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Unbekannte mauern Moschee in Mecklenburg-Vorpommern zu

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In der Nacht zum vergangenen Freitag haben unbekannte Täter den Eingang eines Vereinsheims in der Kleinstadt Parchim zugemauert, das als Moschee genutzt wird. Das Gebäude wird derzeit umgebaut, zur Tatzeit befand sich niemand in dem Gebäude. Die Täter beklebten die fast einen Meter hohe Wand mit Blättern, auf denen fremdenfeindliche Parolen wie „Ihr nennt euch 'Gläubige' – Wir euch Invasoren.“ zu lesen sind. Hinweise auf die Täter gab es am Montag noch nicht, auch Zeugen hätten sich noch nicht gemeldet, heißt es von der Polizei, die erst in der Nacht zum Sonntag von der Tat berichtete. Die Kriminalpolizei ermittelt. 

Zugemauerte Eingänge scheinen in gewissen Kreisen als probates Protest-Mittel zu gelten. Zuletzt mauerten Unbekannte im März in Halle an der Saale den Eingang zu einem improvisierten Wahllokal zu, bei dem Migranten vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt symbolisch ihre Stimme abgeben sollten. Die selbsterklärten „identitären Aktivisten“ wollten laut Facebook ein Zeichen setzen „gegen den Austausch des deutschen Volkes gegen illegale Einwanderer und die Abschaffung unserer Rechtstaatlichkeit“. Die Aktion war vielleicht öffentlichkeitswirksam, die Wahlaktion verhindern konnten die Unbekannten damit nicht. Zum einen verfügt das Lokal über einen Hintereingang, zum anderen waren die Steine so schlecht aufeinander gemauert, dass sie binnen kürzester Zeit wieder entfernt werden konnten.

Kommenden Sonntag, am 4. September, findet in Mecklenburg-Vorpommern die Landtagswahl statt. Bisher wird das Bundesland mit der geringsten Einwohnerdichte von einer einer großen Koalition aus SPD und CDU regiert. Ministerpräsident ist Erwin Sellering von der SPD. Das wichtigste Thema des Wahlkampfes ist die Flüchtlingspolitik. Erstaunlich für ein Bundesland, in dem der Ausländeranteil unter vier Prozent liegt. Bei der Wahl hofft die AfD, stärkste Kraft zu werden, laut Umfragen liegt die Partei derzeit auf Platz drei. 

chwa 
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