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So sehen Wohnungen von japanischen Minimalisten aus

Foto: Reuters / Thomas Peter

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Kein Fernseher, keine Musikanlage, keine Couch. Aber drei T-Shirts, vier Paar Hosen und vier Paar Socken. So lebt Fumio Sasaki, seit er mit der Welt des Konsums radikal gebrochen hat. 

japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
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japanischer Minimalismus
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japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
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japanischer Minimalismus
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japanischer Minimalismus
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japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
Japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
Japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
Japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter
Japanischer Minimalismus 2
Foto: Reuters / Thomas Peter
japanischer Minimalismus
Foto: Reuters / Thomas Peter

Vor zwei Jahren hörte der 36-jährige Verleger auf, Dinge anzuhäufen.  "Ich habe ständig über die Sachen nachgedacht, die mir noch fehlten." Als er merkte, wie sehr er auf Trends und Einkaufen fixiert war, fing er an, seine Bücher, CDs und DVDs zu verkaufen und zu verschenken. Und Sasaki merkte: "Weniger Zeit mit putzen oder einkaufen zu verschwenden bedeutet, dass ich jetzt mehr Zeit für meine Freunde, fürs Ausgehen oder fürs Verreisen habe. Ich bin sehr viel aktiver dadurch geworden." 150 Dinge besitzt er noch. Das ist nicht besonders viel. 

Seine Geschichte erzählte er dem Fotografen und Journalisten Thomas Peter. Peter hat mehrere dieser Wohnungen in Japan in einer Bilderreihe festgehalten – und den Lebenswandel ihrer Bewohner beschrieben. Der Minimalismus – er ist gerade Trend in dem Land. 

Auch bei dem Minimalisten Katsuya Toyoda war der Fotograf zu Besuch. Als er vor zwei Jahren umzog, merkte der Japaner, wie viel Platz Objekte in seinem Leben einnahmen. Also änderte er das – und gab Überflüssiges her. "Ich habe nichts gegen Menschen, die viel besitzen", sagt er. "Aber ich habe was dagegen, wenn man achtlos einkauft, die Sachen achtlos wegwirft und sie achtlos durch neue ersetzt."

Keine Erleuchtung, aber Platz für sich selbst

 

Mit der konsumorientierten Gesellschaft können die Minimalisten Japans nicht viel anfangen. Was nicht weiter verwunderlich ist, denn: Sie orientieren sich an der Lehre des Zen-Buddhismus. Und in dessen Zentrum steht: weniger bis gar kein Besitz ist erstrebenswert. Nur dadurch könne man sich dem Leben an sich widmen.

 

Weniger muss nicht zwingend mehr sein. Weniger Schlaf zu bekommen als man eigentlich bräuchte, macht einen nicht glücklicher. Oder weniger zu essen zu haben als zum Überleben notwendig ist, auch nicht. Aber darum geht es ja beim Minimalismus überhaupt nicht. Das erklärt die dritte Minimalistin, deren Wohnung Thomas Peter fotografiert hat. Naoki Numahata, freiberufliche Autorin, sagt: "Im Westen ist ein Ort erst dann komplett, wenn man etwas dorthin tut. Aber bei Teezeremonien oder Zen lässt man solche Sachen absichtlich unvollständig, damit die Vorstellungskraft der Menschen den Raum vervollkommnet." Seinen Besitz zu minimieren, um wieder mehr Platz für die eigene Vorstellungskraft und Entfaltung – kurz: für sich selbst – zu haben, scheint ein Ziel zu sein, über das es sich nachzudenken lohnt.

 

mew

 

 

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