie einen Reiter vorstellen. Neigt sich die Schrift nach links, dann ist der Schreiber eher zurückhaltend und kontrolliert. Ist sie nach rechts geneigt, deutet das eher auf Überschwänglichkeit und Elan hin.

Achten Sie auch auf den Inhalt des Geschriebenen?

Nein, für ein graphologisches Gutachten ist der Inhalt vollkommen irrelevant.

In meinem Gutachten steht „Er agiert nicht angstfrei, was auf Ressentiments in Bezug auf die eigene Kindheit zurückgeht.“ Wie kommen Sie bitte darauf?

Sie machen einige Buchstaben sehr eigenartig. Bei manchen Wörtern werden die Buchstaben „n“ und „m“ größer als der Rest des Wortes. Das deutet daraufhin, dass Sie mit Kritik eher undiplomatisch umgehen.

Ist so etwas denn empirisch belegt?

Die empirische Datenlage ist sehr dünn. Das ist sicherlich eine große Schwäche der Graphologie. Andererseits verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Die Ästhetik eines Buchstaben lässt sich nicht so leicht quantifizieren. Mit Esoterik hat das Ganze aber nichts zu tun.

Und das hat Dr. Ploog anhand ihrer Handschriften über die Mitarbeiter von jetzt.de herausgefunden:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
Philipp Mattheis: Der Schreiber denkt sehr anschaulich und genau und ist grundsätzlich mehr auf Einzelheiten ausgerichtet. Er versteht sich gut darzustellen, ist im Umgang aber weniger diplomatisch und flexibel angepasst, versperrt sich evtl. selbst die Sicht, weil er aus Vorsicht zu abwehrend reagiert. Er agiert nicht angstfrei, was auf Ressentiments in bezug auf die eigene Kindheit zurückgeht. Er ist in seinen Vorstellungen und Phantasien noch stark auf die eigene Person bezogen. 

Ein empfindlicher Redakteur

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Max Scharnigg: Der Schreiber ist mit viel Energie bei der Sache und äußerst bemüht im Vorgehen. Eine einmal erreichte Position versucht er unbedingt zu halten. Dabei ist er kein einfacher Mensch, reagiert empfindlich und kann schwer über den eigenen Schatten springen. Er ist sich sehr bewusst und kontrolliert sich stark. Er vermag sich gut darzustellen, verdrängt dabei Unsicherheiten und überkompensiert Selbstwertprobleme durch seine starke Selbstdarstellung. Er arbeitet äußerst detailbezogen und mit großem Nachdruck.

Eine geradezu geniale Grafikerin

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Katharina Bitzl: Die Schreiberin ist eine sehr aktive und leistungsfähige Frau, die mit ihrer Routine und Erfahrung ein großes Pensum bewältigt. Diese Erfahrung gibt ihr Selbstsicherheit und ermöglicht eine große Leistungsbreite. Sie fasst rasch auf, kombiniert zweckmäßig, ist innerlich locker und doch souverän und kompetent. Dabei sachlich, zielstrebig und ausgesprochen flexibel an die jeweiligen Umstände angepasst. Trotz ihres hohen Arbeitstempos ist sie genau und hat die Dinge im Griff. Eine extrovertierte Frau, der alles Kleinliche fremd ist.

 

Eine kompromisslose Praktikantin

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Eva Bader: Die Schreiberin ist sichtlich gestalterisch begabt, dabei äußerst konsequent und kompromisslos in der Durchsetzung ihrer Vorstellungen. Für ihr Alter bereits sehr selbstsicher, souverän und kritisch, wobei sie Auseinandersetzungen nicht scheut. Sie denkt klar und weiß, was sie will. Sie macht sich mit ihrem Vorgehen natürlich nicht nur Freunde, überzeugt aber schließlich durch Qualität und Format ihrer Arbeit. Ein starkes berufliches Engagement ist für sie selbstverständlich.

 

Ein sehr betriebsamer Chef

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Dirk von Gehlen: Hier handelt es sich um einen äußerst rührigen und betriebsamen Menschen, der von einem starken Ehrgeiz angetrieben wird. Um seine hohen Ziele zu erreichen, ist er zu starkem Einsatz und großer Anstrengung bereit. Er ist sehr jugendlich für sein Alter und läuft bei seinem Sturm und Drang Gefahr, Opfer der eigenen Dynamik zu werden. Insgesamt bei starker Funktionslust auch etwas unruhig und ambivalent, weil er zu viele Möglichkeiten sieht. Seine hochfliegenden Pläne bringen eine Einschränkung seiner Ziele auf Erfolg und Selbstgefühlssteigerung mit sich.

 

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