Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Adele-Song als Entschuldigung vor Gericht

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Wir haben vor ein paar Tagen schon mal über die verschiedenen Arten von Entschuldigungen geschrieben. Und es scheint fast, als hätte Brian Earl Taylor diesen Text gelesen und sich inspirieren lassen.

Er stand kürzlich vor im US-Staat Michigan vor Gericht, weil er mit zwei anderen einen 23-jährigen mit der Waffe bedroht, in ein Auto gezwungen und dann seine Wohnung ausgeraubt hatte.

Vor Gericht zeigte sich Taylor einsichtig. Er entschuldigte sich und gelobte Besserung – mit einem Lied. Und zwar nicht irgendeinem: Er hatte sich von Adeles Hit „Hello“ inspirieren lassen und die Melodie in seine ganz persönliche, soulige A-Capella-Coverversion umgewandelt. Er sang, in Handschellen vor der Richterin stehend: "Hello there, your honor, I want to say I’m sorry for the things I’ve done and I’ll try and be stronger in this life I chose, but I want you to know — that door, I closed." Eine eigentlich ziemlich schöne Idee, und durchaus mit einigem Können und ziemlicher Hingabe vorgetragen.

Die Richterin ließ sich davon allerdings nicht erweichen, wie die Nachrichtenseite MLive berichtete. Taylor hatte sie darum gebeten, sein Urteil auf das Minimum von 36 Monaten anzusetzen. Sie räumte zwar ein, dass Taylor ein „talentierter junger Mann sei“, kam seinem Wunsch aber nicht nach. Verständlich: Gesetz ist Gesetz, da darf ein noch so gut vorgetragenes Lied nichts dran ändern.

Aber eines, finden wir, hätte schon drin sein müssen: ein bisschen mehr Anteilnahme aus dem Publikum im Gerichtssaal. Der Typ, der mit seinen Papierstapel um Taylor herumwuselt, hat zumindest ganz offensichtlich gar kein Gefühl für Soul. 

che

  • teilen
  • schließen